Berengaria

Berengaria, geboren im Alcazar von Segovia als erste Tochter des Königs Alfons VIII. von Kastilien und seiner Frau Eleonore und damit Schwester von Blanca von Kastilien, wurde 1188 mit Konrad II. von Schwaben, einem Sohn von Kaiser Friedrich I. Barbarossa, verlobt. Aus politischen Gründen wurde das Eheversprechen 1189 aufgehoben, Berengaria heiratete 1197 König Alfons IX. von León, mit dem sie dritten Grades verwandt war. Papst Coelestin III. gewährte hierfür Dispens, aber der ab 1189 regierende Papst Innozenz III. beharrte wegen der Verwandtschaft auf Annulierung der Ehe, anerkannte aber die aus der Ehe hervorgegangenen fünf Kinder als legitim. Berengaria kehrte mit ihren Eltern nach Kastilien zurück, betreute ihre Kinder und übernahm 1216 die Regentschaft über das Königreich, bis dann ihr Sohn Ferdinand III. König wurde, dem sie als Beraterin zur Seite stand. Meist fungierte sie weiterhin als Königin, weil ihr Sohn auf langen Feldzügen zur Rückeroberung von Andalusien unterwegs war. Dabei gelang ihr die endgültige Vereinigung der Königreiche León und Kastilien, die entscheidend für die weitere Geschichte Spaniens wurde.

Manche Überlieferung erzählt, Berengaria sei 1240 als Nonne ins 1187 von ihren Eltern gegründete Kloster Las Huelgas der Zisterzienser in Burgos eingetreten, das war jedoch tatsächlich ihre Tochter Constanza. Aber Berengaria starb dort und wurde dort - neben ihrer Schwester Blanca - in diesem Kloster bestattet.