Ökumenisches Heiligenlexikon

Wilhelm von Vercelli

italienischer Name: Guglielmo


Statue an der Kathedrale in Avellino
Statue an der Kathedrale in Avellino

Nach dem Tod seiner Eltern reiste Wilhelm zur Jakobus-Wallfahrtsstätte nach Santiago de Compostela und wollte auch ins Heilige Land pilgern; davon ließ er sich von Johannes von Matera abbringen, der ihm riet, gleich ihm Einsiedler zu werden. So ließ er sich 1114 auf dem Berg Monte Vergine bei Avellino nieder. Auch von Wilhelm erzählt die Legende, dass er in jener Zeit den Wolf, der seinen Esel getötet hatte, zwang, ihm nun selbst die Lasten zu tragen. 1118 schlossen sich Wilhelm mehrere gleichgesinnte Männer und Frauen, Laien und Priester an, vergleichbar der Kommunität, die Norbert von Xanten gleichzeitig in Prémontré ins Leben rief. Sie errichteten ein Hospiz, daraus entstand die Kongregation Monte Vergine.

Wilhelm verpflichtete seine Anhänger zu eigener Hände Arbeit, zur Mildtätigkeit und Einhaltung der Tagzeitengebete, seine Regel betonte Buße und Demut. Um 1124 setzten die an der Kommunität beteiligten Priester die Errichtung einer Maria geweihten Kirche auf dem Berg durch, da ihre Aufgabe der Gottesdienst, nicht die manuelle Arbeit sei - seither heißt der Berg Monte Vergine, Berg der Jungfrau.

Wandmalerei in der Krypta in Trevico, lange Zeit - bis zum Erdbeben 1980 - verschüttet, nun zugänglich über das Museum der Kathedrale
Wandmalerei in der Krypta der Kathedrale in Trevico bei Avellino, lange Zeit - bis zum Erdbeben 1980 - verschüttet, nun zugänglich über das Museum der Kathedrale

1126 wurde die Gemeinschaft vom Monte Vergine anerkannt, aber bald schon gerieten die Priester von neuem mit dem Gründer in Konflikt wegen der Geldgeschenke, die die Gemeinschaft erhielt und die Wilhelm an die Armen verteilte, während die Priester sie als Eigentum der Kirche betrachteten. Die Gemeinschaft brach auseinander, Wilhelm musste mit einigen Mitbrüdern das Kloster auf dem Monte Vergine verlassen, das in der Folge die Lebensform der Benediktiner annahm.

Wilhelm begab sich in die Einsiedelei am Monte Laceno bei Eboli, dann in die Einsiedelei Serra Cognato - wo noch huete die Kirche Maria Santissima di Serra Cognato zu finden ist - nahe Calciano bei Potenza. Er lebte weiterhin als Büßer und gründete mehrere Klöster, so San Cesaro bei Rocca San Felice, Incoronata bei Foggia, Pierno bei San Fele, 1132 im Auftrag von Graf Roger I. nach der Rückeroberung Siziliens von den Muslimen das Kloster San Giovanni degli Eremiti in Palermo und 1133 San Salvatore di Goleto in Soriente bei Lioni, wo er starb.

Aus den kleinen Anfängen auf dem Monte Vergine folgten mehrere Klostergründungen, auch für Nonnen. Von Wilhelms Wirksamkeit in Süditalien zeugt sein Ehrentitel Apostel des Mezzogiorno.

1807 wurden Wilhelms Gebeine auf den Monte Vergine übertragen, der bis heute einer der wichtigsten Wallfahrtsorte in Süditalien ist.

Kanonisation: Der Kult für Wilhelm wurde 1785 bestätigt.

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Wilhelm von Vercelli

Wikipedia: Artikel über Wilhelm von Vercelli

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Simon de Rojas
Helmtrud Hiltrud
Alonso Maria di Liguori
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 07.05.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001
• http://www.parcogallipolicognato.it/index.php/it/turismo/itinerari-del-parco-1/12-itinerari/14-sentiero-n-703 - abgerufen am 25.04.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.