Wunibald von Heidenheim
Gedenktag katholisch: 18. Dezember
Fest im Bistum Eichstätt: 15. Dezember
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Fulda: 7. Juli
Gedenktag evangelisch: 18. Dezember
Name bedeutet: der Freudige und Kühne (althochdt.)
Wunibald war der Bruder von Willibald und Walburga - der Überlieferung nach Sohn des angelsächsischen Königspaares Wunna und Richard. Wunibald pilgerte 720 mit seinem uns unbekannten Vater und seinem Bruder zu den sieben Pilgerkirchen in Rom, wo er dann bis 727 blieb und - wohl im Kloster an San Paolo fuori le Mura - Benediktinermönch wurde. Nach einem Aufenthalt in der englischen Heimat kehrte er wohl 730 in Begleitung eines anderen, jüngeren Bruders nach Rom zurück. 738 berief Bonifatius ihn und Willibald zur Glaubensverkündigung in Germanien und weihte ihn zum Priester. Ab 739 wirkte er in Sülzenbrücken bei Erfurt in Thüringen, ab 744 in der Gegend um Amberg in der bayerischen Oberpfalz, ab 747 in Mainz; dort gab es schon vor 368 eine Bischofskirche an der Stelle der - heute evangelischen - Kirche St. Johannis.
Im Frühjahr 752 gründete Wunibald mit Unterstützung durch Willibald das Kloster in Heidenheim in der Diözese Eichstätt, die sein Bruder als Bischof leitete. Wunibalds Überlegung, ins Kloster auf den Montecassino zu gehen, wurde von Bruder Willibald abgebogen. Wunibald wirkte dann als Abt im Kloster Heidenheim. Trotz starker Gicht reiste er kurz vor seinem Tod noch zum Kloster - an der Stelle des heutigen Domes - nach Fulda.
Nach Wunibalds Tod kam seine Schwester Walburga nach Heidenheim, wandelte das Kloster in ein Doppelkloster mit der Regel der Benediktiner um und leitete das Frauenkloster.
Wegen der vielen angelsächsischen Wallfahrer wurde 776 die Klosterkirche in Heidenheim neu gebaut. In der Reformation wurde das Kloster aufgelöst, seit 1551 feiert die evangelische Kirche in der ehemaligen Klosterkirche ihre Gottesdienste. Als der Freistaat Bayern im Jahr 2004 die Klostergebäude in private Hände geben wollte, war der Widerstand aus der Bevölkerung so groß, dass die Verkaufsofferte zurückgezogen werden musste. 2015 hat ein von der evangelischen Kirche gegründeter Zweckverband die einstige Klosteranlage vom Freistaat Bayern übernommen, um sie wieder mit geistlichem und kulturellem Leben zu füllen.
Bruder Willibald erhob 777 Wunibalds noch unverweste Gebeine und bettete sie in eine neu erbaute Krypta, was die Heiligsprechung bedeutete. Um 788 schrieb seine Verwandte Hugeburg, die als Nonne in Heidenheim lebte, eine Doppelvita der Brüder. Reliquien wurden vermutlich um 870 mit denen seiner Schwester Walburga nach Eichstätt übertragen. Inzwischen sind Wunibalds Reliquien verschollen, erhalten ist sein Hochgrab in der heute evangelischen ehemaligen Klosterkirche in Heidenheim.
An der historisch bezeugten, Sezzi genannten Stelle nahe Bieswang, einem Ortsteil von Pappenheim, traf sich Wunibald mehrfach mit Willibald von Eichstätt und Sola; 2015 wurde dort eine Gedenkstätte eingerichtet.
Patron
der Brautleute und der Bauarbeiter
Bauernregel:
Um den Tag des Wunibald, / da wird es meistens richtig kalt.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 27.10.2023
Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.glaubenszeugen.de/kalender/w/kalw033.htm - abgerufen am 18.07.2023
• http://www.bauernregeln.net/dezember.html nicht mehr erreichbar
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001
• Martin Winter: Münster Heidenheim. Schnell & Steiner, München, 1985
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.