Einführung Verzeichnis der Übersichten
14. September
1. † Fest der Erhöhung des Heiligen Kreuzes,
das, am Tag nach der Kirchweihe der Basilika der Auferstehung über dem
Grab Christi errichtet, erhoben und verehrt wird, als Wahrzeichen
Seines österlichen Sieges und als Zeichen, das am Himmel erscheinen
wird, Sein zweites Kommen überall allen anzukündigen. Kaiserin Helena
hatte am 14. September 320 das Wahre Kreuz im Stadtgraben des
Kalvarienfelsens, außerhalb der alten Stadtmauer von Jerusalem,
aufgefunden und durch ihren Sohn die Auferstehungsbasilika erbauen
lassen, in deren Innenhof der Kalvarienfelsen unter freiem Himmel
aufragte; das Wahre Kreuz war, am Tag nách der Einweihung der Basilika
vom 13. September 335, in Gold und Edelsteine gefasst, feierlich auf
Golgotha aufgerichtet worden, das lebenspendende Kreuz neben dem
Lebensspendenden Heiligen Grab. Nach dem Raub dieses Kreuzes 614 durch
die Perser, die es nach Ctesiphon, heute Ruinenstätte El Madain am
linken Tigrisufer im Irak, verschleppt hatten, hat Kaiser Herakleus von
Konstantinopel diese Beute den Persern am 3. Mai 328 wieder abgenommen
und es am 14. September 628 wieder auf Kalvaria erhöht. Teile kamen
nach Konstantinopel und nach Rom, Basilica Santa Croce in Gerusalemme.
Der Bischof von Bethlehem hat es am Samstag, dem 4. Juli 1187, zuletzt,
vom Westufer des Sees Genesareth hinauf in die Schlacht an den
Hattinshörnern getragen; mit der Schlacht ging das Heilige Kreuz
verloren; der Sieger, Sultan Salah Ad-Din Jusuf Ibn Aijub, nahm es als
Beute, seitdem ist es verschollen.
Im 7. Jahrhundert wurde das Fest von Rom übernommen, 629 wurde
es auf den 14. September festgesetzt. Seitdem ist es oft mit der
Verehrung von Kreuzreliquien verbunden.
2. † am Dienstag, dem 14. September 252, wurde
in Rom an der Via Appia, in der Lucinagrotte des Callistus-Coemeterium,
beigesetzt, der heilige Papst und Märtyrer Cornelius, der, nach der
decischen Verfolgung, nur zwei Jahre die Kirche geleitet hat. Er hat
der der novatianischen Tendenz zur Kirchenspaltung, Novatian war von
der strengen Partei als Gegenpapst ausgerufen worden, kraftvoll
widerstanden und viele der lapsi, Abgefallenen, der
libellatici, die sich ihr Opferzettelchen
als Nachweis des Kaiserkultopfers durch Bestechung, also ohne wirklich
geopfert zu haben, erschlichen hatten, mit großer Liebe wieder in die
Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. Nach dem Liber Pontificalis ließ
er auf Bitten einer Dame Lucina (1956: 30. Juni) die Reliquien der
Apostelfürsten Petrus und Paulus aus den Katakomben an der Via Appia,
wohin sie geflüchtet worden waren, nachts wieder an ihre ursprünglichen
Grabstätten an der Via Ostiense und am vatikanischen Hügel
zurückbringen. In einem Brief an Bischof Fabius von Antiochien legte er
ihm die sieben Weihestufen der einen Priesterweihe vor: Ostiarier
Türhüter, Lector Vorleser, Exorcist Teufelsaustreiber,
Akolyth Ακολουθος
Begleiter, Sub-Diakon und Diakon Διακονος
Diener, Priester Πρεσβυτερος,
und schließlich Bischof Επισκοπος
Supervisor Aufseher.
(Um die heilige Siebenzahl zu erreichen muss der Subdiakonat dem
Diakonat zu gezählt werden; Eusebius Hist Eccl VI 43). Der Liber
Pontificalis schreibt diese Weihestufen-Ordnung Papst Gajus, 22. April
296/4, zu. Als Kaiser Gallus (251 - 253) die decische
Christenverfolgung kurz wieder aufnahm, wurde Papst Cornelius im Juni
253 aus Rom verbannt nach Centumcellae, Hundert-Kammern: dort
waren die römischen Kavalleriekasernen. Im Liber
Pontificalis wird aus seiner Passio
ein Text über seinen Märtyrertod durch Enthauptung übernommen.
