Ökumenisches Heiligenlexikon

Konzile von Nicäa

Gedenktag katholisch (für das 2. Konzil): 11. Oktober
für das 1. Konzil: 1. Juli

Gedenktag evangelisch (für das 1. Konzil): 12. Juni

Gedenktag orthodox (für das 1. Konzil): 29. Mai, 7. Sonntag der Osterzeit

Gedenktag orthodox (für das 2. Konzil): 11. Oktober

Gedenktag armenisch (für das 1. Konzil): 29. Mai
liturgische Feier am 3. Samstag nach dem Assumptionssonntag

Gedenktag armenisch (für das 2. Konzil): 11. Oktober

Gedenktag koptisch (für das 1. Konzil): 5. November
bedacht in der Basilius-Anaphora      Als Anaphora (griechisch: Erhebung) wird das Hochgebet bezeichnet, das liturgisch auf das Abendmahl hinführt.

Gedenktag äthiopisch-orthodox (für das 1. Konzil): 5. November

Gedenktag syrisch-orthodox (für das 1. Konzil): 21. Februar, Mittwoch der vierten Woche vor der Fastenzeit, 20. Mai, 29. Mai, 2. November, 3. November
bedacht in der Jakobus-Anaphora      Als Anaphora (griechisch: Erhebung) wird das Hochgebet bezeichnet, das liturgisch auf das Abendmahl hinführt.


Zwei ökumenische Konzile der christlichen Kirche fanden statt in Nicäa - dem heutigen Íznik in der Türkei.

1. Konzil von Nicäa

Das erste ökumenische Konzil der christlichen Kirche wurde vom römischen Kaiser Konstantin I. einberufen - zwölf Jahre nachdem er im Römischen Reich das Christentum zugelassen hatte - und tagte im Jahr 325. Das Konzil dauerte zwei Monate und zwölf Tage. Es sollte die Auseinandersetzungen mit dem Arianismus um die Wesensart Jesu Christi beilegen. 318 der insgesamt 1800 Bischöfe des Römischen Reiches nahmen an dem Konzil teil, darunter Bischof Hosius von Córdoba als Vertreter von Papst Silvester I. und zeitweise auch Kaiser Konstantin selbst. Die Kirche übernahm als offizielle Position das Nicänische Glaubensbekenntnis, das Christus als wesensgleich mit Gott definiert. Das Konzil legte weiterhin fest, dass das Osterfest am Sonntag nach dem jüdischen Passahfest gefeiert werden sollte.

Die Orthodoxen Kirchen, die Armenische Kirche, die Koptische Kirche, die Syrisch-Orthodoxe Kirche und manche lutherische Kirchen erinnern an dieses Konzil mit Gedenktagen.

Dokumente des 1. Konzils von Nicäa gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

2. Konzil von Nicäa

Die im 4. Jahrhundert erbaute Kirche Hagia Sophia in Íznik, Tagungsort des zweiten der Konzils von Nicäa, nach Erdbeben im 11. Jahrhundert neu gebaut, nach der muslimischen Eroberung der Stadt 1331 Moschee, 1920 bei der griechischen Besetzung zerstört, 2007 restauriert, 2011 als Museum mit Moschee wieder eröffnet
Die im 4. Jahrhundert erbaute Kirche Hagia Sophia in Íznik, Tagungsort des zweiten der Konzils von Nicäa, nach Erdbeben im 11. Jahrhundert neu gebaut, nach der muslimischen Eroberung der Stadt 1331 Moschee, 1920 bei der griechischen Besetzung zerstört, 2007 restauriert, 2011 als Museum mit Moschee wieder eröffnet

Das zweite der Konzile in Nicäa, das 7. ökumenische Konzil und das letzte, das auch von der Ostkirche anerkannt wurde, fand 787 statt. Es wurde von Kaiser Konstantin VI. und seiner Mutter Irene einberufen; zwischen 300 und 367 Bischöfe nahmen teil und entschieden im Bilderstreit, dass die Verehrung von Ikonen erlaubt sei.

Die Orthodoxen Kirchen erinnern an dieses Konzil mit einem eigenen Gedenktag am 11. Oktober, sofern dies ein Sonntag ist, oder am Sonntag danach (griechischer Brauch) bzw. am Sonntag, der dem 11. Oktober am nächsten liegt (slawischer Brauch). Auch die Armenische Kirche begeht den Gedenktag am 11. Oktober.

Dokumente des 2. Konzils von Nicäa gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

Die Kirche Hagia Sophia und spätere Orhan-Moschee in Íznik ist heute Museum, in dessen Mitte 2011 durch den türkischen Vize-Ministerpräsident Bülent Arinc gegen den Widerstand der örtlichen Bevölkerung und Behörden wieder eine Moschee eingerichtet wurde; das Museum kann ohne Eintritt frei besichtigt werden. (2013)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 28.10.2021

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.