Einführung Verzeichnis der Übersichten
31. Dezember
1. † am Mittwoch, dem 31. Dezember 335
wurde in den Pricilla-Katakomben beigesetzt der heilige Papst Silvester I., Waldmann.
Er war gebürtiger Römer in der Zeit der letzten großen
Christenverfolgungen und erlebte die konstantinische Wende und wurde
Papst im Jahr 314 bis 335, erhielt den Lateran als Amtssitz und erlebte
die konstantinischen Bauten der Lateranbasilika nebst dazugehörigem
Palast und der Peterskirche auf dem teilweise hierfür abgetragenen
Friedhof auf dem vatikanischen Hügel. (Martyrologium Romanum 2001: 31. Dezember)
Er leitete die Kirche, als Nachfolger des Papstes Miltiades (310-314). Zur
Zeit der Verfolgung hatte er sich auf den Berg Soracte geflüchtet. Er
errichtete die Kirche mit dem Titulus des Priesters Equitius bei den
Trajansthermen, die danach seinen Namen erhielt, aber schon von Papst
Symmachus (498 - 514) dem hl. Martin (11. November/1) umgewidmet wurde
(heute San Martino ai Monti). Der Kaiser Konstantin gab zwar das
römische Kaiseramt pontifex maximus
ab und übergab dies dem christlichen römischen Bischof, aber er fühlte
sich trotzdem weiterhin berufen, für die Einheit im Reich und nun auch
in der christlichen Religion Sorge zu tragen. Im Jahr 313 berief der
Papst eine Bischofsynode nach Rom ein; sie konnte schon am Lateran
tagen, im Hause der Fausta. Verhandelt wurde gegen die
Donatisten, die die Gültigkeit der Sakramente von der Würdigkeit des
Spenders abhängig machen wollten und außerdem das neu entstehende
Staatskirchentum ablehnten. Teilnehmer war auch der hl. Maternus (14.
September/4). Der Kaiser berief ein Jahr später, 314, eine
Bischofssynode aller gallischen Bischöfe nach Arles ein, an dem auch
der hl. Agricius von Trier (13. Januar/3) und auch wieder Maternus
teilnahmen. Im Jahr 325 rief der Kaiser alle Bischöfe des Reiches
zusammen, zum ersten ökumenischen Konzil nach Nicaea. Auf beiden
Bischofsversammlungen, 314 und 325, war Papst Silvester nicht
persönlich anwesend; in Nicäa wohl aber der Kaiser.
Die in Arles versammelten Bischöfe schickten ein ehrendes
Schreiben an den Papst.
In Nicäa war er durch einen römischen Priester vertreten. Der Liber
Pontificalis berichtet, auf dem Konzil von Nicäa seien 318 Bischöfe
anwesend gewesen. Das Ziel und die Zahl lassen aufmerken. Das Ziel war
die Klärung des Problems, wie die wahre Gottes-Sohnschaft Jesu Christi
zu umschreiben, zu definieren, sei:
'ομοουσιος
gleichen Wesens mit Gott Vater - oder, nach der
These des Arius, ομοιουσιος ähnlichen
Wesens mit dem Vater. Es ging also um den rechten Glauben -
die 'ορθοδοξια
Orthodoxie. Abraham gilt als Vater des Glaubens
und der Glaubenden (1. Mos 15, 6; Gal 3 ,6 - 9; Röm 4, 3; Hebr 11, u. a.). Die
Zahl 318 ist eine Abraham-Glaubens-Zahl: mit 318 Dienern befreite er
Lot und die im Kriegszug mit ihm Verschleppten (1. Mos 14,14). Gottes
Verheißung eines leiblichen Sohnes und Erbes beantwortet er zuerst mit
der Un-Glaubens-Zahl 318 - Die Buchstaben des Namens Elieser
wird mich beerben; אליעזר, als Zahl
gelesen ist 1 + 30 + 10 + 70 + 7 + 200 = 318. In Nicäa siegten die 318 Glaubenden
über den Arianismus und stellten das nicänische Glaubensbekenntnis
zusammen, das noch heute allsonntäglich in der hl. Messe seinen Platz
hat.