Wahrscheinlicher ist, dass er an seinem Verbannungsort bald starb und
dann am 14.September seine Reliquien in die Lucinagruft der
Callistuskatakombe überführt wurden.
815 wurden die Reliquien
aufgefunden. 880 wurde seine Hauptreliquie nach Aachen überführt und in
die Benediktinerabtei gebracht, die seitdem Kornelimünster
heißt. In der Kölner Severins-Basilika, die vorher
Cornelius-und-Cyprian geweiht war, wird seine Armreliquie verehrt, die
in ein horn-cornu-förmiges Reliquiar eingeschlossen ist. Diese
Reliquienverehrung wird daher seit alters her Hörn'che-Bütze
(byz-antinern= viel-küssen) genannt.
1849 fand De Rossi ein Bruchstück der Grabplatte des Papstes Cornelius;
dies war der Anfang der Entdeckung der Callistus-Katakomben und ihrer
Krypten, vor allem der Papstgruft. Es war die erste lateinische
Namensplatte inmitten sonst griechischer Papstnamen: CORNELIVS
MARTYR EP. Bald wurden auch Fragmente der Damasus-Grabschrift
aufgefunden, die aber der Ergänzung bedurften:
Aspice descensu extructo tenebrisque fugatis
Corneli monumenta vides tumulumque sacratum
hoc opus aegroti Damasi praestantia fecit
esset ut accessus melior populisque paratum
auxilium sancti et valeas si fundere puro
corde preces Damasus melior consurgere posset
quem non lucis amor tenuit mage cura laboris.
Sieh her: nach Errichtung eines Abstiegs und Überwindung der Dunkelheit
erblickst du das Denkmal des Cornelius und seine Gruft.
Dies ausgezeichnete Werk schuf der vortreffliche Damasus in seiner Krankheit,
damit der Zugang zur Hilfe des Heiligen dem Volke erleichtert werde,
und damit durch deine reinen Gebete Damasus eher wieder aufstehen könne,
den nicht die Lust am Lebenslicht zurückhält,
sondern die Sorge für seine Aufgaben.
Wegen des Festes Kreuzerhöhung (14. September/1) und des Gedenktags
der Schmerzreichen Mutter Maria (15. September/1), wird das Fest des
heiligen Kornelius, auch das des heiligen Cyprian, auf den 16.
September/1 verlegt.
Siehe auch 29. Juni, 1/21
3. † am Freitag, dem 14. September 258,
wurde in Karthago zum Märtyrer, der heilige Bischof Cyprian, von Cypern,
der Rhetor und Rechtsanwalt war und erst 46-jährig die Taufe empfing,
zwei Jahre später, 248, zum Bischof gewählt worden ist. Die decische
Verfolgung hat er in Verstecken überlebt, nach Mt 10,23 und von dort
aus seine Herde geleitet.
Hochberühmt wegen seiner Heiligkeit und
seiner Gelehrsamkeit, der in allerübelsten Zeiten die Kirche
ausgezeichnet geleitet hat, die Glaubensbekenner in Widerwärtigkeiten
gestärkt hat und, unter den Regierungen von Valerianus, von einem ihm
wohl gesonnenen Prokonsul nur zur Verbannung verurteilt, unter
Gallienus zurückgeholt, vor überaus zahlreich anwesendem Volk, auf
Befehl des neuen Prokonsuls, mit dem Schwert hingerichtet, sein
Martyrium vollendet hat. Dem Henker hat er aus Dankbarkeit dafür, dass
er ihm ermöglicht hat, für Christus sein Leben zu opfern, ein Goldstück
geschenkt. Der ChronographAls Chronograph (wörtlich „Zeitschreiber”, von altgriechisch χρόνος „Zeit” und γράφειν „schreiben”) wird - erstmals durch den Historiker Theodor Mommsen - der römische Schreiber Furius Dionysius Filocalus bezeichnet, der 354 im Auftrag des christlichen Aristokraten Valentinus die Stadtgeschichte Roms verfasste. Darin waren erstmals im Westen ganzseitige Buchmalereien und erstmals wurde die Geburt Jesu auf den 25. Dezember datiert.
354 (17. August/3) erwähnt ihn aus Afrika
und dazu, dass er in Rom in der Kallistuskatakombe geehrt wird, es ist
wohl gemeint, am Grab seines Freundes Papst Cornelius (s.o.), da wohl
immer beider Gedenktag gemeinsam gefeiert wurde. Auch sein Gedenktag
wird übermorgen gefeiert, weil das Fest Kreuzerhöhung und der Gedenktag
der Schmerzreichen Muttergottes vorgezogen werden.
