Ökumenisches Heiligenlexikon

Cautinus von Clermont

französischer Name: Cautin

1 Gedenktag katholisch: 11. Oktober

Name bedeutet: der Vorsichtige (latein.)

Bischof von Clermont
571 (?) in Arvernis, heute Clermont-Ferrand in Frankreich


Kirche Saint-Austremoine in Issoire
Kirche Saint-Austremoine in Issoire

Cautinus war Diakon am vernachlässigten Grab von Austremonius von Clermont - an der Stelle der späteren Kirche Saint-Austremoine - in Issoire, wo er - nach Erscheinungen von Engeln über dem Grab - dessen Schrein umgestaltete und den Ort zu einer Pilgerstätte machte. Nach dem Tod von Bischof Gallus I. von Clermont übernahm der beim Volk und Teilen des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. beliebte Priester Cato unrechtmäßig, aber mit Unterstützung von Merowingerkönig Chlothar I. das Amt des Bischofs von Arvernis, doch Erzdiakon Cautinus gewann die Unterstützung von Frankenkönig Theudebald, der in Metz Bischöfe zusammenrief, die Cautinus zum Bischof von Clermont weihten. Die Diözese war nun gespalten, Cautinus stärkte seine Position mit Wallfahrten und der Verehrung von Austremonius. Als 556 der Bischofssitz von Tours frei wurde, schlug Cautinus seinen Widersacher Cato dort als Bischof vor. Cautinus starb wohl kurz vor Ostern an einer Seuche.

Cautinus' Charakter und Amtsführung waren höchst problematisch. Den Priester Anastasius, dessen Besitz er sich aneignen wollte, ließ er lebendig begraben. Vernichtend - und mit antisemitischem Unterton - urteilte Gregor von Tours über Cautinus und schieb, dass er für alle abscheulich wurde. Er widmete sich ohne Maß dem Wein und schluckte manchmal eine solche Menge, dass kaum vier Männer ausreichten, um ihn vom Tisch zu tragen. Deshalb passierte es später, dass er epileptisch wurde, was sich oft in den Augen der Menschen manifestierte. Er wurde auch von einem solchen Geiz beherrscht, dass er glaubte, sein Vermögen zu verlieren. Er schaffte es nicht, seine schlechten Eigenschaften einzuschränken. Von Vermögenden nahm er Güter durch Schlägereien und Streitigkeiten weg, von dem Armen nahm er mit Gewalt. Bei den Juden, denen er sich unterwarf, sorgte er nicht für ihre Bekehrung, die sein Anliegen als guter Hirte gewesen sein sollte, sondern für den Kauf von kostbaren Gegenständen, die sie ihm zu einem höheren Preis als ihrem tatsächlichen Wert verkauften.

Cautinus wurde in verschiedenen Verzeichnissen fälschlich als Bischof von Vannes oder von Rennes bezeichnet.

Die Kirche Saint-Austremoine in Issoire ist täglich von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. (2024)


Die Kathedrale in Clermont-Ferrand ist werktags von 7.30 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr, sonntags von 9.30 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet. (2024)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 11.06.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://de.wikipedia.org/wiki/Cautinus - abgerufen am 12.11.2022
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Cautin - abgerufen am 12.11.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.