Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

17. August

1. † an einem 17. August in der Mitte des 3. Jahrhundert, zur Zeit des Kaisers Decius, wurde in Cyzicus, Erdek, am Hellespont, enthauptet der heilige Priester und Märtyrer Myron, Μυρον, unter dem Präsidenten Antipater, Αντιπατηρ, nachdem er auf grausame Weise gefoltert worden, indem ihm bei lebendigem Leib die Haut abgerissen und er dann den wilden Tieren vorgeworfen worden war.

2. † am Sonntag, dem 17. August 273, zur Zeit des Kaisers Aurelian, hat in Caesarea in Kappadozien, Kaisery, der heilige Märtyrer Mamans, Mames, sein Martyrium vollendet; er war ein tief demütiger Hirt und lebte als Einsiedler in den Bergwäldern in höchster Schlichtheit; von ihm wird berichtet, dass die wilden Tiere des Waldes zutraulich zu ihm kamen, als wären sie seine Haustiere; er musste sterben, weil er Christus bekannte. Er war schon im 4. Jahrhundert in der ganzen Ostkirche bekannt, durch die Berichte der heiligen Basilius (1. Januar 379/2) und Gregor von Nazians (2. Januar 389/1).

3. † am Mittwoch, dem 17. August 310, erlag seinen Entbehrungen in der Verbannung auf Sizilien, der heilige Papst Eusebius, Ευσεβιος, Frommer, Pius, er war nur kurz im Amt, seit dem 18. April 309. Er war Nachfolger des heiligen Marcellus (16. Januar 309/1). Er war tapferer Zeuge der Barmherzigkeit Christi, denn er ordnete an, den lapsi, Abgefallenen, nämlich vom christlichen Glauben in der Zeit der Christenverfolgung, die Wiederaufnahme in die Kirche zu ermöglichen. Der heilige Papst Damasus (11. Dezember 384/1) schreibt in seiner Grabinschrift: Heracluis vetuit labsos peccata dolere, Eusebius miseros docuit sua crimina flere: Heraclius verwehrte den Abgefallenen ihre Sünden zu beklagen - Eusebius lehrte die Elenden ihre Verbrechen zu beweinen. Kaiser Maxentius verbannte beide, den Papst und seinen strengen Gegner Heraklius, nach Sizilien. Die sterblichen Überreste des Papstes wurden nach Rom überführt und in der Papstgruft in den Callistuskatakomben beigesetzt.
Papst Damasus (11. Dezember 384/1) widmete ihm eine Inschrift:

DAMASVS EPISCOPVS FECIT
HERACLIVS VETVIT LABSOS PECCATA DOLERE
EVSEBIVS MISEROS DOCVIT SVA CRIMINA FLERE
SCINDITVR IN PARTES POPVLVS GLISCENTE FVRORE
SEDITIO CAEDES BELLVM DISCORDIA LITES
EX TEMPLO PARITER PVLSE PARITER TYRANNI
INTEGRA CVM RECTOR SERVARET FOEDERA PACIS
PERTVLIT EXILIVM DOMINO SVB IVDICE LAETVS
LITORE TRINACRIO MVNDM VITAMQ RELIQVIT
EVSEBIO EPISCOPO MARTYRI
* DAMASI SVI PAPPAE CVLTOR ATQVE AMATOR
FVRIVS DIONYSIVS FILOCALVS SCRIBSIT.
Bischof Damasus ließ es anfertigen -
für den Bischof und Martyrer Eusebius –
Heraklius verbot den Abgefallenen ihre Sünden zu bereuen
Eusebius lehrte die Elenden ihre Verbrechen zu beweinen
das Volk wird entzwei gerissen, in der sich steigernden Wut
Empörung, Mord, Krieg, Zwietracht, Streitereien
Beide werden aus dem Tempel vertrieben durch die Grausamkeit des Tyrannen
obwohl der Leiter die Friedensverträge unverletzt gehalten hat
er ertrug freudig die Verbannung unter dem Herrn als Richter
an der Küste Trinacriens hat er die Welt und das Leben verlassen.
(am Rand, von oben nach unten, links:) für seinen Papst Damasus in Verehrung und Liebe
(rechts) Furius Dionysius Filocalus hat’s geschrieben.

