Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

10. Juni

1. † an einem 10. Juni, im 5. Jahrhundert entschlief in Auxerre, im Umland von Lyon, der heilige Bischof Censurius, der über 30 Jahre seine Herde als Guter Hirt leitete.

2. † an einem 10. Juni um 656, entschlief in Paris, im damaligen Neustrien, der heilige Bischof Landericus, Saint Landry, der, so wird überliefert, um die Armen zu unterstützen, zur Zeit der Hungersnot sogar kirchliches Gerät veräußert haben soll und der, neben der Kathedrale, ein Krankenhaus gebaut hat.

3. † am Mittwoch, dem 10. Juni 655, entschlief in Rochester, der heilige Mönch und Bischof Ithamar, der als erster von angelsächsischer Abstammung, nämlich aus der Sippe derer von Canterbury, zum Bischofsamt berufen worden ist und durch seine Würde, Gelehrsamkeit und seine Lebensführung, eine große Ausstrahlung gehabt hat.

4. † am Donnerstag, dem 10. Juni 1092, entschlief auf Dobrow bei Kole in Polen, der heilige Erzbischof Bogumil, Erzbischof von Gnesen, der, nachdem er auf seinen Bischofsstuhl verzichtet hatte, auf einer Warthe-Insel ein Einsiedlerleben geführt hat, bis seine Entbehrungen seine Kräfte aufgezehrt haben.

5. † am Dienstag, dem 10. Juni 1236, entschlief in Bologna, die selige Jungfrau Diane de Andaló, die, nach Überwindung aller familiären Hindernisse, in die Hände des heiligen Dominikus persönlich (8. August 1221/1) den festen Vorsatz im Kloster zu leben gelobt hat und in das Kloster Sankt Agnes eingetreten ist, das sie selber auch gestiftet hat.

6. † am Dienstag, dem 10. Juni 1315, entschlief in Treviso im Venezianischen, der selige Heinrich von Bozen, ein Holzarbeiter und Analphabet, der täglich zur Heiligen Messe ging, der sich ganz für die Armen verausgabte und, obwohl seine Kräfte nachließen, geringe Unterstützung erbettelte, die er sich dann mit den Bettlern teilte.

7. † am Mittwoch, dem 10. Juni 1419 entschlief in Buda, heute Budapest, der selige Erzbischof Johannes Dominici, Erzbischof von Ragusa, der, nach der schwarzen Pest, in Predigerklöstern in Italien die Befolgung der Regel erneuert hat, und, als päpstlicher Legat nach Böhmen und Ungarn gesandt worden ist, um sich der Predigt des Jan Hus entgegenzustellen.

8. † am Sonntag, dem 10. Juni 1537, erlagen in London ihren schweren Entbehrungen,
• der selige Priester und Märtyrer Thomas Green,
• der selige Mönch und Märtyrer Walter Pierson,
beide Mönche aus der Kartause dieser Stadt, die, nachdem König Henry VIII. in seiner Suprematsakte die obersten Rechte in kirchlichen Angelegenheiten an sich gerissen hatte, weil sie diesem Widerstand geleistet hatten, im schmutzigen Kerker eingesperrt, durch Hunger und Krankheit dahingerafft, trotzdem siegreich, entschlafen sind.
Siehe auch 19. Juni, 9/10 - 11

9. † am Freitag, dem 10. Juni 1880, entschlief in Torino, Turin, der selige Priester Marcantonio Durando, 79 J., geboren in Mondavi aus einer vornehmen Familie, deren großes Haus am Marktplatz, in der Nähe des Domes und der Kirche der Vinzentiner, stand. Seine Mutter war tief fromm, sein Vater liberal und eher ein Skeptiker; seine Brüder wurden dem Vater ähnlich, Giacomo wurde 1862 Außenminister in der Regierung Rattazzi, Giovanni wurde General an der Spitze der Päpstlichen Truppen des Kirchenstaates, lief aber 1848 zu den piemontesischen und danach den Garibaldi-Truppen über. Marcantonio ähnelte mehr der Mutter und wollte bereits 15-jährig bei den Vinzentinern eintreten, legte mit 18 J. seine Gelübde ab und wurde 1824 zum Priester geweiht. Er sehnte sich sehr danach, in die Mission nach China ausgesandt zu werden. Fünf Jahre war er im Kloster Casale Monferrato, danach bis zum Lebensende in Turin. Seine Aufgabe wurde die Durchführung von Volksmissionen. 1855 gründete er in Bergnole Sale ein Kolleg für die Auslandsmissionen. Er vermied die beiden Extreme, den Laxismus und den Rigorismus, verkündete mit Nachdruck die Barmherzigkeit Gottes als Quelle der Barmherzigkeit für den hilfsbedürftigen Nächsten. Nachdem die französische Vinzentiner-Novizin, die heilige Cathérine Labouré (31. Dezember 1876 / 10) im Jahr 1830 die Wundertätige Medaille, Médaille Miraculeuse, im Volk zu verbreiten begonnen hatte, übernahm Don Marcantonio die Verbreitung in Italien, zusammen mit seinen Vinzentinerinnen, und gründete 1855 einen Verein für Jugendliche, Associazione Mariana della Medaglia Mriculosa tra le Giovani. Daraus gingen viele Berufungen hervor und er konnte, besonder in und um Turin, ein ganzes Netzwerk von Centri di soccorsi, case Misericordie, Hilfszentren, gründen. Seit 1837 war er Provinzialoberer der Vinzentinerinnen in Italien. Außerdem war er Spiritual der Suore di San Giuseppe, Josefs-Schwestern, Suore di Sant’Anna, Anna-Schwestern, Suore Penitenti di San Maddalena, Bußschwestern von der heiligen Maria Magdalena, der Clarissi-Capuccine, Kapuziner-Klarissen. Am 21. November 1865, dem Gedenktag Maria Tempelgang, konnte er der Dienerin Gottes Luigia Borgiotti die ersten Postulantinnen de neuen Ordensgemeinschaft Compagnia della Passione di Gesú Nazareno, Nazarene, Nazarenerinnen, zuführen, der Gemeinschaft, die seine Ideale am besten in die Wirklichkeit umsetzte, da sie bewusst in jedem Leidenden den leidenden Christus sah und pflegte. Als er schließlich starb, wurde er in der Kapelle der Nazarenerinnen, Santuarietto della Passione, einem Anbau an die Kirche der Vinzentinerinnen in Turin, beigesetzt. Am 20. Oktober 2002, dem Weltmissionssonntag, erfolgte seine Seligsprechung.

10. † am Dienstag, dem 10. Juni 1924, entschlief in der Stadt Moerzeke-lez-Termonde bei Gent in Belgien, der selige Priester Edward Poppe, 34 J., der in Leuven studierte und 26-jährig in Gent die Priesterweihe empfing; in seiner von Ängsten erfüllten Zeit, hat er durch Schriften und Predigt die christliche Erziehung, die Herz-Jesu-Verehrung und die eucharistische Frömmigkeit in ganz Flandern gefördert. Er wurde 1999 seliggesprochen.

Erfurt, Fulda und Mainz: der heilige Bardo, Erzbischof von Mainz, Abt von Werden und dann von Hersfeld: 11. Juni 1051/4 als Seliger
Bozen-Brixen: Heinrich von Bozen: 6


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 05.06.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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