Raphaela Ybarra de Vilallonga

Raphaela, Tochter des wohlhabenden Gabriel María de Ybarra y Gutiérrez de Caviedes und der María del Rosario de Arámbarri y Mancebo, heiratete 1861 den Industriellen José de Vilallonga y Gipuló und wurde Mutter von sieben Kindern. In feiner Seidenkleidung ging sie als Mitglied der gehobenen Gesellschaft, um Armen Almosen zu geben, bis ihr klar wurde, dass dies nicht der richtige Weg war; in bescheidener Kleidung widmete sie sich dann hauptsächlich bedürftigen Mädchen. Für solche, die im Zuge der Industriealisierung in die Stadt kamen, schuf sie Wohnungen und Werkstätten für deren Ausbildung und Lebensunterhalt, zudem förderte sie die Gründung von Institutionen zum Schutz der Frauen. 1885 legte sie unter der geistlichen Leitung des Jesuiten Franz von Sales Muruzábal mit Einverständnis ihres Mannes ein persönliches Gelübde der Armut, des Gehorsams und der Keuschheit ab. 1892 unterstützte sie maßgeblich die Gründung des Klosters der von Vincentia Maria López y Vicuña gegründeten Töchter der Unbefleckten Empfängnis der Maria in Bilbao. 1894 verpflichtete sich Raphaela Ybarra 1894 zusammen mit drei anderen begeisterten jungen Menschen in einer kleinen Wohnung in Bilbao, als Mütter und Erzieher der Mädchen und jungen Frauen zu wirken, es entstand die Kongregation de los Santos Ángeles Custodios, der Schutzengel. 1899 konnte in Begoña - heute ein Stadtteil von Bilbao - das Kolleg Ángeles Custodios eröffnet werden, das auch das erste Mutterhaus der Kongregation war. Sie starb nach einer Erkrankung an Magenkrebs in ihrem 1869 erbauten Wohnhaus, das 1927 von einer Nachfahrin der Kongregation de los Santos Ángeles Custodios geschenkt wurde.

Nach Raphaelas Tod führten zwei ihrer Kinder, andere Verwandte und Bekannte die Arbeit weiter. 1901 erhielt der Orden die bischöfliche Genehmigung, einige Jahre später die des Heiligen Stuhls. 2011 umfasste die die Kongregation der Schutzengel 35 Häuser in ganz Spanien und in Argentinien, Chile und der Karibik.

Kanonisation: Raphaela Ybarra de Vilallonga wurde am 30. September 1984 in Rom durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.