Flucht nach Ägypten
Gedenktag katholisch: 4. Februar
gebotener Gedenktag bei den Söhnen und Töchtern der Heiligen Familie: 17. Februar
17. Februar
Gedenktag orthodox: 26. Dezember
Gedenktag koptisch: 2. November
Gründung des Klosters Dair al-Muḥarraq
Ankunft in Ägypten - kleineres Fest: 3. Mai
Abschied aus Ägypten - kleineres Fest: 19. Mai
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 19. Mai, 2. November
Das Matthäusevangelium erwähnt - als einziges - in 2, 13 - 15 kurz die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten, mit der Jesus nach einer Vision seines (Zieh-)vaters Joseph vor dem Kindermord des um seine Herrschaft fürchtenden Herodes gerettet wurde und die ihn mit dem Schicksal und der Heilsbedeutung Mose' verbindet, denn die Reise wiederholte somit in Jesu jungen Jahren die Reise des jüdischen Volkes beim Auszug aus Ägypten.
Der Überlieferung zufolge zog die Heiligen Familie von
Betlehem über
Gaza und durch die Wüste Sinai über
Rafah und
El Arisch nach Pelusium /
Tall al-Faramā. Dann zogen sie nach Babastis
- den heutigen Ruinen Tell Basta -ei Zakazik.
In dieser Stadt, die voll heidnischer Götzenkulte war, ließ Jesus
eine Quelle entspringen; die die Götzen verehrenden Einheimischen behandelten die Heilige Familie aber schlecht, deshalb
zog sie weiter nach Al-Mahammah - das heutige Musturad, wo die Maria geweihte
Kirche steht. Dort badete Maria ihren Sohn
in einer ebenfalls durch ihn hervorgegangenen Quelle - die bis heute sprudelt - und wusch seine Kleider; das arabische
Wort Al-Mahammah erinnert an dieses Bad, die Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert. Von dort wanderten sie weiter, nun
nordwärts nach Belbeis und rasteten dort unter
dem Baum, der als Baum der Jungfrau Maria
bekannt ist. Beim Zug nach Westen überquerten sie dann den östlichen Arm
des Nils und kamen nach Meniet Genah - das heutige
Samannūd -, wo sie so freundlich aufgenommen
wurden, dass Jesus die Menschen dort segnete. Die dortige, Maria geweihte Kirche wurde ersetzt durch eine neue, die dem
Mönch und Märtyrer Noub geweiht ist; in ihr sieht man noch die aus dem Fels geschlagene Wanne zum Teigmachen, in der auch
Maria Teig knetete.
Der weitere Weg führte die Heilige Familie nach Sakah, wo heute die Maria geweihte
Kirche steht und man auf einem Stein den
Fußabdruck Jesu sieht; aus Furcht vor Diebstahl wurde dieser Stein lange
verborgen gehalten. Weiter ging es Richtung Südwesten ins
Wadi Al-Natrun; sie versteckten sich dort eine
Weile und Jesus segnete das Tal, das später zu einem von vielen Einsiedlern bewohnten Ort wurde; bis heute bereiten die
Patriarchen von Alexandria dort das
MyronDas Myron (von griech μύρον
duftendes Öl
) ist ein mit duftenden Gewürzen angereichertes Olivenöl, das in den orthodoxen, in orientalischen und in katholischen Ostkirchen als Salböl benutzt wird, vor allem bei Firmung und Altarweihe, teilweise auch bei der Kaiserkrönung.
zu, viele Klöster pfegen dort seit langem die asketische Lebensweise. Richtung Südosten kam die Heilige Familie nach
Al Matariyyah bei Kairo, wo sie an der Stelle der heute Maria geweihten
Kirche unter einem als Jungfrau-Maria-Baum
bekannten Gehölz rasteten und Jesus wieder eine Quelle entspringen ließ. An dieser wusch Maria wieder Jesu' Kleider; an der
Stelle, an der sie das Waschwasser ausschüttete, wuchs eine süß riechende Pflanze, die als Balsam bekannt ist, aus deren
Harz man Parfüm macht und die zum Kochen des heiligen Myronöls verwendet wird. Al Matariyyah liegt unmittelbar neben
Ain Shams, wo die Pharaonen residierten und Mose aufgewachsen ist. Über Harat
Zuwaila / Haret Al-Room kamen sie nach
Alt-Kairo / Al Fustāt. Nach längerer Zeit
gingen sie nach El Maadi und fuhren dann in
einem Schiff den Nil stromaufwärts, kamen nach Al
Jarnus und al-Bahnasā - dort lebten nach
dem Zeugnis des Bischofs und Geschichtsschreibers Palladius von Helenopolis im frühen 5. Jahrhundert über 30.000 Mönche
und Nonnen - und schließlich nach Samalut, wo
sie den Nil nach Osten überquerten und in Gabal at Tehir an der Stelle der heutigen
Marienkirche landeten; bei der Überfahrt stürzte
ein Fels vom Ostufer auf das Boot, aber Jesus streckte seine Hand aus und gebot dem Felsbrocken Einhalt, so dass er das
Boot nicht traf; Jesu' Hand hat sich auf dem Fels verewigt. Zwei Kilometer südlich dieser Kirche steht der Baum, dessen
Äste zuerst den Boden berühren und dann nach oben wachsen; dieser Baum sei vor Jesus niedergekniet.
Wieder überquerte de Heilige Familie den Nil und kam auf der Westseite nach
El Ashmunin - dem antiken Hermopolis Magna -,
in altägyptischer Zeit mit dem Namen Chemenu Hauptstadt des 15. oberägyptischen Gaues. Weiter ging die Reise nach
Dayrout El-Shareef - damals Pheles genannt -
und nach Al-Qusiyyah; dort stürzte der
heidnische Götze vor Jesus auf den Boden, weshalb die erschreckten Leute die Heilige Familie fortschickten. In
Mair dagegen waren die Menschen sehr freundlich
und wurden von Jesus und Maria
gesegnet. Nun ging die Heilige Familie auf den Hügel an der Stelle des heutigen Klosters
El-Muharraq und blieb dort sechs Monate, bis
Joseph im Traum ein Engel
erschien und ihn zur Rückkehr nach Israel aufforderte: Denn die dem Kind nach dem Leben trachteten, sind tot.
1
(Matthäusevangelium 2, 19f)
Auf dem Rückweg passierte die Heilige Familie den Hügel nahe Asyūṭ, auf dem heute das Kloster Durunka steht, setzte auf die Ostseite des Nils über und ging über Al-Bersha in die Heimat zurück, was die katholische Kirche bis zur Kalenderreform Nach Abschluss und im Auftrag des => 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt. mit besonderem Gedenktag als Tag der Rückkkehr des Jesuskindes aus Ägypten beging.
Anderer Überlieferung zufolge verbrachte die Heilige Famile die Zeit in Ägypten am Burullus-See.
1 ▲ König Herodes, dem der Kindermord zugeschrieben wird, er starb im März 4 v. Chr., also wohl drei Jahre nach Jesu Geburt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 15.10.2024
Quellen:
• https://web.archive.org/web/20020324084755/http://www.st-mary-mons.org/english/holy_family_in_egypt.htm - abgerufen am 16.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.