Ökumenisches Heiligenlexikon

Johann Friedrich von Sachsen

Beiname: der Großmütige

1 Gedenktag evangelisch: 3. März

Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)
F: der Friedensreiche (althochdt.)

Kurfürst von Sachsen - Coburg
* 30. Juni 1503 in Torgau in Sachsen
3. März 1554 in Weimar in Thüringen


Johann Friedrich, Sohn von Johann dem Beständigen, wurde von Georg Burkhardt (Spalatin) erzogen. Johann Friedrich fogte seinem Vater nach dessen Tod 1532 als Kurfürst und war ein treuer Anhänger von Martin Luther. Er förderte die Reformation in seinem Land und war neben Philipp Hessen der wichtigste politische Führer der Protestanten. 1543 ließ er sein Schloss Hartenfels in Torgau erweitern durch eine Kapelle, die der erste protestantische Kirchenbau in Deutschland war und 1544 durch Martin Luther geweiht wurde. Der Bau wurde Vorbild für weitere evangelische Kirchenbauten: prägend wurde der einheitliche Kirchenraum ohne abgetrennten Altarraum, Altar und Orgel sind zentral angeordnet, Sitzbänke und Emporen erleichtern das Hören der Predigt.

der erste protestantische Kirchenbau: die Kapelle im Schloss Hartenfels in Torgau
der erste protestantische Kirchenbau: die Kapelle im Schloss Hartenfels in Torgau

Nach dem Tod von Martin Luther begann der Kaiser 1546 den Schmalkaldischen Krieg. Johann Friedrich verlor 1547 die Schlacht bei Mühlberg an der Elbe, wurde verwundet und gefangen genommen; ein Kriegsgericht unter Herzog Alba verurteilte ihn zum Tode. Er wurde zu lebenslanger Haft begnadigt und musste den Kaiser Karl unter harten und demütigenden Bedingungen als Gefangener begleiten, die Hälfte seines Landes und die Kurwürde musste er abtreten. Glaubenszuversicht und Gelassenheit brachte ihm den Namen der Großmütige ein.

Durch den Vertrag von Passau erlangte Johann Friedrich 1552 seine Freiheit wieder und kehrte auf seine Veste nach Coburg und dann in sein Schloss nach Weimar zurück, regierte das ihm verbliebene Land und sorgte schon während seiner Gefangenschaft dafür, dass das - nach dem Bauernkrieg von 1525 von vielen Mönchen verlassene - Dominikanerkloster in Jena 1548 zum Collegium Jenense umgewandelt wurde; dieses wurde dann 1558 die Universität.

Stadtschloss in Weimar
Stadtschloss in Weimar

Johann Friedrichs Grab ist in der Stadtkirche in Weimar.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Das Schloss Hartenfels in Torgau ist täglich außer montags von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. (2023)
Die Kirche im Schloss Hartenfels in Torgau ist täglich außer montags von 10 Uhr bis 13 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. (2023)
Die Veste in Coburg ist täglich von 9.30 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2021)
Im ehemaligen Collegium Jenense, aus dem die Universität Jena wuchs, gibt es eine kleine Ausstellung zu deren Geschichte, der Eintritt ist frei. (2023)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.11.2023

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.