4. † an einem 14. September nach 314,
entschlief in Köln am Rhein, der heilige Bischof Maternus, der die
Bewohner von Tongern, von Köln und von Trier dem Glauben an Christus
zugeführt hat. Er war Bischof von Trier und hat als solcher in Rom im
Jahr 313, auf der von Kaiser Konstantin dorthin einberufenen
Lateransynode die SynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.beschlüsse
gleich an zweiter Stelle, gleich
nach dem Papst Miltiades, unterschrieben; wahrscheinlich hat er, nach
seiner Abwesenheit, gleich bei seiner Rückkehr in Trier, den aus
Antiochien in Syrien stammenden heiligen Agricius (13. Januar 330/3)
vorgefunden, den sich die heilige Helena in die Residenz Trier geholt
hatte und dem sie das Bischofsamt zuspielte, ihm dann auch ihren
eigenen Palast schenkte, damit er dort die Kathedrale bauen konnte;
Maternus wurde dann wohl von Helena nach Köln geschickt, wo er, zum
Unterschied von Trier, der erste namentlich genannte Bischof ist. Im
Jahr 314 finden wir die Unterschrift des heiligen Bischofs Maternus von
Köln auf einer Bischofssynode in Arles, aber unauffällig erst an 24.
Stelle. Das könnte erklären, warum er bestimmt hat, nach seinem Tod in
Köln, nicht in Köln, sondern in Trier bestattet zu werden, was auch
geschehen ist. Eine freundliche Rivalität zwischen Köln und Trier hat
sich bis heute erhalten.
Martyrologium Romanum 1956: 14. September: Treviri,
sancti Materni Episcopi, qui fuit discipulus beati Petri Apostoli; ac
Tungrenses, Colonienses et Trevirenses, aliosque finitimos populos ad
Christi fidem perduxit. - In Trier der heilige Bischof Maternus, der
Schüler des heiligen Apostels Petrus gewesen; die Tongerner, Kölner und
Trierer, auch andere benachbarte Völker, hat er zum Glauben an Christus
hingeführt.
Martyrologium Romanum 2001 und 2004: Coloniae
Agrippinae in Germania, sancti Materni, episcopi, qui Tungrenses,
Colonienses et Trevirenses incolas ad Christi fidem perduxit. - In Köln
der heilige Bischof Maternus, der die Tongerner, die Kölner und die
Trierer Einwohner zum Glauben an Christus hingeführt hat.
Er starb in Köln, nach 314, wurde aber nach Trier überführt und dort in
der Nähe seiner beiden Vorgänger Eucharius (8. Dezember/4) und
Valerius (29. Januar/5), und in einer eigenen Maternuskapelle
bestattet. Diese ließ Erzbischof Egbert (977 - 993) erneuern, wie in
einer Urkunde von 978 bezeugt. Die Reliquien wurden 1037 von Erzbischof
Poppo feierlich in den Dom übertragen. Die Maternuskapelle wurde erst
Ende 18. Jahrhundert abgerissen. Der barocke Maternusaltar wurde 1666 für
diese Kapelle gestiftet; er wurde zunächst in die Krypta von St.
Matheis gebracht, später in das westliche Ende im südlichen
Seitenschiff aufgestellt. Im Altarbild ist die Maternuslegende sehr
anschaulich dargestellt, nach der Maternus von Petrus persönlich
ausgesandt worden ist und den Petrusstab als Hirtenstab mitbekommen
hat; der heilige Petrus ist dort als Papst des 17. Jahrhundert gekleidet; zum
Maternusstab, dessen eine Hälfte im Kölner Dom, die andere im Limburger
Dom, dorthin bei der Bistumsgründung von Trier aus verschenkt, siehe:
zum heiligen Petrus, 29. Juni/1.
5. † am Samstag, dem 14. September 407,
entschlief bei Komana im Pontus, Soukhoumi beim heutigen Tokat, in
Georgien, am Schwarzen Meer, in der Verbannung, der heilige Bischof,
Patriarch und Kirchenvater Johannes Chrysostomus, dessen Gedenktag
gestern gewesen ist. (13. September/1).
Johannes Chrysostomos, Χρυσοστομος
Goldmund, Goldsprecher,
war nur kurze Zeit Mönch. In Rom wird er von den Lateinern erst seit
dem 13. Jahrhundert verehrt, aber in den vielen teils uralten römischen
Griechenklöstern viel früher. Auch bei den Griechen hieß er bis ins 6.
