Ökumenisches Heiligenlexikon

Sisinnius


Reliquiar für Sisinnius, Martyrius und Alexander im Dom in Trient
Reliquiar für Sisinnius, Martyrius und Alexander im Dom in Trient

Sisinnius war der Überlieferung nach Diakon, Martyrius Lektor und Alexander Ostiarier. Gut bezeugt ist, wie die drei von Bischof Vigilius von Mailand nach Trient ausgesandt wurden, damit sie im im Gebiet des heidnischen Stammes der Anauni am Fluss Noce - im heutigen Nonstal - als Glaubensboten wirken sollten. Dort starben sie nach etwa 10-jährigem Wirken, von den Heiden getötet am Ort des heutigen Sanzeno. Die Überlieferung berichtet, wie bei einer heidnischen Flurprozession ein neu bekehrter Christ das Opfer verweigerte und der Hass der Heiden sich gegen die drei Glaubensboten richtete; sie wurden misshandelt und am nächsten Tag getötet: Sisinnius wurde mit einer Axt erschlagen, Martyrius zu Tode geschleift und Alexander mit den Leichnamen der beiden lebendig verbrannt.

Vigilius selbst sandte Reliquien der drei zu Simplicianus nach Mailand und sogar zu Johannes Chrysostomus; am Ort des Martyriums in Sanzeno ließ er eine Basilika erbauen. Das Martyrium von Sisinnius und seinen Gefährten wurde von mehreren Bischöfen damals als Beleg angeführt für die Notwendigkeit, in der Heidenmssion auch nach dem Ende der staatlichen Verfolgung unter Diokletian durch die Konstantinische Wende nicht nachzulassen.

Das Wirken und Martyrium von Sisinnius, Martyrius und Alexander ist bezeugt durch HomilienEine Homilie (von griech.„ὁμιλεῖν”, „vertraut miteinander reden”) ist eine Art von Predigt. Während eine Predigt die Großtaten Gottes preist (lat. „praedicare”, „preisen”) und Menschen für den Glauben begeistern will, hat die Homilie lehrhaften Charakter. von Maximus von Turin und Gaudentius von Brescia, Spuren in der Biografie des Ambrosius von Mailand, einem Brief von Augustinus und die Erwähnung im Martyrologium des Hieronymus. 1472 fand man die Reliquien der drei in der Kirche in Sanzeno und begann mit dem Bau der heutigen Kirche der Märtyrer vom Nonsberg.

Rasche Verbreitung fand die Verehrung von Sisinnius und seinen Gefährten, weil Asche der Märtyrer bald schon an viele Kirchen versandt wurde. Die Reliquien wurden 1927 von Mailand nach Sanzeno zurückgeführt, andere befinden sich im Dom in Trient.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 19.10.2021

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• Basilika der hl. Märtyrer (Hg.): Die Nonsberger Märtyrer. Sanzeno 2009

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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