Im Liber Pontificalis werden sieben Basiliken in
Rom und weitere vier aufgezählt, die Kaiser Konstantin zur Zeit des
Pontifikats des hl. Silvester errichten und reich dotieren ließ: 1. Die
konstantinische Basilika S. Salvator nebst Baptisterium
(Lateran); 2. St.Peter (29. Juni/1);
3. St. Paul (29. Juni/1); 4.
Heilig-Kreuz-von-Jerusalem beim sessorianischen Palast; 5. St. Agnes
(21. Januar/1) mit Baptisterium, wo Silvester Konstantin und
seine Schwester Constantia taufte; 6. S. Laurentius (10. August/1)
über dessen Grab; 7. Marcellinus und Petrus (2. Juni/1), wo
seine Mutter Helena (18. August/4) begraben wurde
(neben ihrem Mausoleum an der Via Labicana wurde diese kleine Basilika
wieder aufgefunden); weitere vier Basiliken außerhalb der Stadt Rom: 8.
In Ostia am portus urbis Romae zu Ehren Petrus und Paulus
(29. Juni/1) und Johannes des Täufers (nämlich in Porto); 9. In
Albano: Johannes d. Täufer (Ruinen im 19. Jahrhundert von De Rossi
ausgegraben); 10. In Capua zu Ehren der Apostel (keine Spuren bisher
gefunden); 11. In Neapel.
Nach langer Regierungszeit starb Papst
Silvester im Dezember 335 und wurde am 31. Dezember 335 in den
Priscilla-Katakomben an der Via Salaria beigesetzt. Schon in der
depositio episcoporum von 354 wird erinnert:
prid.kal.januar.Silvestri in Priscilla.
An der Via Salaria wurde über seinem Grab eine kleine
drei-Absiden-Basilika errichtet, in deren mittlerer ein Altar zur Ehren
der heiligen Felix und Philippus stand, links davon ruhte Silvester in
einem Marmorsarkophag (keine Spur davon ist bisher aufgefunden) und
neben ihm Papst Siricius († 399), rechts Papst Marcellus (30.
Oktober/4) und Papst Coelestin I. († 432).
Siehe auch 29. Juni, 1/33
2. † an einem 31. Dezember im 1. Jahrhundert gaben
in Rom, auf dem Friedhof der Jordaner an der Neuen Salzstraße, (Via
Salaria Nuova), ihr Blut für Christus die heiligen Märtyrinnen
• Donata,
• Paulina,
• Rogata,
• Dominanda,
• Serotina,
• Saturnina und
• Hilaria
in einer der frühen Verfolgungen, genauere Angaben unbekannt.
Die heilige Hilaria, Heitere,
gehört in den Kreis der Heiligen um Chrysanthus und Daria (25.
Oktober/1). Sie war die Ehefrau des Tribuns Claudius (Martyrologium Romanum 1956 - 3.
Dezember/2) und Mutter der beiden Söhne Jason (Martyrologium Romanum 1956 - 33. Dezember/2)
und Maurus (Martyrologium Romanum 1956 - 3. Dezember/2). Als sie, nach dem Begräbnis
ihrer Söhne auf familieneigenem Gelände betete, wurde sie überrascht
und verhaftet. Bald darauf starb sie plötzlich und wurde von ihren zwei
Dienerinnen bestattet. Im neuen Martyrologium Romanum 2004 sind die drei Märtyrer der
Familie nicht mehr genannt. Der Name Hilaria taucht nur auf als einer
von sieben Frauen und Märtyrinnen, wie auch schon in der älteren
Ausgabe 1956, am 31. Dezember / 2, allerdings sind diese auch
bestattet an der Via Salaria Nova auf dem Coemeterium der Jordani.
3. † am 31. Dezember 272 oder 273 wurde in Sens
in Frankreich ums Leben gebracht die heilige Jungfrau und Märtyrin
Columba, eine gebürtige Spanierin, die als 16-jähriges Mädchen mit
anderen Christen der Verfolgung des Aurelian entflohen, nach Sens kam
und dort aufgegriffen beim Brunnen Azo für Christus enthauptet worden
ist. Das neue Martyrologium Romanum 2004 bevorzugt als Zeitangabe das 4. Jahrhundert
Die hl. Columba, יונה Jona, Taube,
Sainte Colombe, starb als Jungfrau und Märtyrin in Sens zur Zeit des
Aurelian (270 - 273). In ihrer Legende finden sich Ähnlichkeiten mit
unserer Patronin Daria (25. Oktober/1). Sie wurde im Kerker vor der
Gewalt eines Wüstlings bewahrt durch eine hinzugekommene Bärin. Es
wurde dann Feuer gegen sie gelegt. Nachdem das Feuer ihr nicht
geschadet hatte, wurde sie enthauptet. Gregor von Tours (17.
