Einführung Verzeichnis der Übersichten
28. August
1. † am Donnerstag, dem 28. August 430, entschlief in seiner Bischofsstadt Hippo Regius in Nordafrika, heute Annaba in Ost-Algerien, der heilige Bischof und Kirchenlehrer Aurelius Augustinus, Αυγουστος, Σεβαστος, Kleiner Erhabener, 75 J., geboren am 13. November 354 in Thagaste, heute Souk-Ahras in Algerien, Sohn der heiligen Monika (27. August 387/1) und des Nichtchristen Patricius. Die Mutter versuchte, ihn christlich zu erziehen, aber, da er nicht als Kind getauft war, konnte sie ihn nur durch ihr Beispiel und ihre guten Worte, vor allem aber durch ihr Gebet und ihre Tränen, bitten und erbitten. Als hochbegabter Schüler und Student in Karthago erfolgreich, ging er nach Rom und erhielt dort eine Stellung als Rhetorikprofessor in Mailand, bis 402 kaiserliche Residenzstadt. Monika war ihrem Sohn nachgereist und blieb in seiner Nähe. 386 traf ihn die Gnade der Bekehrung, als er auf das Wort tolle, lege, nimm und lies die Bibel aufschlug und auf Röm 13, 13 f. traf; er nahm Glaubens-Unterricht beim heiligen Bischof Ambrosius (4. April 397/3) lebte in dessen klosterähnlichen Hausgemeinschaft und empfing aus dessen Hand die heiligen Sakramente der Taufe, der Firmung und der heiligen EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. in der Osternacht auf den 25. April 387. Bei Ambrosius lernte er auch die Anfänge des abendländischen Mönchtums kennen und hochschätzen. Er legte seine Professur nieder und reiste zurück in seine Heimat; die heilige Monika, die ihn begleitete, starb unterwegs im römischen Mittelmeerhafen Ostia Tiberina. 388 gründete er auf seinem ererbten Grundstück in Tagaste eine klösterliche Gemeinschaft. 391 empfing er in Hippo die Priesterweihe. 395 empfing er die Bischofsweihe aus der Hand des greisen Bischofs Valerius von Hippo, dessen Coadjutor er dadurch wurde, im Jahr darauf übernahm er als dessen Nachfolgr die Leitung des Bistums Hippo. Nach dem Vorbild des heiligen Ambrosus lebte er mit seinen Priestern in klosterähnlicher Gemeinschaft und schrieb seine Regel, die hunderten Männer- und Frauengemeinschaften zum Leitfaden wurde. Er entfaltete eine großartige Lehrtätigkeit. Er wurde einer der vier großen abendländischen Kirchenlehrer, zusammen mit seinem Lehrer Ambrosius (4. April 397/3), seinem Korrespondenz-Partner Hieronymus (30. September 420/1) und dem Papst Gregor dem Großen (12. März 604/6). Weil er so tüchtige Sekretäre hatte, sind von ihm eine Fülle von Predigten erhalten, dazu einige Standardwerke der Theologie, dogmatische und exegetische, Kommentare zu biblischen Büchern. Die Geschichte seiner Jugend und Bekehrung schrieb er selber in seinen Confessiones, Bekenntnissen nieder, in der Form eines innigen Gebetes, das immer Gott anredet und ihm denkend dankt. Er bekämpfte überzeugend mehrere zeitgenössische Irrlehren, indem er mit klaren Worten jeweils die katholische Wahrheit darstellte. Die Plünderung Roms 410 veranlaßte ihn zu seinem Werk De Civitate Dei, Über die Gottesstadt. Er starb zur Zeit der Belagerung seiner Bischofsstadt durch die Vandalen; sein Nachfolger als Bischof, Valerius, ist der letzte namentlich bekannte Bischof von Hippo, das 431 erobert und zerstört wurde. 506 wurden seine Reliquien nach Sardinien geflüchtet, 725 von dort durch den Langobardenkönig Luitprand über Genua nach Pavia übertragen und dort in der Kirche San Pietro e Agostino beigesetzt.
2. † an einem 28.August im 3. Jahrhundert wurde in Rom der heilige Hermes, Ερμες, zum Märtyrer; er wurde auf dem Coemeterium der Basilla an der Alten Salzstraße, Via Salaria Antiqua, beigesetzt, wie schon im Kalender von 354 zum 28. August erwähnt: V. kal sept Hermetis in Basilissae Salaria Uetere. Siehe auch 17. August/3. Papst Damasus widmete ihm eine Grabinschrift, von der nur ein Fragment erhalten ist: HERME /// INHERENS. Eine große unterirdische Basilika ist erhalten, in der viele Inschriften aus dem 2. - 3. Jahrhundertaufgefunden wurden, z. B. die Damasusinschriften zur Ehren der heiligen Protus und Hyazinthus (11. September/1). Papst Hadrian I. († 795) erneuerte diese Basilika (Lib Pontif). Gregor IV.(† 844) überführte die Hermes-Reliquien in die Basilika San Marco (zu der das Coemeterium wohl pfarrlich gehörte). Die Basilissa-Katakomben wurden schon früh umbenannt in Hermes-Katakomben. Um 1600 gehörte das Gelände dem Collegium Germanicum (Bosio). Um 1940 wurde in der Kuppel der Apsis der unterirdischen Basilika ein Fresko aus dem 7. Jahrhundert entdeckt, das den heiligen Hermes in soldatischer Tracht zeigt. Der heilige Papst Damasus (11. Dezember 384/1) schreibt in Gedenkversen, Griechenland habe ihn gesandt und die Hauptstadt Rom habe ihn als Bürger angenommen, da er für den heiligen Namen gelitten habe.