Jahrhundert nur Johannes; erst später wurde ihm das unterscheidende Goldmund
beigegeben. Er ist heute einer der bekanntesten Heiligen der Ostkirche,
auch in der römischen Kirche, schon wegen der nach ihm benannten
Chrysostomusliturgie. Geboren wurde er um 350 in Antiochia. Dort
studierte er eifrig an der berühmten Bibelschule. Als Student ließ er
sich 369 taufen. 375 ließ er sich unter die KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
einreihen, indem er die Lektorenweihe annahm. Vier Jahre lebte er als Mönch in einem
Kloster. Da dieses Leben ihm nicht streng genug war, wurde er
Einsiedler. Er übertrieb aber sein Büßerleben so sehr, dass er
gesundheitlich schwere und nachhaltige Schäden erlitt und deswegen
diese Lebensführung aufgeben musste. Zurückgekehrt in seine Heimatstadt
diente er der Ortskirche in Antiochia. 381 wurde er vom alten Bischof
Meletios (12. Februar 381/2) zum Diakon geweiht, und zum Armenpfleger
ernannt. Wenige Wochen danach starb Meletios. Sein Nachfolger wurde
Flabianos I., ein großer Freund Johannes'. Er nahm ihn im selben Jahr
381 mit als seinen Begleiter zum zweiten ökumenischen Konzil nach
Konstantinopel. In Antiochien weihte er 386 Johannes zum Priester und
ernannte ihn zum Prediger an seiner goldenen Kathedrale. Als
Prediger in dieser Bischofskirche wurde er berühmt und erhielt so den
Beinamen Goldmund, Goldprediger,
der dann später zu seinem ihn von anderen unterscheidenden Beinamen
wurde. Ohne sein Zutun wurde er 397 in Konstantinopel zum Nachfolger
des verstorbenen Bischofs Nektarius gewählt. Als zutiefst
rechtgläubiger Bischof, dem jede Diplomatie fern lag, erwies er sich
als wehrlos gegen Intrigen von Mitbischöfen und vonseiten der Höflinge,
an deren Spitze der Kaiserin Eudoxia. Da die Bischöfe vom Kaiser und
Hof, d. h. in jener Zeit von der Kaiserin Eudoxia, ernannt und
gegebenenfalls auch wieder abgesetzt wurden, hatte Johannes
Chrysostomus öfters Grund zu klagen über simonistische Bewerber (vgl.
Apg 8, 18). Wie sein Namenspatron Johannes der Täufer scheute er sich
nicht, auch Missstände bei Hofe in seinen Predigten anzuprangern. 401
wurde er zum ersten Mal vom Kaiserhof für abgesetzt erklärt und nach
Kukusus, in Pontus an der Grenze zu Armenien, verbannt. Kurz
zurückgerufen und wieder eingesetzt, aber 403 auf der Eichensynode
vorgeladen; diese SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
seiner Feinde fand statt im 392 vom
Praetorianer-Präfekt Flavius Rufinus bei einer rieseigen Eiche
gegründeten Kloster süd-östlich von Chalkedon, das vom heiligen
Hypatios (17. Juni 446/5), einem Freund Chrysostomos’ geleitet wurde;
diese Mönche wurden Rufinianoi genannt, hatten aber mit der
Synode gegen den Patriarchen nichts zu tun; dieser wurde vorgeladen,
erschien aber nicht, dann in Abwesenheit angeklagt, verurteilt,
abgesetzt und verbannt; so wurde er 404 zum zweiten mal aus
Konstantinopel verbannt. Er blieb aber brieflich in reger Verbindung
mit seinen getreuen Gläubigen (326 Briefe sind erhalten). Der
Verbannungsbefehl wurde verschärft und er wurde noch weiter weg
deportiert. Unterwegs ist er schließlich am 14.September 407 in Komana
gestorben. Seine letzten Worte waren:
ΔΟΞΑ ΤΩ ΘΕΩ
ΠΑΝΤΩΝ ΕΝΕΚΕΝ ΑΜΗΝ
- Ehre sei Gott für alles. Amen. - Von ihm sind viele theologische
Abhandlungen und Predigten erhalten aus denen auch im Stundengebet der
Kirche Abschnitte verlesen werden. Die nach ihm benannte Chrysostomusliturgie
trägt seinen Namen eigentlich zu unrecht: die Texte des Ordinarium sind
bedeutend älter; die Rubriken sind erst aus dem 14. Jahrhundert
Am 27. Januar 438 wurden seine Gebeine feierlich übertragen in die
Apostelkirche zu Konstantinopel. In Rom wird sein Gedenktag seit dem
Raub seiner Reliquien im Jahr 1204 bei der Plünderung von
Konstantinopel auch an diesem 27. Januar gefeiert, weil an einem 27.
