Heinrich Hahn
Gedenktag katholisch: 11. März
Name bedeutet: der reiche Schützer (althochdt.)
Heinrich Hahn stammte aus einer frommen katholischen Familie; deren Praxis des täglichen
Rosenkranzgebets behielt er zeitlebens bei. Nach dem Studium der Medizin in
Gent und der Zeit des Militärdienstes wurde er
1824 Arzt. 1829 heiratete er Barbara Maria Odilia Känzler, mit der er zehn Kinder hatte, von denen vier im Kindesalter
starben. Als Arzt behandelte er oft Arme ohne Bezahlung, daneben forschte er über die Behandlung von Hirnhautentzündungen.
Er war Mitglied mehrerer religiöser, medizinischer und politischer Gemeinschaften und gründete selbst 1832 in
Aachen die Bruderschaft vom heiligen
Franziskus Xaverius
, den deutschen Zweig des nach dem Missionar
benannten Xaveriusvereins, der 1822 in Lyon
gegründet worden war und als Verein zur Unterstützung der Mission wirkte. Eine seiner Unterstützerinnen war
Franziska Schervier. 1842 erhielt er die Anerkennung seiner
Bruderschaft, die sich schnell über ganz Deutschland ausbreitete; aus ihr wuchs später das Internationale Katholische
Missionswerk Missio
.
Hahns Wohnhaus ist abgegangen, heute steht
an seiner Stelle ein Anbau an das Kaufhaus Kaufhof
. Hahn gründete auch das Institut St. Joseph für unheilbar Kranke,
unterstütze das Wirken und die Ordensgründung von Clara Fey und setzte sich als
Stadtrat in Aachen, dann als Mitglied des
preußischen Landtags in Berlin - er hatte seinen Sitz im damaligen
Palais Hardenberg - für soziale Belange ein.
Seine politische Tätigkeit begründete er in einer Abhandlung über seine Gedanken im Licht des Evangeliums. 1866 starb seine
Frau, was ihn in tiefe Trauer versetzte, die er durch seinen Glauben überwand. Er starb an einer Leberkrankheit und stand
schon damals im Ruf der Heiligkeit.
Heinrich Hahn wurde im Familiengrab auf dem
Ostfriedhof in Aachen bestattet. An seinem Geburtshaus
in Aachen erinnert eine Gedenktafel an ihn. Sein
Franziskus-Xaverius-Missionsverein
war Vorläufer des heutigen
Internationalen Katholischen Missionswerks Missio, das seinen
Sitz noch immer in Aachen hat.
Kanonisation:
Die diözesane Phase des Seligsprechungsprozesses wurde 2003 abgeschlossen. 2015 hat Papst Franziskus den heroischen
Tugendgrad
anerkannt.
Worte von Heinrich Hahn
Er verfasste ein Geschichte der katholischen Missionen
, beginnend mit der Zeit Jesu bis in seine
Gegenwart:
Im Verlaufe der achtzehn Jahrhunderte, welche seit der Einsetzung des Apostelamts verflossen sind, hat die
katholische Missionstätigkeit unermessliche Resultate erzielt. Wir rechnen dahin in alter Zeit den Sturz des Heidentums
und die Verchristlichung des römischen Reiches, im Mittelalter die Bekehrung der Barbaren, die das römische Reich zerstört
haben, und damit im Zusammenhang die Abschaffung der Sklaverei, die Belebung der Künste und Wissenschaften, die
Verbreitung der mannigfaltigsten Anstalten der christlichen Liebe, kurzum die Begründung der christlichen Gesittung in
ganz Europa, in neuerer Zeit die Ausbreitung des Christentums in Indien, China, Australien und Amerika und die
Versittlichung zahlreicher Indianervölker. Ist aber auf dem Felde der Missionen schon sehr viel erreicht worden, so bleibt
doch noch mehr zu tun übrig, wenn der Auftrag, den der Heiland den Aposteln und ihren Nachfolgern gegeben hat, vollständig
zur Ausführung kommen soll.
