Pontianus
Gedenktag katholisch: 13. August
nicht gebotener Gedenktag
Gedächtnis IV. Klasse Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Trifft ein Fest IV. Klasse auf den selben Tag wie ein Fest III. Klasse, dann kann das Fest IV. Klasse nie gefeiert, sondern immer nur kommemoriert werden. Um ein solches „nichtfeierbares” Fest IV. Klasse zu kennzeichnen, bezeichnen wir es nicht als „Gedenktag”, sondern als „Gedächtnis” IV. Klasse.:
19. November, Todestag: 30. Oktober
Übertragung der Gebeine nach Tuscania bei Viterbo: 4. März
Übertragung der Gebeine in Troia in Apulien: 18. Juli
Gedenktag orthodox: 13. August
Name bedeutet: der Brückenmann (latein.)
Pontianus aus dem Geschlecht der Calpurnia wurde - wohl 230 - zum römischen Bischof gewählt. Eine SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Rom stimmte unter seiner Leitung und auf Initiative des Bischofs von Alexandria der Absetzung von Origenes zu. Nach dem ersten Schisma der Kirchen, das sich entzündet hatte auch an der Frage, ob selbst Unzuchtssündern eine zweite Buße ermöglicht werden soll, stellte sich Pontianus gegen die positive Antwort seines Vorvorgängers Callistus I., die zur Wahl des Gegenpapstes Hippolyt geführt hatte.
Nach der Amtszeit des in religiösen Fragen toleranten Kaisers Alexander Severus beendete dessen Nachfolger Maximinus Thrax gewaltsam die Kirchenspaltung: Pontianus wurde gemeinsam mit Gegenpapst Hippolyt 235 auf die Insel Sardinien verbannt. Dort mussten er und Hippolyt wie alle Verbannten in einem Bergwerk arbeiten - vielleicht in dem von Funtana Raminosa bei Gadoni.
Pontianus trat deshalb am 28. September 235 von seinem Amt zurück; dieses ist das früheste exakt nachweisbare Datum der Papstgeschichte. An den Strapazen der Arbeit im Bergwerk starb Pantianus wie auch Hippolyt.
Pontianus' Gebeine wurden vom römischen Bischof Fabianus nach Rom überführt und am 13. August 236 (?) in der damals neuen Papstgruft in den Katakomben des Callistus in Rom bestattet, seine Grabplatte wurde dort 1909 gefunden. Die Reliquien wurden um 820 aus den Katakomben in die Kirche Santa Prassede übertragen. Weitere Reliquien liegen in der Kathedrale in Troia bei Foggia und in Trani in Apulien.
Schriften von Pontianus gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Das ehemalige Bergwerk
Funtana Raminosa bei Gadoni sollte ab 2020
täglich zur Besichtigung geöffnet sein, noch ist das - wohl bedingt durch die Corona-Pandemie - nicht geschehen. (2022)
Die Katakomben des Callistus sind täglich
von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet; der Eintritt beträgt 8 €. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 17.05.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Karl Heussi: Kompendium der Kirchengeschichte. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1976
• http://www.geocities.com/CapeCanaveral/Campus/5589/papst01.htm nicht mehr erreichbar
• http://www.vaticanhistory.de/pm/html/pontian.html - abgerufen am 09.05.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• https://it.wikipedia.org/wiki/Papa_Ponziano - abgerufen am 12.01.2022
• http://www.igeaspa.it/it/visita_guidata_a_funtana.wp - abgerufen am 15.03.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.