3. † an einem 28. August im 3. Jahrhundert, nach der Tradition um 283 unter Numerian, wurde in Aemona in Istrien, Cittanova, zum Märtyrer, der heilige Pelagius; 904 wurden seine Reliquien von Bischof Salomon III. nach Konstanz geholt und im Dom beigesetzt; er ist dort Mitpatron.
4. † an einem 28. August um die Mitte des 3. Jahrhundert wurde in Brioude, in der Auvergne, zum Blutzeugen, der heilige Märtyrer Julian, Saint-Julien, ein römischer Offizier, unter dem heiligen Ferreol von Vienne (18. September/3), die beide den Befehl des Kaisers Decius zur Christenverfolgung auszuführen ablehnten, der, aus Vienne geflohen, in der Gegend von Brioude aufgegriffen und wegen seiner christlichen Einstellung enthauptet worden ist. Sein Haupt kam nach Vienne zurück und wurde dort vom heiligen Mamertus (11. Mai um 475/4) aufgefunden. In der Stadt Brioude wurde im 5. Jahrhundert ihm zur Ehre eine Basilika errichtet, die sehr viele Wallfahrer anzog. Der heilige Gregor von Tours (17. November 594/7) widmete ihm ein eigenes Büchlein (MGHSS rer Mer I 563 - 584). Der hl. Germanus von Auxerre (31. Juli 448/6) legte seinen in Vergessenheit geratenen Gedenktag neu fest auf den 28. August.
5. † an einem 28. August um 336 entschlief in Konstantinopel, der heilige Bischof Alexander, der, wie der heilige Gregor von Nazianz (26. Januar 379/6) berichtet, durch seine apostolischen Bittgebete einen Anführer der blasphemischen arianischen Irrlehre zum Schweigen gebracht hat.
6. † an einem 28. August um 360 entschlief in Karthago, der heilige Bischof Restitutus, über den der heilige Augustinus (s.o. 1) an dessen Gedenktag eine Festpredigt gehalten hat.
7. † an einem 28. August um 400, entschlief in Sarsina , nahe Forli, der heilige Vicinius, der als erster Bischof dieser Stadt angesehen wird.
8. † an einem 28. August um 460, entschlief in Saintes, der heilige Bischof Vivianus, Saint-Vivien, der dritte Bischof der Stadt. Gregor von Tours widmete ihm das 5. Kapitel in seinem De gloria Confessorum. Etwa 60 Jahre früher entstand seine Vita Bibiani. Bereits um 463 wurde in Saintes eine Basilika zu seinem Gedenken erbaut. Im Martyrologium Hieronymianum wird zum 25. Oktober seiner translatio gedacht, wohl der Erhebung seiner Gebeine in die nach ihm benannte Basilika.
9. † an einem 28. August um 400, entschlief in Ägypten, der heilige Mose der Äthiopier, der, ein dunkelhäutiger Riese, ein berüchtigter Straßenräuber gewesen ist, aber, zum berühmten Anachoreten geworden, viele seiner früheren Spießgenossen bekehrt und zu sich in sein askethisches Wüstenkloster geführt hat.
10. † an einem 28. August um 636, entschlief in Sevilla, Andalusien, die heilige Jungfrau Florentina, gebürtig aus Cartagena, die mit ihren Eltern um 554 nach Sevilla gekommen war und Äbtissin in Ecija wurde. Ihr Bruder Fulgentius wurde Bischof von Astigi, Ecija (14. Januar 632/10), ihr Bruder Leander wurde Erzbischof von Sevilla (13. März 600/5), dessen Nachfolger der berühmteste der Brüder, der heilige Bischof Isidor von Sevilla (4. April 636/1); Leander bekehrte den arianischen Königssohn Hermenegildo (13. April 585/4) und mit diesem sein Volk, die Visigoten, zum Nikänischen Glaubensbekenntnis. Florentina liegt begraben im Dom von Sevilla.
