Friedrich von Saint-Vanne

Friedrich war der Sohn des Grafen Gottfried I. von Verdun und seiner Frau Mathilda von Sachsen und dadurch verwandt mit Kaiser Heinrich II.. Nach dem Tod seines Vaters - wohl 998 - schenkte er einen Teil des Erbes dem Bischof von Verdun, berichtet wird auch von einer Pilgerreise ins Heilige Land. Ebenfalls 998 sorgte er für die Übertragung der Gebeine seines Bruders Adalbero II., der Bischof von Verdun war und in Italien starb, in die Kathedrale von Verdun. Er übernahm dann die Herrschaft in der Grafschaft Verdun und Castres. Gegen Ende seines Lebens, um 1020, übergab er die Regentschaft seinem Bruder Hermann und trat in seiner Heimatstadt ins damalige Kloster St-Vanne - heute Ruinen innerhalb der Zitadelle der Stadt - ein. Besonders gerühmt wurde dann Friedrichs Demut und Treue zur Kirche: in einer öffentlichen Versammlung setzte er sich nicht zu Füßen des Kaisers, sondern seines Abtes; er arbeitet mit den eigenen Händen am Klosterbau und verrichtete selbst die niedrigsten Arbeiten, so das Geschirrspülen in der Küche. Als das Kloster St-Vaast in Arras dem Kloster St-Vanne unterstellt wurde, sandte Abt Richard, mit dem Friedrich befreundet war, ihn als Prior dorthin.

Die Abtei St-Vanne in Verdun wurde 1792 in der Französischen Revolution geschlossen und 1838 abgerissen, heute sind nur noch Reste eines Kirchturms zu sehen.