Alban von England
auch: von Verulam
in Köln: Albinus
Gedenktag katholisch: 22. Juni
nicht gebotener Gedenktag in England und Wales: 20. Juni
Übertragung der Gebeine nach Köln: 16. April
Übertragung der Gebeine: 16. Mai, 2. August
Auffindung der Gebeine: 1. August
Übertragung der Gebeine von Amphibalus: 26. September
Gedenktag anglikanisch: 22. Juni, 23. August
Name bedeutet: der Weiße (latein.)
oder: aus der alten Hauptstadt der Latiner, Alba Longa in Mittelitalien, stammend (latein.)
Alban war der erste englische Märtyrer. Er diente der Überlieferung nach in der römischen Armee in seiner Heimat. Während der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian wurde er demnach zum Christentum bekehrt und getauft von einem Priester namens Amphibalus, der sich auf der Flucht befand und bei ihm Obdach gesucht hatte. Als die kaiserlichen Soldaten sein Haus durchsuchten, zog Alban die Kleider des Priesters an, um sich an dessen Statt auszuliefern. Er wurde festgenommen, vor ein Militärgericht gebracht und ausgepeitscht. Auf dem Weg zur Hinrichtung brachte er die Wasser des Flusses zum Stehen, so dass sie trockenen Fußes hindurchgehen konnten, danach lenkte er Wasserströme auf den Gipfel des Berges, wo er enthauptet wurde. Der Henker, gelegentlich Heraclius genannt, wurde bekehrt, sein Ersatzmann erblindete. Nach der Enthauptung trug Alban seinen Kopf an die Stelle, an der er bestattet sein wollte.
Auch Amphibalus und Heraclius starben dann der Überlieferung zufolge als Märtyrer ebenso wie über 2000 - nach anderer Überlieferung 800 - weitere Märtyrer.
Schon Germanus von Auxerre lernte 428/429 die Verehrung
von Alban kennen und brachte den Kult mit nach Hause. Gildas der Weise
beschreibt Albans Martyrium für die Zeit der Diokletianischen
Verfolgungen. Beda „Venerabilis” gab erstmals die Legende wieder.
König Offa von Mercien gründete 793 an
der überlieferten Stätte des Martyriums von Alban die Abtei
St Albans. Geoffrey von Monmouth überlieferte
in seiner Geschichte Britanniens
Mitte des 12. Jahrhunderts den Legendeninhalt über den Priester Amphibalus und
legte damit den Grundstein für die Ausgestaltung der Legende durch Matthaeus Parisiensis Mitte des 13. Jahrhunderts. Das
Motiv vom Tragen des Kopfes an die Stelle der Bestattung kam später hinzu, ähnlich wie auch bei
Alban von Mainz. Reliquien von Alban wurden der
Überlieferung nach von Kaiserin Theophanu vor 991 aus
Rom nach Köln gebracht; tatsächlich sind es die
des Albin von Rom; sie befinden sich nun im Albinus-Schrein 1 in der
Kirche St. Pantaleon.
1 ▲ Erzbischof
Willigis von Mainz wünschte die Namensänderung in Albinus
zur
Unterscheidung von Alban von Mainz.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.07.2024
Quellen:
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München, 1997
• Erna und Hans Melchers: Das große Buch der Heiligen, bearb. von Carlo Melchers. Südwest München, 1982
• https://www.newadvent.org/cathen/01252b.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. I, Hamm 1990
• Seija Seidemann aus Köln, E-Mail vom 14. Oktober 2012
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.