Die Missionstätigkeit war häufig mit den größten Strapazen und Gefahren für Leib und Leben der Missionare
verbunden:
Aber je größer die Beschwerden und Gefahren sind, denen die katholischen Missionare sich auszusetzen haben, desto
größer ist ihr Gottvertrauen. … Gebet und Gottvertrauen bilden recht eigentlich die Rüstung des katholischen
Missionars. Sie geben ihm Zuversicht in der Einsamkeit der Wälder, wie vor dem Richtstuhl der Feinde des Kreuzes, sie
öffnen seiner Glaubenspredigt die Herzen der Heiden, sie verleihen ihm in allen Verhältnissen Mut, Geduld und Freudigkeit
im Herrn. Diese Freudigkeit und ruhige Zuversicht, welche die katholischen Missionare in den größten Gefahren und selbst
unter den Qualen des Märtyrertums an den Tag legen, entspringen aus dem Glauben an die Allgegenwart Gottes und an die
unablässige Wachsamkeit der göttlichen Vorsehung, besonders aber auch aus dem Glauben an die wirkliche Gegenwart Jesu
Christi, ihres göttlichen Meisters, im Sakramente des Altars. … Was könnte auch wohl für die Missionare tröstlicher,
was ermutigender sein, als der häufige Verkehr mit dem Heiland selbst, mit demjenigen, der sie zu Werkzeugen des
göttlichen Werks der Erlösung der Menschen auserkoren, der sie unendlich liebt und verheißen hat, alle Tage bei ihnen zu
sein bis ans Ende der Zeiten, von dem sie nach vollbrachter Arbeit und nach bestandenem guten Kampf die Siegerkrone zu
erwarten haben (2. Timotheusbrief 4, 8).
Quelle: Heinrich Hahn: Geschichte der katholischen Missionen - seit Jesus Christus bis auf die neueste Zeit. Köln 1865, S. 665 - 671
Zitate von Heinrich Hahn:
Sein Wahlspruch, der auch auf dem Grabstein steht: Unsere Hoffnung: Christus
Auch ist dem weiblichen Geschlecht ein nicht unbedeutender Anteil an den apostolischen Arbeiten von der
göttlichen Vorsehung zuerkannt worden. Die gottergebenen Frauen und Jungfrauen aber, die sich an den Missionsarbeiten
beteiligen, schrecken auch nicht vor den damit notwendig verbundenen Mühseligkeiten und Leiden zurück. Daher hat das
weibliche Geschlecht in neuerer Zeit, wie in den ersten christlichen Jahrhunderten, zahlreiche Scharen glorreicher
Märtyrinnen aufzuweisen. Die Triumphe des schwächeren Geschlechts sollen den Stolz der Feinde des Kreuzes zunichte machen
und der Welt zeigen, dass alle Kraft von Gott allein kommt.
So sehen wir nunmehr, mag unser Blick nach Osten oder nach Westen, nach Norden oder nach Süden gerichtet sein,
dass in allen Weltteilen und in allen Ländern auf dem ungeheuren Acker der katholischen Missionen unzählige Arbeiter
beschäftigt sind, dass die einen den Samen des göttlichen Wortes ausstreuen, während die anderen die schon gereiften
Saaten schneiden und einsammeln. Die gewonnen Resultate übertreffen bei weitem die kühnsten Erwartungen.
Auf dem Sterbebett: Der liebe Gott fügt auch die kleinsten Dinge.
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 28.09.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• https://www.missio-hilft.de/ueber-missio/geschichte-von-missio/heinrich-hahn - abgerufen am 28.09.2023
• https://www.missio-hilft.de/ueber-missio/geschichte-von-missio - abgerufen am 28.09.2023
• http://www.zenit.org/de/articles/heroischer-tugendgrad-von-heinrich-hahn-anerkannt nicht mehr erreichbar
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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