Ökumenisches Heiligenlexikon

Zimius

1 Gedenktag katholisch: 12. Juni

Name bedeutet: der Strafende (griech.)

Mönch, Priester, Einsiedler, Glaubensbote im Altmühltal
* in Irland (?)
1154 in Einsiedel bei Dietfurt in Bayern


Statue am Altar in der Kirche „Zu den drei Elenden” in Griesstetten
Statue am Altar in der Kirche Zu den drei Elenden in Griesstetten

Zimius war Mönch und Priester. Zusammen mit Vimius pilgerte er nach Santiago de Compostela. Beide kamen dann ins damalige iroschottische Kloster St. Jakob - dem Schottenkloster, heute das Priesterseminar - nach Regensburg. Um das Jahr 1140 verließ die zwei das Kloster, beide lebten dann als Einsiedler in Einsiedel bei Dietfurt im Altmühltal; dort erbauten sie ein - heute abgegangenes - Oratorium. Später schloss sich auch Prior Marinus ihnen an. Sie wirkten als Glaubensboten und wurden zu gefragten Ratgebern und Helfern.

Nachdem Marinus 1153 gestorben war, wurde er von Zimius und Vimius an ihrer Klause bestattet. Dann erbauten sie etwas weiter flussaufwärts eine Martin geweihte Kapelle - an der Stelle der heutigen Wallfahrtskirche Zu den drei Elenden - in Griesstetten und nahmen Marinus' Gebeine dorthin mit. Auch Zimius und Vimius wurden dann in ihrer Martins-Kapelle in Griesstetten bestattet. 1689 wurden ihre Gebeine erhoben, 1783 und 1862 überführt. Zusammen werden sie als die drei elenden (d. h. fremden) Heiligen bezeichnet. Die Nachrichten über die drei stammen aus der Schottenlegende des Klosters St. Jakob in Regensburg, sie entstand im 13. Jahrhundert.

Liegefigur in der Kirche „Zu den drei Elenden” in Griesstetten
Liegefigur in der Kirche Zu den drei Elenden in Griesstetten

Um 1745 wurde die im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen Truppen 1633 stark beschädigte Martins-Kapelle in Griesstetten als Wallfahrtskirche Zu den drei Elenden neu erbaut, 1783 wurden die Reliquien der drei dort erhoben und in eine Mauernische dieser Kirche gelegt, 1862 in Wachsfiguren eingearbeitet.

In Etting bei Ingolstadt werden Arch, Haindrit und Gardan auch mit der Bezeichnung Die drei elenden Heiligen verehrt.

Kanonisation: Der Kult wurde 1862 päpstlich anerkannt.
Patron der Steinhauer

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 31.03.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.