Vladimir Ghika
Gedenktag katholisch: 16. Mai
Name bedeutet: der friedlich Herrschende (slawisch)
Vladimir Ghikas Großvater war Gregorio Ghika X., der letzte regierende Vertreter des Fürstenhauses, das vom 17. bis ins
19. Jahrhundert in der Walachei und in
Moldawien regierte. Vladimirs Vater war Verteidigungsminister und Außenminister von Rumänien, bei Vladimirs Geburt
bevollmächtigter Minister beim Sultan in
Konstantinopel, später in
Wien,
Rom und
St. Petersburg; seine Mutter Alessandrina
Moret de Blaremberg war eine vornehme französische Adelige. Vladimir studierte Politik, Philosophie und Jura, danach
noch Theologie in Paris und am
Angelicum
der Dominikaner, damals noch im Kloster an
Santa Maria sopra Minerva in Rom. 1902 trat er
von der Orthodoxe Kirchen zur römisch-katholischen Kirche über. Papst
Pius X. riet ihm, seinen Wunsch, Priester oder Mönch zu werden, nicht sofort
umzusetzen. Deshalb war er dann als Laienmissionar in Rumänien tätig und widmete sich caritativen Aufgaben: er gründete
die erste kostenlose Krankenfürsorge-Einrichtung in
Bukarest, das Sanatorium San
Vincenzo de Paoli
, das erste kostenlose Krankenhaus und eine Erste-Hilfe-Station.
Während der Balkankriege kümmerte er sich 1913 um die Kriegsverletzten und leistete den Cholerakranken Beistand.
Liturgie des Nächstenals Ergänzung der EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.:
Zweifache und geheimnisvolle Liturgie: Der Arme sieht Christus in dem zu ihm kommen, der ihm hilft. Der Wohltäter sieht im Armen den leidenden Christus, der sich über ihn beugt. Doch gerade deshalb handelt sich um eine einzige Liturgie. Wird die Geste richtig ausgeführt, so ist auf beiden Seiten nur Christus: Christus der Retter kommt dem leidenden Christus entgegen, und beide vereinen sich im auferstandenen, glorreichen und segnenden Christus.
Im Ersten Weltkrieg widmete er sich diplomatischen Missionen. Er half den Opfern des verheerenden Erdbebens von 1915 mit
dem Epizentrum in der Ebene des früher großen Lago
Fucino Avezzano in Italien, bei dem über 30.000 Menschen starben, sowie den Tuberkulosepatienten und Kriegsverletzten
in verschiedenen Krankenhäusern in Rom. In
dieser Zeit entstand seine Liturgie des Nächsten
, die sich zum Mittelpunkt seines Handelns entwickelte. 1923 wurde
er in Paris zum Priester geweiht, kurz danach
erhielt er vom Vatikan die Genehmigung zur Feier der Messe nach dem byzantinischen Ritus
und damit als erster Priester das Privileg, nach beiden Riten zu zelebrieren. Er wurde Rektor der Ausländerkirche
in
Paris und nahm seines Wohnsitz in der Arbeitervorstadt
Villejuif, wo er mit Protesten und Beschimpfungen
empfangen, geschlagen und mit Steinen beworfen wurde. 1931 wurde er zum Apostolischen Protonotar ernannt.
Bis 1939 arbeitete Vladimir Ghika in Frankreich als Seelsorger, unter anderem als vom Papst berufenes Mitglied des Ständigen Komitees des Internationalen EucharistischenDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. Kongresses. Seine geistlichen und sozialen Aktivitäten führten ihn auf alle Kontinente. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges war er in Bukarest als Seelsorger für die römisch-katholischen und die griechisch-katholischen Gemeinden tätig. Als die Stadt von den Alliierten bombardiert wurde - Rumänien war Verbündeter von Nazi-Deutschland -, verließ er die Stadt nicht, sondern bestand darauf, bei den Armen und Kranken zu bleiben. Während der Hungersnot von 1946 bat er die USA um Zusendung von Lebensmitteln; auf seine Veranlassung wurden Hilfsgüter auch an die orthodoxen Klöster von Moldawien gegeben.
1948 begann in Rumänien die Unterdrückung der katholischen Kirche und deren Unterwerfung unter die Autorität der weitgehend von der Staatsmacht gelenkten Orthodoxen Kirche. Sechs griechisch-katholischen Bischöfe wurden gefangen genommen: fünf starben im Gefängnis, nur einer überlebte die 22 Jahre währende Haft; verfolgt wurden auch die etwa 600 Priester. Im November 1952 wurde Vladimir Ghika im Alter von 79 Jahren vom rumänischen Geheimdienst Securitate wegen Hochverrats verhaftet, da er sich nicht der von den Kommunisten gegründeten Staatskirche anschließen wollte. Er wurde seiner Kleider beraubt, beinahe 80 nächtlichen Befragungen unterzogen, verlor in Folge von Schlägen Augenlicht und Gehör, erlitt Folterungen mit elektrischem Strom. Für seine Mitgefangenen wirkte er als Zuhörer, als Beichtvater und als Helfer beim Gebet. An den Folgen der Folter starb er in dem Bukarester Gefängnis.
Kanonisation: Der Seligsprechungsprozess für Ghika wurde 2002 eröffnet. Die Seligsprechung erfolgte am 31. August 2013 in Bukarest durch den Präfekten der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 16.07.2023
Quellen:
• http://de.radiovaticana.va/news/2013/08/30/rum%C3%A4nien:_kardinal_amato_leitet_seligsprechung_vladimir_ghikas/ted-724061
- abgerufen am 15.07.2023
• http://www.zenit.org/de/editions/2013-09-02 vom 2.9.2013 nicht mehr erreichbar
• https://en.wikipedia.org/wiki/Vladimir_Ghika - abgerufen am 15.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.