Januar (1205 ?) seine Reliquien feierlich in den Petersdom nach Rom
übertragen worden sind. Dort sind sie beigesetzt in der linken
Seitenkapelle, in der täglich das Domkapitel von St. Peter das
Stundengebet verrichtet. Diese Reliquien, zusammen mit denen des
heiligen Gregor von Nazianz (25. Januar 389/5), übergab im Petersdom
in Rom am 27. November 2004 Papst Johannes-Paul II. an den Ökumenischen
Patriarchen Bartholomaios I. von Konstantinopel; dieser überführte sie
am folgenden Tag nach Konstantinopel und stellte sie in der Sankt
Georgs Kirche im Ökumenischen Patriarchat aus, wo sie so zu Beginn des
Festes des heiligen Apostels Andreas, am Vorabend des 30. November, in
einer feierlichen Liturgie willkommen geheißen wurden.
Im Jahr 1969 wurde sein Fest verlegt auf den 13. September, weil auf dem genauen
Todestag das Fest Kreuzerhöhung liegt. Die griechische und die
koptische Kirche feiert, ebenfalls aus demselben Grund, am 13.
September seinen Gedenktag. Er gehört zu den vier griechischen
Kirchenvätern, mit ihm Basilius (1. Januar 379/2),
Gregor von Nazianz (25. Januar 389/5)
und Athanasius (2. Mai 373/1).
6. † am Samstag, dem 14. September 1174, entschlief im Kloster Bonneveaux in der gallischen Provinz Besançon, der heilige Bischof Petrus, Saint Pierre de Tarentaise, der Gründer und Zisterzienserabt von Tamié, der auf den ältesten Bischofsstuhl Savoyens, den von Tarentaise, befördert, als guter Hirt seine Gläubigen mit Feuereifer geleitet hat, insbesondere die Eintracht in der Bevölkerung eifrig gefördert hat.
7. † am Montag, dem 14. September 1215, wurde in Ptolemaios, Akko in Israel zum Märtyrer, der heilige Bischof Albert, gebürtig aus Castro, der als junger Mann Mitglied bei den Regulierten Kanonikern und deren Prior wurde, danach 20 Jahre Bischof von Vercelli war, dann von der Kirche von Vercelli in die von Jerusalem versetzt wurde, der den Eremiten auf dem Berg Karmel eine Regel gegeben hat und, während er das Fest der Kreuzerhöhung feierte, von einem unverschämten Kerl, den er getadelt hatte, mit dem Schwert ermordet worden ist.
8. † am Freitag, dem 14. September 1313, entschlief im Dorf Eben in Tirol, die heilige Jungfrau Notburga, 48 J., die, eine eifrige Hausangestellte des frommen Grafenpaares Heinrich von Rottenburg, nach dessen Tod aus dem Schloss vertrieben, diente sie bei einem armen Bauern; nach Jahren zurückgerufen diente sie wieder auf dem Schloss, bis eine schwere Krankheit sie, die Christus in den Armen gedient hat und so der Landbevölkerung das Vorbild der Heiligkeit dargeboten hat, dahinraffte. Ganz Tirol und Kärnten verehrt sie bis heute besonders.
9. † am Sonntag, dem 14. September 1794,
ging zugrunde, auf dem Sklavenschiff Deux Asssociés,
auf See vor Rochefort an der Küste Galliens, der selige Priester und
Märtyrer Claude Laplace, 69 J., der in der Französischen Revolution
wegen seines Priestertums verurteilt, von einem schweren Siechtum
angesteckt, das Martyrium vollendet hat.
Siehe auch 27. August, 16/56
10. † am Donnerstag, dem 14. September 1815,
wurde in der Stadt Chengdu in der chinesischen Provinz Sichuan,
enthauptet, der heilige Bischof und Märtyrer Jean-Gabriel-Taurin
Dufresse, 64 J., aus der Société des Missions Etrangères de Paris, der
seinen tatkräftigen Dienst, für den er vierzig Jahre lang zur Verfügung
gestanden hatte, mit dem Martertod durch Enthauptung vollendet hat.
Siehe auch 9. Juli, 1/10
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln