Anton Maria Schwartz
Gedenktag katholisch: 15. September
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Wien und im Piaristenorden: 17. September
Name bedeutet: A: der vorne Stehende (latein.: aus dem Geschlecht der Antonier)
M: nach Maria
Anton Maria Schwartz trat noch als Schüler 1869 dem Piaristenorden in Krems bei. Am Piaristengymnasium in der Wiener Josefsstadt legte er 1871 das Abitur ab. Wegen der Unterdrückung des Ordens trat er aus diesem aus und 1872 in das Wiener Priesterseminar ein; im selben Jahr übernahm er das Herz-Jesu-Skapulier. 1875 wurde er zum Priester geweiht.
1879 wurde Schwartz zum Spiritual in der
Niederlassung der
Barmherzigen Schwestern und Seelsorger an deren
Krankenhaus in Wien ernannt. Beginnend 1882,
ab 1886 ausschließlich, widmete er sich der Lehrlingsseelsorge in Wien und eröffnete ein Wohnheim für Lehrlinge, zugleich
gründete er die Gemeinschaft Liebeswerk vom heiligen Josef
Calasanctius
, die 1887 vom Bischof anerkannt wurde und für die 1889 die
Kalasantinerkirche erbaut wurde. Schwartz
errichtete auch mehrere Oratorien für junge und erwachsene Männer.
Als Erzieher für die jungen Arbeiter und Lehrlinge formte Anton Maria Schwartz sie religiös, indem er ihnen seine
Liebe zum Herzen Jesu, zu Maria
und zur katholischen Kirche weitergab; so unternahm er mehr als 30 Jahre lang Wallfahrten
nach Mariazell in der Steiermark mit insgesamt
tausenden Teilnehmern. Seine Zöglinge unterwies er in den allgemeinen Umgangsformen und förderte ihre kulturelle und
geistige Entwicklung; er half ihnen in sozialen und materiellen Notlagen, indem er Unterkünfte schuf, Lehrstellen
vermittelte und für menschenwürdige Behandlung am Arbeitsplatz sorgte. So trat er ein für die 48-Stunden-Woche, Urlaub
und freie Sonntage der Arbeiter. 1889 folgte in Wien die Gründung der Kongregation für die frommen Arbeiter vom
heiligen Josef Calasanz von der Gottesmutter
, der
Kalasantiner
, die Schwartz bis zu
seinem Tod leitete.
Das Grab von Anton Maria Schwartz befindet sich in der Kalasantinerkirche in Wien, dort wurde auch die Straße nach ihm benannt. Nach Schwartz' Tod übernahm die Gemeinschaft der Kalasantiner Arbeiterpfarreien, übte Seelsorge in der Arbeiterbewegung und gründete ein Sozialseminar. Die Gemeinschaft wurde endgültig im Jahr 1939 kirchlich approbiert.
Kanonisation: Anton Maria Schwartz wurde am 21. Juni 1998 durch Papst Johannes Paul II. auf dem Heldenplatz in Wien seliggesprochen.
Die Kalasantiner informieren auf ihrer Homepage über ihre Arbeit und ihren Gründer.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 27.05.2021
Quellen:
•
• Johannes Madey. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. IX, Herzberg 1995
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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