November/7) erwähnt sie noch nicht, aber kurz nach seinem Tod wird sie in einem
Zusatz zum Martyrologium Hieronymianum erstmals zum 31. Dezember
genannt. Die Merowinger verehrten sie sehr. Ihr Reliquienschrein wurde
geschaffen vom hl. Eligius (1. Dezember/7). Über ihrem Grab entstand
die Benediktinerabtei Sainte-Colombe. Der hl. Lupus (29. Juli/6)
förderte ihren Kult und ordnete an, daß er neben ihr begraben werde.
Der hl. Kunibert (12. November/6) brachte ihre Verehrung mit nach
Köln. Dort wurde ihr im Alten Dom ein Altar geweiht; als die große
Dompfarrei aufgeteilt wurde, wurde ein Sprengel nach ihr St. Columba
benannt, aber der zuständige Pfarrer musste die Sonntagsmesse noch
lange an ihrem Altar im Dom zelebrieren. St. Kolumba gilt als mit die
älteste Pfarr-Kirche Kölns (zu unterscheiden von den Abtei- bezw.
Kollegiats-Kirchen). Die Kirche und nach ihr die Pfarre sind in und
nach dem 2. Weltkrieg untergegangen. Die Ruine soll in den Neubau des
Diözesan-Museums mit eingebunden werden.
Köln 31. Dezember; bis 1933, Martyrologium Romanum 2001: 31. Dezember Nr. 3
4. † an einem 31. Dezember um 350 wurde zu Tode gebracht in Konstantinopel, der heilige Märtyrer Zotikos, nach der Überlieferung ein reicher Römer war, der Priester wurde und mit Kaiser Konstantin aus Rom in die neue Hauptstadt Konstantinopel ging, dort ein Hospital für Arme und Waisen errichtete und Predigten im Geiste des Konzils von Nikäa hielt. Deswegen wurde er vom arianischen Kaiser Constantius um 350 zum Tode verurteilt, an einen Wildesel gefesselt durch die Straßen von Konstantinopel zu Tode geschleift worden ist. Das neue Martyrologium Romanum 2004 gibt nur an, dass er im 4. Jahrhundert in Konstantinopel für den Unterhalt von Waisen gesorgt hat.
5. † am Sonntag, dem 31. Dezember 439 entschlief in Jerusalem, die heilige Melania die Jüngere, eine vornehme römische Patrizierin (Melania die Ältere, * 342 in Rom, Gründerin eines Doppelklosters in Jerusalem, † 409 in Jerusalem, war ihre Großmutter). Sie wurde 383 in Rom geboren, 13-jährig verheiratet mit Valerius Severus Pinian, Mutter von zwei Kindern, die sehr jung starben. Nach dem Tod ihres Vaters verkaufte sie ihr großes Erbe und machte aus ihrem großen Haus an der Via Appia eine Pilgerherberge; 406 floh sie vor den Goten nach Sizilien, vier Jahre später pilgerte sie über Afrika, wo sie den heiligen Augustinus (28. August/1) besuchte, und Alexandrien, wo sie beim heiligen Bischof und Kirchenlehrer Kyrillos (27. Juni/1) zu Gast war, nach Jerusalem. Dort lebte sie ab 417 beständig in dem von ihr gegründeten Kloster auf dem Ölberg. 431 starb ihr Mann Pinian, der seit ihrer Ankunft in Jerusalem in Mönchsklöstern gelebt hatte. Sie war Erzieherin und Förderin des Mönches Gerontios († 485), eines gebürtigen Jerusalemers, der nach ihrem Tod, am 31. Dezember 439, die Verwaltung aller ihrer Güter übernahm und ihre historisch sehr wertvolle Vita geschrieben hat. Im Patriarchat Jerusalem wird ihrer am 29. Januar gedacht.
6. † an einem 31. Dezember im 5. Jahrhundert entschlief in Ravenna der heilige Priester Barbatian, aus Antiochien in Syrien, der bei einer Dienstreise nach Rom, mit der Kaiserin Placidia Augusta bekannt wurde, die sich ihn zum Berater erwählte und ihn in der Nähe behielt, indem sie für ihn nahe Ravenna ein Kloster baute 5. Jahrhundert
7. † am Freitag, dem 31. Dezember 594
entschlief in Lausanne, der heilige Bischof Marius Aventicus. Marius
Aventicus wurde um 540 in Autun in Frankreich geboren. Er wurde 574
Bischof von Avanches im Vaud in der Schweiz. Später verlegte seinen
Bischofssitz nach Lausanne. Er verfasste eine für seine Zeit sehr
zuverlässige Chronik und betätigte sich kunstreich als Goldschmied für
seine Kirchen. Er half, wo immer er es konnte, den Armen. Um dies noch
besser tun zu können, verlegte er sich auch als Bischof auf den
Ackerbau.
