Marcellus I.
Gedenktag katholisch: 16. Januar
nicht gebotener Gedenktag im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
Übertragung der Gebeine nach Cluny: 5. September
Auffindung der Gebeine in Mons im hennegau: 9. September
Gedenktag orthodox: 7. Juni
Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)
Marcellus I. lebte in der Zeit heftiger Kämpfe und Verfolgungen der römischen Kaiser gegen die Kirche, die erst 313 mit der Konstantinischen Wende ihr Ende fanden. Der 308 - nach anderer Auffassung, die ihn mit Marcellinus gleichsetzt, schon 304 - gewählte Bischof von Rom ordnete die kirchliche Verwaltung seiner Diözese und ließ der Überlieferung zufolge den Vorgängerbau der heutigen Kirche San Marcello al Corso in Rom errichten. Er selbst wurde - wohl im Jahr 308 - von vom Glauben wieder Abgefallenen, die er heftig bekämpfte, verraten und durch Kaiser Maxentius verbannt. Legenden erzählen, dass er aus der Stadt verwiesen und zur Bewachung von Pferden der Post in Ställen des Kaisers eingesetzt worden sei.
Ungesichert ist, ob das Grab eines Märtyrers Marcellus in der Priscilla-Katakombe in Rom das des Bischofs ist. Heute werden seine Gebeine unter dem Hochaltar in der Kirche San Marcello al Corso in Rom verehrt. Anfang des 12. Jahrhunderts lagen - angebliche - Reliquien auch in Clermont - dem heutigen Clermont-Ferrand -, diese wurden an einem 5. September ins damalige Kloster nach Cluny übertragen. Weitere liegen in Mons und in Namur.
Die angeblich durch Marcellus errichtete Kirche San
Marcello al Corso steht an der Stelle, an der zuvor die zentrale römische Postpferde-Station war; die Kirche wurde
erstmals 418 mit dem Titel di Marcello
erwähnt.
In Beckingen bei Merzig im Saarland gibt es die Überlieferung, Marcellus sei hier in den früheren römischen Ställen tätig gewesen; die Marzelluskapelle, das Wahrzeichen des Ortes, bezeichnet diese Stelle. Die heutige Kapelle wurde 1634 erbaut, eine Glocke von 1388 und ein Weihwasserkessel aus dem 12. Jahrhundert sowie weitere antike Relikte aus dem Vorgängerbau werden heute in der Pfarrkirche von Beckingen aufbewahrt.
Die ehemalige Abtei Cluny wurde 910 gegründet, 1088 bis 1130 wurde die dritte Kirche gebaut - bis zur Fertigstellung des Petersdomes in Rom die größte Kirche der Welt. In der Französischen Revolution wurde das Kloster 1789 aufgelöst, die Gebäude wurden verkauft und bis auf einen kleinen Rest mit zwei Kapellen und einem Turm abgerissen, 1928 wurden Fundamente ausgegraben, 1891 dort eine Hochschule für Ingenieurwissenschaften errichtet.
Attribute:
mit Esel und Krippe
Patron
der Stallknechte
Bauernregel:
Wie das Wetter an Marzellus war, / wird's im September: trüb oder klar.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Dekrete von Marcellus und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die - spärlichen - Reste des Klosters in Cluny sind täglich von 9.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 17 Uhr, im Juli und August bis 19 Uhr - geöffnet, der Eintritt beträgt 11 €. (2024)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 05.07.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Karl Heussi: Kompendium der Kirchengeschichte. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1976
• Dr. Doris Weirich vom Dekanat Konz-Saarburg im Bistum Trier, E-Mail vom 16. Januar 2007
• http://www.beckingen.de/inet/Tourismus/SehenErleben nicht mehr erreichbar
• http://www.bauernregeln.net/januar.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Inschrift an der Kirche San Marcello al Corso
in Rom
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.