Petrus
Gedenktag katholisch: 9. Januar
Name bedeutet: der Fels (griech. - latein.)
Petrus war Priester und Mönch im 1115 gegründeten Zisterzienserkloster Mariä Geburt in Cadouin. Er unternahm der Überlieferung zufolge eine Wallfahrt nach Antiochia - dem heutigen Antakya / Hatay und brachte von dort 1117 das Leichentuch Jesus Christi mit dem Abbild seines Antlitzes in sein Kloster mit. Gepriesen wird auch seine Gottesfurcht, Schweigsamkeit, Demut und der Eifer in guten Werken.
Tatsächlich wurde dieses Tuch erst 1214 zum ersten Mal ausgestellt und lockte ab dann viele Pilger an, auch weil das Kloster Cadouin auf dem Weg nach Santiago de Compostela liegt. Nach den Religionskriegen in der Reformation flaute die Zahl der Pilger ab, stieg aber wieder an, als 1644 die Echtheit des Tuches bestätigt wurde. In der Französischen Revolution wurde das Kloster zerstört und das Tuch in ein Feuer geworfen, aus dem es der Bürgermeister von Cadouin retten konnte; er hat es dann bei sich versteckt. Im September 1797 konnte es erstmals wieder öffentlich ausgestellt werden und die Wallfahrten nahmen wieder zu.
1934 untersuchte ein Historiker aus dem Jesuitenorden das Tuch und seine Umrandung,
die einen Text enthält. Er stellte fest, dass die Inschrift aus Kufi-Buchstaben - einem arabischen Schriftstil aus dem Irak -
besteht, der Text mit der Fatiha
, dem islamischen Glaubensbekenntnis, beginnt und dann berichtet, dass das Tuch zur Zeit
von Al-Musta'li, dem Kalifen der Fatimiden von Ägypten, und seinem Wesir El Afdal Ende des 11. Jahrhunderts gewebt wurde.
Der Bischof von Périgueux beendete daraufhin die
Wallfahrt. Heute ist das Tuch in Kopie im Kreuzgang der ehemaligen Abtei ausgestellt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 03.04.2016
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Abbaye_de_Cadouin - abgerufen am 18.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.