Er wurde in der Kirche des Thysius in Lausanne beigesetzt.
8. † an einem Montag, dem 31. Dezember 1640
gab sein Leben dem Schöpfer zurück in La Louvese, bei Puy der heilige
Priester und Ordensmann Franz Régis (Jean-François). Er wurde am 31.
Januar 1597 in Fontoucouverte in Frankreich geboren und stammte aus
adeligem Geschlecht. Er trat der Gesellschaft Jesu (Jesuiten) bei. Von
1632 an wirkte Jean-François in der Umgebung von Le Puy als
Volksmissionar. Er ließ Unterkünfte für gefallene Mädchen und Frauen
bauen. Die Menschen dieser Gegend drückten ihre Wertschätzung für ihn
aus in dem sie ihm den Titel Apostel von Velay und Veverais
verliehen.
9. † am Mittwoch, dem 31. Dezember 1659 entschlief in Mercuès bei Cahors in Frankreich der selige Abt und Bischof Alain (Alanus) de Solminihac. Er wurde 1593 auf dem Familienschloss zu Belet Dordogne in Franreich geboren und trat zunächst seinen Militärdienst bei den Rittern von Malta an. Im Alter von zwanzig Jahren schloss er sich den Augustiner-Chorherren im Kloster Chancelade bei Périgieux an und legte dort 1616 seine Ordensgelübde ab. 1618 wurde er zum Priester geweiht. Danach studierte er vier Jahre in Paris. Nach seiner Rückkehr wurde er Abt in Chancelade. Unter seiner Führung wurde die Abtei ein bedeutsames Kloster; seine Reformen erneuerten den ganzen Orden. 1636 wurde er Bischof von Cahors. In diesem Amt reformierte er auch seine Diözese von Grund auf. Er errichtete Kranken- und Waisenhäuser, förderte die Volksmissionen und reformierte den Priesterstand. Papst Johannes-Paul II sprach ihn 1981 selig.
10. † an einem dem Sonntag, dem 31. Dezember
1876 entschlief in Paris, die heilige Jungfrau und Mystikerin Katharina
(Cathérine Zoë) Labouré. Am 2. Mai 1806 als neuntes von 17 Kindern
einer Bauernfamilie geboren, arbeitete sie zunächst als Dienstmagd. In
einer Vision hat sie vorausgesehen, dass ein kranker Priester sie zu
einem Kranken rief. Er selbst erwies sich als dieser Kranke und sagte
Katharina, dass ihr Dienst der Dienst an den Kranken sei. 1830 trat sie
in den Orden der Vinzentinernen in Paris ein. Als sie dort ein Bild des
Gründers Vinzenz von Paul sah, erkannte sie ihn als den Priester aus
ihrem Traum wieder. Die wundertätige Medaille
geht auch auf eine
ihrer Visionen zurück, die sie als Novizin hatte. Diese Medaille zeigt
Maria auf dem Erdball stehend und aus ihren offenen Händen
Strahlenströme der Gnade auf die Erde ausgießend. Die Rückseite trägt
ein großes M
, darunter das mit einer Dornenkrone umfasste Herz Jesu
und das vom Schwert durchbohrte Herz Mariens, das Ganze umgeben mit
zwölf Sternen. Maria hatte Katharina in der Vision versprochen: Wer
dieses Medaillon um den Hals trägt, wird große Gnaden empfangen.
In
der Tat knüpften sich von Anfang an seltsame und wunderbare
Heilungserfahrungen an dieses Medaillon. Daher kommt auch der Name:
wundertätige Medaille
. Mit diesem Medaillon nahm die
Marienfrömmigkeit in ganz Europa einen überaus großen Aufschwung.
Katharina hat über diese Erscheinungen zeitlebens niemals gesprochen.
Sie hatte sich nur ihrem Beichtvater anvertraut. Dieser sorgte auch für
die Prägung der Madaille. Bis zu ihrem Tod war Katharina in der Pflege,
in der Küche und an der Pforte in einem Pariser Altenheim tätig.
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln