Victorinus von Amiternum
italienischer Name: Vittorino
Gedenktag katholisch: 24. Juli
5. September
Name bedeutet: der Sieger (latein.)
Victorinus war der der Überlieferung zufolge der erste Bischof von Amiternum. Er starb, indem er kopfüber in eine der schwefelhaltigen Quellen in den Aquae Cutiliae - auch Thermen des Vespasian genannt - beim heutigen Cittaducale gesteckt wurde; drei Tage lang litt er, bis er daran erstickte.
Victorinus wurde in Amiternum in der - heute in Ruinen liegenden - Kathedrale bestattet. Nahe den Aquae Cutiliae wurde ihm eine - heute verfallende - Kirche geweiht. Nach der Verlegung des Bistums nach Rieti um 825 kamen seine Gebeine dorthin, dann wurden sie von Kaiser Otto I. Magdeburg übertragen und in den von diesem 955 errichteten ersten Dom - er stand an der auf dem heutigen Domplatz markierten Stelle - gelegt; von dort kamen Teile nach Praha / Prag und nach Litomyšl.
In der Krypta der ehemaligen Kathedrale von
Amiternum konnte Victorinus' Verehrung archäologisch nachgewiesen werden. Auf einer Verwechslung mit Victorinus, dem Bruder
von Severinus von Septempeda, beruht die Nachricht, Victorinus
von Amiternum sei Severinus' Bruder gewesen. Die Notiz, Victorinus sei zusammen mit 83 Gefährten gestorben, beruht
auf der Fehlinterpretation der Angabe, dass Amiternum 83 Meilen (milia
) von
Rom entfernt ist, was als 83 Märtyrer
(martyris
) gelesen wurde. Im Martyrologium Romanum von 2001/2004
wird Victorinus nur noch as Märtyrer, nicht mehr als Bischof verzeichnet.
Die ersten urkundlich erwähnten Bischöfe von Amiternum stammen erst aus dem 5. Jahrhundert. Die Stadt wurde um 825 aufgegeben, die ehemalige Kathedrale bis ins 11. Jahrhundert als Pfarrkirche genutzt, später wurde L'Aquila Sitz der Diözese. Die Ausgrabungen von Amiternum begannen 2012 und dauern noch an.
Die Überlieferung über Victorinus vermischt sich mit der von Victorinus.
Die Kathedrale in Rieti ist werktags von 8.30 Uhr bis 13.30 Uhr und von 16 Uhr bis 19 Uhr, sonntags von 7.30 Uhr bis 12 Uhr und von 16 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. (2023)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 20.03.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://www.katolsk.no/biografier/historisk/vamiterm - abgerufen am 21.11.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Vittorino_di_Amiterno - abgerufen am 21.11.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Cattedrale_di_Santa_Maria_(Amiternum) - abgerufen am 20.03.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.