Siehe auch 29. Juni, 1/31

Fortsetzung Nach dem Einschub


Hier sei die Gelegenheit wahrgenommen, hinzuweisen auf das Standardwerk des ChronographenAls Chronograph (wörtlich „Zeitschreiber”, von altgriechisch χρόνος „Zeit” und γράφειν „schreiben”) wird - erstmals durch den Historiker Theodor Mommsen - der römische Schreiber Furius Dionysius Filocalus bezeichnet, der 354 im Auftrag des christlichen Aristokraten Valentinus die Stadtgeschichte Roms verfasste. Darin waren erstmals im Westen ganzseitige Buchmalereien und erstmals wurde die Geburt Jesu auf den 25. Dezember datiert. von 354 für die Stadt Rom, die Wurzel des Martyrologium Romanum, dessen Titelblatt und 1. Teil ebenfalls vom Kalligraphen des Papstes Damasus, nämlich Furius Dionysius Filocalus, geschrieben wurde; die Widmung auf dem Titelblatt:

VALENTINE LEGE FELICITER
VALENTINE FLOREAS IN DEO
VALENTINE VIVAS FLOREAS
VALENTINE VIVAS GAUDEAS
FVRIVS DIONYSIVS FILOCALVS TITVLAVIT
Valentin lies es glücklich,
blühe auf in Gott,
lebe auf und blühe,
lebe in Freude;
Furius Dionysius Filocalus hat dir diese Titelseite gewidmet.

Von den zehn Kapiteln, zu denen das Werk gewachsen ist, interessieren uns hier besonders nur das 5. und 6. Kapitel.
1. Kalender für zwölf Monate; Tierkreiszeichen; Feste.
2. Liste der Konsuln 510 vor Christus bis 354 nach Christus.
3. Tabelle mit Osterdaten, 312 - 411.
4. Liste der Praefecti Urbis, Hauptstadt-Präfekten, 254 - 354.
5. DEPOSITIO EPISCOPORUM: Jahrestag, Name und Beisetzungsort der Päpste.
6. DEPOSITIO MARTYRUM: Jahrestag, Name und Beisetzungsort römischer Märtyrer.
7. Papstliste von Petrus bis Liberius 354.
8. Weltchronik: die Chronik des Hippolyt (13. August 235/1), ergänzt bis 354.
9. Chronik der Urbs Roma, von den Königen bis 325
10. Beschreibung der 14 Regionen der Stadt Rom. Vgl. kirchliche Neuordnung, Papst Fabian (20. Januar 250/1)

DEPOSITIO EPISCOPORUM

VI kal Ianuarias Dionisi in Callisti 27. Dezember, 26. Dezember 268/2
III kal Ianuar Felicis in Callisti 30. Dezember 274/1
prid. kal Ianuar Siluestri in Priscillae 31. Dezember 335/1
IIII idus Ianuarias Miltiadis in Callisti 10. Januar 314/1
XVIII kal Feb. Marcellini in Priscillae 15. Januar, 16. Januar 309/1
III non Mar. Luci in Callisti 5. März 254/3
X kal Mai Gai in Callisti 22. April 296/4
IIII non Augustas Stephani in Callisti 2. August 257/4
VI kal Octob. Eusebii in Callisti 26. September, 17. August 310/3
VI idus Decemb. Eutychiani in Callisti 8. Dezember 283/3
non Octob. Marci in Balbinae 7. Oktober 336/5
prid idus Apr. Iuli in uia Aurelia,
millario III in Callisti, 12. April 352/2

