Ökumenisches Heiligenlexikon

Vital-Justin Grandin

1 Gedenktag katholisch: 3. Juni

Name bedeutet: der Belebende (latein.)

Ordensmann, Bischof von St Albert
* 8. Februar 1829 in St-Pierre-sur-Orthe bei Mayenne in Frankreich
3. Juni 1902 in St Albert in Kanada


Vital-Justin Grandin
Vital-Justin Grandin

Der Bauernsohn Vital-Justin Grandin wollte Priester werden, aber seine Eltern waren nicht in der Lage, das Studium zu bezahlen. Dank der Unterstützung einiger wohlhabender Damen und durch den Sekretär des Bischofs konnte er dann doch ins Seminar eintreten. Am Seminar der auswärtigen Missionen in Paris wurde er als ungeeignet abgewiesen, so schloss er sich 1851 den Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria an. Er studierte nun am damaligen Priesterseminar - heute ein Gebäude der Stadtverwaltung - in Marseille.

1854 wurde Grandin zum Priester geweiht und sofort als Missionar nach Kanada gesandt. Dort wirkte er in der Diözese St Boniface, die ungefähr so groß war wie Europa, aber nur 12 Priester hatte. Vital Grandin wurde bestimmt zur Mission an den Ufern des Athabasca-Sees und zog unter Lebensgefahr durch die Eiswüsten des Nordwestens bis an die Grenze von Alaska, um unter den Indianern zu missionieren; sie nannten ihn den großen Häuptling des Gebets. Trotz der außerordentlichen Kälte, dem Mangel an beinahe allen Lebernsgütern und der gewaltigen Herausforderung, die unterschiedlichen Sprachen der Ureinwohner zu lernen, sah er diese Zeit später als die glücklichste Periode seines Lebens an.

ehemalige Kathedrale Vieille Majeure in Marseille
ehemalige Kathedrale Vieille Majeure in Marseille

1859 wurde er zum Bischofskoadjutor der Diözese St Boniface ernannt und in Marseille durch Karl Eugen von Mazenod, dem Gründer der Oblaten, in der damaligen Kathedrale Vieille Majeure zum Bischof geweiht. Nach seiner Rückkehr nach Kanada reiste er - ungeachtet einer schweren Krankheit, die ihn sehr geschwächt hatte - wieder in die Eismission ab. Nach der Teilung der Diözese St Boniface wurde er 1871 Bischof von St Albert, einem Bistum von der doppelten Größe Frankreichs. Er errichtete zahlreiche Kirchen, Schulen, Krankenhäuser, Klöster und Seminare und wurde für seine unermüdliche pastorale Arbeit bewundert. Bei einer Reise durch Europa hielt er in Frankreich, Belgien und Deutschland Vorträge, um den missionarischen Geist auszubreiten, Jugendliche anzusprechen und um Hilfe für die Mission zu werben. Seine aufopfernde Arbeit brachte ihm in Kanada den Ruf als Heiliger des Nordwestens ein.

Kanonisation: Der Seligsprechungsprozess wurde 1937 eröffnet.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.05.2024

Quellen:
• http://generalpostulationomide.weebly.com/verehrungswrdige.html
• http://www.bautz.de/bbkl/g/grandin_v_j.shtml

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.