11. † am Sonntag, dem 28. August 1588, wurden
in und um London, an verschiedenen Orten, durch Erhängen, Auswaiden und
Vierteilen hingerichtet, der selige William Dean und sieben Gefährten:
• 1. der selige Priester und Märtyrer William Dean
in Ost-London, Mile’s-End-Green
• 2. der selige Priester und Märtyrer William Gunter
in London in der Nähe des Theaters
• 3. der selige Priester und Märtyrer Robert Morton,
40 J., in London, Lincoln’s Inn Fields
• 4. der selige Priester und Märtyrer Thomas Holford, wurde
in Clercenwell bei London nur
erhängt
• 5. der selige Priester und Märtyrer James Claxton in
Isleworth, zwischen Brentford und Hounslow
• 6. der selige Märtyrer Thomas Felton, 21 J., KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
aus dem Franziskanerorden, Sohn des seligen Märtyrers John Felton (8. August
1570/11), in Isleworth, zusammen mit James Claxton
• 7. der selige Märtyrer Henry Webley, Laie, der dem seligen William
Dean geholfen hat und mit diesem zusammen in London, Mile’s End Green
hingerichtet wurde
• 8. der selige Märtyrer Hugh More, 25 J., Laie, der in Reims bei den
Jesuiten konvertiert hatte, wurde in London, Lincoln’s Inn Fields
hingerichtet.
Siehe auch 12. Februar, 7/25
12. † am Montag, dem 28. August 1628, wurde
in Lancaster gehenkt, der heilige Priester und Märtyrer Edmund
Arrowsmith, 43 J., Mitglied der Gesellschaft Jesu, der 15 Jahre lang in
seiner Heimat viele insgeheim zur katholischen Kirche zurückgeführt hat.
Siehe auch 4. Mai, 6/30
13. † am Samstag, dem 28. August 1784, entschlief in Monterey, in Kalifornien, der selige Priester Juniperus, Miguel Serra, Franziskanerpater; er stammte von Mallorca, und kam als Missionar zu den Indianerstämmen jener Gegend, die er unter schwierigsten Bedingungen, nachdem er ihre Stammessprachen erlernt hatte, zum christlichen Glauben bekehrte und deren Rechte er tapfer verteidigte.
14. † am Donnerstag, dem 28. August
1794, erlag, an Bord des Sklavenschiffes Washington,
vor Rochefort, der selige Priester und Märtyrer Charles-Arnaud Hanus,
71 J., Kanoniker der Diözese Verdun, den unmenschlichen Entbehrungen.
Siehe auch 27. August, 16/46
15. † am Montag, dem 28. August 1854, entschlief in Vich bei Barcelona die heilige Joaquina de Vedruna de Mas, 71 J., geboren in Barcelona, die 16-jährig mit Teodor de Mas heiratete, mit dem sie 17 Jahre in glücklicher Ehe zusammenlebte und dem sie neun Kinder, zwei Söhne und sieben Töchter schenkte; drei von diesen starben als Kleinkinder, Ana und Teresa wurden Franziskanerinnen, José Joaquin und Inés gründeten eine Familie, Teodora und Maria del Carmen wurden Zisterzienserinnen. Im Jahr 1816 starb ihr Mann. Ihr geistlicher Führer war ein Kapuziner, Pater Esteban de Olot. Im Jahr 1826 gründete sie, mit dem Beistand des Ortsbischofs von Vich Pablo de Jesús Corcuera, die Congregación de Hermanas Carmelitas de la Caridad, die Karmeliterinnen von der Liebe. Die Genossenschaft breitete sich schnell in ganz Katalonien aus und wirkte überall zum Wohl der Kranken und zur christlichen Erziehung der Kinder, vor allem der armen. 1849 erlitt sie einen Schlaganfall und musste gelähmt die letzten fünf Jahre im Krankenhaus in Barcelona leben. Bei ihrem Tod standen schon 27 Klöster, inzwischen sind diese Schwestern in vielen Ländern der Erde tätig. Pius XII hat sie 1940 seliggesprochen, Johannes XXIII. 1959 sie heiliggesprochen.
16. † am Freitag, dem 28. August 1936,
wurde bei Paterna, Valencia, für Christus den König ermordet
• der selige Familienvater und Märtyrer Juan Bautista Faubel Cano, 47 J.,
und im Dorf Muncada, ebenfalls Valencia
• der selige Familienvater und Märtyrer Arturo Ros Montalt, 35 J.
Siehe auch 29. Dezember, 11/90 - 91
17. † am selben Tag wurde bei Vinalésa,
seinem Heimatdorf, ebenfalls Valencia, ermordet, der selige Priester
und Märtyrer Aurelio de Vinalesa, José Ample Alcaide, 40 J., aus dem
Kapuzinerorden, der Direktor der philosophisch-theologischen Hochschule
der Kapuziner für die Ordensprovinz Valencia in Orihuela war.
Siehe auch 29. Dezember, 11/92
18. † am Montag, dem 28. August 1944, wurde
in Nawojowa Góra in Polen, von den gottlosen Besatzungmächten
erschossen, der selige Priester und Märtyrer Alphons Maria vom Heiligen
Geist, Jòzef Mazurek.
Siehe auch 28. Mai, 14/100
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln