Heilige: die Quellen
In der Regel wird an Heilige an deren Sterbetag gedacht; ist dieser unbekannt, wird ein anderer biografisch
wichtiger Tag aus dem Leben des Heiligen gewählt; fehlen alle Anhaltspunkte, wird ein von anderen Feiern freier Tag für
den Heiligen festgesetzt. In einer ganzen Anzahl von Fällen wird als Gedenktag auch ein vom Todestag abweichendes Datum
- meist der Tag danach - gewählt, um die Kollision mit anderen wichtigen Gedenktagen zu vermeiden.
Katholische Kirche:
Der von der römischen KurieAls römische Kurie (von lateinisch curare = „pflegen, sich kümmern”) werden seit dem 11. Jahrhundert die Leitungs- und Verwaltungsorgane der katholischen Weltkirche in Rom genannt. Die Kurie ist für die Gesamtkirche zuständig, nicht für die Regierung des Staates Vatikan.
erstellte Kalender der Heiligen, der weltweit gültig ist und zuletzt im Anschluss an das
2. Vatikanische Konzil überarbeitet wurde, ist der
Generalkalender. Er enthält
• 1. die Feiern des Heilsmysteriums im Kirchenjahr,
• 2. die überall zu haltenden Feiern der besonders bedeutenden Heiligen,
• 3. die Feier weiterer Heiliger mit vielfältiger und fortdauernder Heiligkeit.
Darüberhinaus gibt es je unterschiedliche Regionalkalender der Heiligen, so der für das deutsche Sprachgebiet. Diese Eigenkalender für Teilkirchen oder Ordensgemeinschaften sind in diesen ebenso verbindlich und werden gültig, indem sie vom Vatikan approbiert werden. Eine Übersicht über die von uns ausgewerteten Eigenkalender finden Sie unter Erläuterungen zum Kalender.
Zum Heiligenkalender gehören auch die besonderen Gedenktage, v. a. die an die Apostel. Im Gottesdienst gefeiert wird jeweils der ranghöchste Heilige des Tages. Bei den Gläubigen besonders beliebte Gedenktage, die auf einen Wochentag fallen, können auch am Sonntag begangen werden, sofern diese Feier in der Rangordnung über der für diesen Sonntag vorgesehenen steht.
Das maßgebliche Verzeichnis ist das Martyrologium Romanum, in der neuen Ausgabe von 2001/2004. Die Angaben in unseren Biografien entsprechen diesem Verzeichnis, im Kalender finden Sie alle dort verzeichneten Einträge und jeweils den Verweis zum Martyrologium Romanum - Flori-Legium. Zudem finden Sie alle Einträge aus dem vorkonziliaren Martyrologium Romanum von 1956/1962, also aus der Zeit vor der KalenderreformNach Abschluss und im Auftrag des => 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt., und alle Einträge aus den Acta Sanctorum sowie den Verweis auf die kompletten Texte dieses monumentalen Werkes mit ausgedruckt über 200.000 Seiten Text.
Evangelische Kirche:
Der Evangelische Namenkalender wurde von der
Evangelischen Michaelsbruderschaft des Berneuchener Hauses
Kloster Kirchberg erstellt. 1963 wurde er nach
100-jährigen Bemühungen entworfen, in der Fassung von 1969 vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland freigegeben.
Seit 1976 besteht er in einer ökumenischen Fassung, die sich an die
nachkonziliare Erneuerung des katholischen Regionalkalenders für
das deutsche Sprachgebiet
anlehnt. Er enthält
• Tage zum Gedenken an die Apostel und an für die Geschichte aller Kirchen wichtige Personen, stimmt darin also mit
dem katholischen Heiligenkalender überein.
• Tage zum Gedenken an für die Geschichte der reformatorischen Kirchen wichtige Personen.
Der Evangelische Namenkalender wird jedes Jahr von der Liturgischen Konferenz
der Evangelischen Kirche in
Deutschland im evangelischen Sonn- und Festtagskalender das Kirchenjahr
veröffentlicht. Online verfügbar ist er
im von Joachim Januschek gepflegten
ökumenischen Kalender Glaubenszeugen
.
Die Angaben für die ELCA (Evangelical Lutheran Church in America) und die LCMS (Lutheran Church - Missouri
Synod) stammen aus dem Lutheran Book of Worship
von 1978 - ergänzt durch Änderungen des Evangelical Lutheran
Worship
von 2006 - für die ELCA und aus dem Lutheran Worship
- ergänzt durch Änderungen des Lutheran Service
Book
von 2006 - für die LCMS.
Anglikanische Kirchen:
Die anglikanischen Holy Days
wurden vom Konzil der Erzbischöfe
der anglikanischen Kirchen zuletzt mit dem neuen Common Worship im Jahr 2000 festgelegt und sind online verfügbar:
Common
Worship - Services and Prayers for the Church of England.
Orthodoxe Kirche:
In den Orthodoxen Kirchen gibt es kein verbindliches, gemeinsames Heiligenverzeichnis, die einzelnen orthodoxen Kirchen verantworten auch die Heiligsprechungen selbst. Wir verzeichnen alle Gedenktage aus dem Prolog von Ochrid, zusammengestellt vom serbischen Bischof Nikolai Velimirovic in Ohrid in den Jahren 1920 bis 1938 sowie die Heiligen und Seligen aus dem Nachschlagewerk für Geistliche (Nastol'naya Kniga Svyaschennosluzhitelya) des Moskauer Patriarchats, erschienen 1978 & 1979 in Moskau.
Weitere Quellen für die bei uns verzeichneten Orthodoxen Heiligen find Sie unter Erläuterungen zum Kalender.
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korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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