Vigilius von Trient
Gedenktag katholisch: 26. Juni
Hochfest im Bistum Bozen-Brixen: am Samstag, 13 Tage nach Ostern
gebotener Gedenktag in Mailand und im Ambrosianischen Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet.
Teil des Bistums Lugano: 29. Mai
in Trient u. a.: Überführung der Gebeine: 31. Januar
Gedenktag evangelisch: 26. Juni
Name bedeutet: der Wachsame (latein.)
Vigilius wurde der Überlieferung zufolge in Rom
und Athen 1
ausgebildet; um 380 kam er nach Trient, um 385
wurde er zum Bischof gewählt. 385 erhielt er für seine Gemeinde von
Ambrosius von Mailand ein Statut mit sozialethischen Regeln. 397
sandte er Sisinnius, Martyrius
und Alexander als Missionare zum
Nonsberg nach San Zeno; nachdem sie dort
emordet worden waren, sandte er Reliquien der drei zu
Simplicianus nach Mailand und sogar zu
Johannes Chrysostomus
; am Ort des Martyriums ließ er
eine Basilika erbauen. Beim Kaiser wandte er sich gegen das Todesurteil der für das
Martyrium Verantwortlichen, wie Augustinus berichtet.
Um 500 entstand die legendäre Lebensgeschichte über Vigilius, wonach er selbst als Glaubensbote das Etschtal um
Trient durchzog, die ganze Gegend missionierte,
Götzenstatuen stürzte und zahlreiche Kirchen erbaute. Als er im wilden Rendenatal nördlich von
Tione di Trento eine Saturn-Statue zerstörte,
wurde er demnach von den empörten Einwohnern mit Knütteln und Holzschuhen erschlagen. Nach anderer Überlieferung starb er
nicht als Märtyrer, sondern gelang ihm die Flucht zurück nach Trient; dabei versperrt ihm nahe Cadine ein
Felsen, der die Schlucht verschloss, den Weg;
Vigilius machte mit seiner Hand das Kreuzeszeichen auf dem Fels und sprache: Öffne, denn die Leute aus dem Rendenatal
verfolgen mich
, was umgehend geschah. Dennoch erlitt Vigilius der Überlieferung zufolge in dieser Gegend den Tod als
Märtyrer, wobei sein Priester Julianus zugegen war, der dann seine Gebeine
nach Trient zurück brachte; Julianus starb demnach am 2. Januar 406, an seinem Grab ereigneten sich Wunder.
In der von ihm erbauten Basilika an der Stelle des heutigen Domes in Trient wurde Vigilius beigesetzt und schon im 5. Jahrhundert als Patron des Bistums verehrt. Sein Kult verbreitet sich über Oberitalien, nach Österreich und Bayern.
Attribute:
Holzschuh
Patron
der Bergwerke; der Diözese Bozen-Brixen
Bauernregel
(für den 31. Januar): Friert es zu Vigilius / im März die Eiseskälte kommen muss!
1 ▲ Nach 132 ließ Kaiser Hadrian in Athen die Hadriansbibliothek errichten und westlich davon eine Akademie, nachdem Platons Akademie spätestens 86 zerstört und aufgegeben worden war.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon noch nicht online
Die Hadriansbibliothek in Athen und das Ausgrabungsgelände westlich davon ist täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 4 €. Für alle archäologischen Stätten in Athen gibt es ein fünf Tage gültiges Kombiticket zum Preis von 30 €. (2019)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Vigilius von Trient
Wikipedia: Artikel über Vigilius von Trient
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Herbert von Rennes
Damianus Theodorus
Gundan
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 03.02.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.