Hermes von Rom
italienischer Name: Ermete
Gedenktag katholisch: 28. August
Gedächtnis IV. Klasse Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Trifft ein Fest IV. Klasse auf den selben Tag wie ein Fest III. Klasse, dann kann das Fest IV. Klasse nie gefeiert, sondern immer nur kommemoriert werden. Um ein solches „nichtfeierbares” Fest IV. Klasse zu kennzeichnen, bezeichnen wir es nicht als „Gedenktag”, sondern als „Gedächtnis” IV. Klasse.
Übertragung der Gebeine nach Flandern: 30. Juni
Übertragung der Gebeine nach Ronse / Renaix in Flandern: 6. Juli
Gedenktag orthodox: 4. Januar, 28. August
Gedenktag syrisch-orthodox: 28. August
Name bedeutet: die Stütze / Götterbote der griech. Mythologie (griech. - latein.)
Hermes war römischer Stadtpräfekt und wurde der Legende nach vom römischen Gemeindevorsteher Alexander I. mit seiner Familie zum Christentum bekehrt. Er verlor noch unter Trajan - Kaiser von 98 bis 117 - oder vielleicht erst unter Hadrian - Kaiser von 117 bis 138 - sein Amt und wurde unter scharfer Bewachung gefangengehalten; auch Alexander war ins Gefängnis gekommen. Im Beisein des Kerkermeisters Quirinus erschien nun die von einem Engel geleitete Geistgestalt des Alexander ohne Fesseln aus dem anderen Kerker, um Hermes im Glauben zu stärken. Hermes wurde als erster enthauptet und in der Katakombe der Basilla, der später nach ihm benannten Katakombe, an der Via Salaria Vetus - der heutigen Via Antonio Bertolini - bestattet.
Ein Fest zu Ehren des Hermes wurde schon 354 im Verzeichnis der Märtyrergräber von Rom erwähnt. Der römische Bischof Damasus I. verfasste eine Inschrift für sein Grab und ließ darüber - oder in der Nähe - eine halb unter der Erde liegende Basilika errichten, die um 585 von Papst Pelagius II. vergrößert und Ende des 8. Jahrhunderts durch ein daneben stehendes Oratorium ergänzt wurde; heute steht auf dem Gelände eine private Villa.
Die Hermes-Katakomben in Rom sind nicht öffentlich zugänglich, Besuch nur nach Vereinbarung mit der Pontificia Commissione di Archeologia Sacra. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.10.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. XV, Herzberg 1999
• https://www.newadvent.org/cathen/03510a.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• http://www.archeologiasacra.net/pcas-web/ricerca/storico?query=ermete - abgerufen am 19.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.