Nikolaus Rusca
italienischer Name: Nicolò
Gedenktag katholisch: 4. September
Name bedeutet: der Sieger über das / aus dem Volk (griech.)
Nikolaus' Vater Giovanni Antonio war Notar aus der alten und edlen Familie der Rusconi, die ursprünglich aus Como stammte, seine Mutter hieß Daria. Nikolaus' beiden jüngere Brüder wurden ebenfalls Priester, seine Schwester Nonne. Nach einem Jahr am Collegio Romano der Jesuiten in Rom studierte er weiter am von Karl Borromäus gegründeten Helevetischen Kolleg im Palazzo del Senato in Mailand und wurde 1587 zum Priester geweiht. An der Universität in Pavia wurde er dann 1591 zum Doktor drer Theologie promoviert.
1590 wurde Nikolaus Rusca Erzpriester in Sondrio.
Seit 1512 unterstand das Veltlin - das Tal um Sondrio - der Republik der Drei Bünde
- dem heutigen Kanton
Graubünden, der damals ein Verbündeter der Schweizerischen
Eidgenossenschaft, aber noch kein Mitgliedsstaat war. Dort wurde 1526/1527 die Reformation eingeführt, aufgrund eines
Toleranzedikts blieb aber die katholische Messe erlaubt; für die im katholischen Italien verfolgten und oft von der
Inquisition gejagten Protestanten wurde das Veltlin zum Zufluchtsort. Nach dem
Konzil von Trient begann der Bischof von
Como hier mit Aktivitäten zur Gegenreformation,
unterstützt auch durch Karl Borromäus. Nikolaus Rusca wirkte nach
seinem Amtsantritt in Sondrio aufopferungsvoll mit an all diesen Bemühungen, erteilte Katechismusunterricht, gründete eine
Schule für Kinder und für Erwachsene die Einrichtung Gesellschaft des Allerheiligsten SakramentsDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi.
Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.
.
Er renovierte die Stiftskirche und kämpfte - allerdings erfolglos - gegen die von den Reformierten betriebene Einrichtung
einer öffentlichen Schule in Sondrio. Nach Beginn des 30-jährigen Krieges 1618 verschärften sich die Konflikte zwischen
Katholiken und Protestanten auch in Sondrio; Rusca wurden Pläne zu Ermordung eine reformierten Pfarres vorgeworfen oder die
Aufhetzung von graubündischen Soldaten zur Fahnenflucht, er wurde aber jeweils vom Gericht freigesprochen.
Bei einer Versammlung der Reformierten in Thusis
in Graubünden wurde ein Strafgericht eingerichtet zur Verurteilung von Landesverrätern
. Nikolaus Rusca wurde
zusammen mit anderen katholischen Priestern der Unterstützung der katholischen Spanier und des Landesverrats angeklagt;
die anderen konnten dem Gericht entkommen, aber Nikolaus wurde in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1618 in
Sondrio gefangen genommen, ab 1. September in
Thusis vor Gericht gestellt und auch gefoltert, so dass er schließlich starb.
Nikolaus wurde auf Anordnung des Gerichts in Thusis bestattet. Der Leichnam wurde im Juli 1619 heimlich ausgegraben und ins Kloster nach Pfäfers bei Chur gebracht. 1634 kam eine Beinreliquie in die Stiftskirche nach Sondrio; nach Schließung der Abtei Pfäfers kamen 1845 die restlichen Gebeine nach Como und von dort 1852 nach Sondrio.
Kanonisation: Nikolaus Rusca wurde am 21. April 2013 in Sondrio durch Kardinal Angelo Amato, dem Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, im Auftrag von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 18.03.2024
Quellen:
• https://it.wikipedia.org/wiki/Nicol%C3%B2_Rusca - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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