Zeno Kovalyk
polnischer Name: Zynoviy
Gedenktag katholisch: 30. Juni
Name bedeutet: nach Zeno, dem Bischof von Verona (latein.)
Zynoviy Kovalyk wurde als Sohn einer armen Bauernfamilie geboren. Er arbeitete zunächst als Lehrer in der Elementarschule seines Dorfes, dann trat er in die Kongregation der Redemptoristen ein; 1928 legte er seine Ordensgelübde ab und wurde zum Studium der Philosophie und Theologie nach Belgien gesandt. 1932 wurde er zum Priester geweiht.
Nach seiner Weihe reiste Pater Kovalyk zusammen mit Bischof Mykolay
Charnetskyi nach Wolhynien zur Mission unter den
orthodoxen Ukrainern. Pater Kovalyk war ein guter Sänger und als Prediger ein Goldmund
, er zog tausende Menschen
an; eine große Verehrung brachte er Maria entgegen. Nach mehreren Jahren ging er
nach Stanislaviv - dem heutigen Ivano-Frankivsk
-, um dort zu missionieren. Unmittelbar vor dem sowjetischen Einmarsch 1939 reiste er nach
Lemberg ins
Redemptoristenkloster und übernahm das Amt des Ökonomen. Als Prediger zeigte
er keine Scheu, die dann von den Sowjets eingeführten atheistischen Bräuche öffentlich zu verurteilen. Die letzte große
Predigt hielt er am Fest Mariä Himmelfahrt 1940 mit angeblich einigen
zehntausend Gläubigen als Zuhörer.
Im Dezember 1940 nahm die Geheimpolizei Zynoviy Kovalyk im Redemptoristenkloster in Lemberg fest wegen seiner Predigt zum Fest der Unbefleckten Empfängnis. Sechs Monate blieb er im Gefängnis, wurde 28 Verhören und grausamen Folterungen unterzogen. In der Haft betete er mit den anderen Gefangene, hörte Beichten, hielt geistliche Übungen und Katechesen und tröstete mit religiöse Geschichten erzählte. Als die deutschen Truppen im Jahr 1941 ihre Offensive begannen, bereitete die Gefängnisleitung die Flucht vor. Da sie aber nicht imstande waren, alle Gefangenen mitzunehmen, wurden die Zurückbleibenden erschossen; Pater Kovalyk aber wurde - in Erinnerung einer seiner Predigten über den gekreuzigten Christus - vor den Augen seiner Mitgefangenen an die Wand des Gefängnisses genagelt. Als die deutschen Truppen Lemberg erobert hatte, eilte die Bevölkerung in die Gefängnisse in der Hoffnung, Angehörigen zu finden. Nach Augenzeugenberichten war der schrecklichste Anblick der eines an die Gefängniswand angenagelten Priesters, in dessen aufgeschlitzten Bauch ein toter menschlicher Fötus gesteckt worden war.
Kanonisation: Zynoviy Kovalyk wurde am 27. Juni 2001 von Papst Johannes Paul II. zusammen mit 25 Leidensgenossen in L'viv seliggesprochen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.08.2019
Quellen:
• Pater Jürgen Langer, E-Mail vom 31. Juli 2007
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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