Ökumenisches Heiligenlexikon

Armida Barelli

1 Gedenktag katholisch: 19. November

Name bedeutet: die Gerüstete (latein.)

Tertiarin, Gründerin
* 1. Dezember 1882 in Mailand in Italien
15. August 1952 in Marzio bei Varese


Armida Barelli
Armida Barelli, vor 1940

Armida, Tochter der wohlhabenden Familie von Napoleon Barelli und Savina geb. Candiani, erhielt ihre weiterführende Ausbildung von 1895 bis 1900 an der Schule in Menzingen bei Zug in der Schweiz, die damals als die beste galt und von den durch Theodosius Florentini gegründeten Schwestern vom Heiligen Kreuz geleitet wurde. Dort vertiefte sie ihr spirituelles Leben und beschloss, sich caritativer Arbeit zu widmen und keine eigene Familie zu gründen. 1910 trat sie den Franziskaner-Tertiaren bei. 1917 gründete sie in Mailand die Katholische Frauenjugend, da es in Italien bislang nur eine katholische Männerjugend gab; 1918 ernannte Papst Benedikt XV. sie zur Vorsitzenden der Frauenjugend für ganz Italien. 1919 gründete sie zusammen mit Augustinus Gemelli die franziskanischen Tertiare des Sozialen Reiches des Heiligen Herzens, aus denen dann die Missionare des Königtums (unseres Herrn Jesus Christus) als Institut geweihter Laien hervorgingen. 1921 arbeitete sie als Direktorin des 1918 von Josef Toniolo unter ihrer Mitwirkung begründeten Verlags Vita e Pensiero, Leben und Gedanken, in Mailand und nahm nun - wieder mit Augustinus Gemellis Hilfe - Toniolos Anregung auf, eine katholische Universität zu gründen; schon 1924 konnte die Katholische Universität vom Heiligen Herzen in Mailand ihren Betrieb aufnehmen. 1929 gründete sie - wiederum zusammen mit Gemelli - die Opera della Regalità, das Werk des Königtums (unseres Herrn Jesus Christus) mit der Aufgabe, den katholischen Laien die Liturgie näher zu bringen. 1946 wurde sie von Papst Pius XII. für drei Jahre zur Generalvizepräsidentin der Katholischen Aktion in Italien ernannt. 1946 kämpfte sie um die Einführung des Frauenwahlrechts in der neuen Republik, 1948 beteiligte sie sich am Wahlkampf der Democrazia Cristiana, um einen Sieg der Kommunisten zu verhindern. Ab 1949 litt sie an Bulbärparalyse - einer Nervenkrankheit mit Lähmungserscheinungen und lebte im Ferienhaus ihrer Familie, der Villa San Francesco in Marzio bei Varese.

Die katholische Frauenjugend in Italien hatte beim Tod von Armida Barelli 1,5 Millionen Mitglieder. Das Grab von Armida Barelli ist in der Krypta der Kapelle der Katholischen Universität vom Heiligen Herzen in Mailand.

Kanonisation: Die Seligsprechung von Armida Barelli fand am 30. April 2022 zusammen mit der von Mario Ciceri durch Kardinal Marcello Semeraro, dem Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, im Auftrag von Papst Franziskus im Dom in Mailand statt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.12.2023

Quellen:
• https://it.wikipedia.org/wiki/Armida_Barelli - abgerufen am 11.06.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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