DEPOSITIO MARTYRUM

VIII kal Jan. natus Christus in Betleem Judeae 25. Dezember/1
mense Januario  
XIII kal Feb. Fabiani in Callisti et Sebastiani in Catacumbas 20. Januar 250/1; 20. Januar, um 304/2
XII kal Feb. Agnetis in Nomentana 21. Januar, um 300/1
mense Februario  
VIII kal Martias natale Petri de cathedra 22. Februar/1
mense Martio non Martias Perpetuae et Felicitatis Africae 7. März 203/1
mense Maio  
XIIII kal Jun Partheni et Caloceri in Callisti Diocletiano VIIII et Maximiano VIII 19. Mai 304/2
mense Junio  
III kal Jul Petri in Catacumbas et Paulo Ostense Tusco et Basso con 29. Juni 258/1
mense Julio  
VI idus Felicis et Philippi in Priscillae, 10. Juli/1
et in Jordanorum Martialis, Vitalis, Alexandri, et in Maximi Silani, hunc Silanum martiren Nouati furati sunt et in Praetextae Ianuari
III kal Aug Abdos et Semnes in Pontiani, 30. Juli, 3. Jahrhundert/2 quod est ad ursum pileatum
mense Augusto  
VIII idus Aug Xysti in Callisti et in Praetextati, 6. August 258/2; 7. August/1
Agapiti et Felicissimi
VI idus Aug Secundi Carpofori Victorini et, 8. August, um 300/2
Seueriani Albano et Ostense VII ballistaria Cyriaci, 8. August, um 300/3
Largi Crescentiani Memmiae
Iulianetis et Ixmaracdi
IIII idus Aug Laurenti in Tiburtina, 10. August 258/1
idus Aug. Ypoliti in Tiburtina et 13. August 235/1 Pontiani in Callisti
XI kal Septemb Timotei Ostense, 22. August 303/3
V kal Sept Hermetis in Basillae Salaria uetere, 28. August, 3. Jahrhundert/2
mense Septembre  
non Sep Aconti in Porto et Nonni et, 5. September/1 Herculani et Taurini
V idus Sept Gorgoni in Lauicana, 9. September, nach 203/2
III idus Sept Proti et Iacinti in Basillae, 11. September, 3. Jahrhundert/1
XVIII kal Octob. Cypriani Africae. Romae celebratur 14. September 258/3: 16. September/1, in Callisti
X kal Octob. Basillae Salaria uetere Diocletiano, 22. September 304/3
IX et Maximiano
VIII consul  
mense Octobre  
pridie idus Octob. Callisti in uia Aurelia miliario III, 14. Oktober, um 222/1
mense Nouembre  
V idus Nou Clementis Semproniani Claudi, 9. November 306: 8. November/1 Nicostrati in comitatum
III kal Dec. Saturnini in Trasonis, 29. November, um 250/1
mense Decembre idus Decem. Ariston in pontum, 13. Dezember, 4. Jahrhundert/2


4. † am Samstag, dem 17. August 856, wurde in Friesland der heilige Priester und Märtyrer Triefenstein am Main von Normannen erschlagen.

5. † am Mittwoch, dem 17. August 903, entschlief in Thessalonich, Saloniki, der heilige Elias, Ελιας, der Jüngere, ein Basilianer-Mönch nach den Gebräuchen der ostkirchlichen Väter. Er war gebürtiger Sizilianer, wurde als Kind von Seeräubern als Sklave nach Nordafrika verschleppt, von einem christlichen Kaufmann freigekauft. Er pilgerte ins Heilige Land und empfing dort die Mönchsweihe. Zurückgekehrt hat er unbesiegbaren Mutes in Kalabrien und auf Sizilien ein strenges Leben des Gebetes und der Anspruchslosigkeit geführt. Nachdem die Sarazeneneinfälle dort sich häuften, zog er sich zum weniger gestörten Mönchsleben zurück nach Thessalonich.

6. † am Samstag, dem 17. August 1107, entschlief auf dem Monte Calanna auf Sizilien, der selige Eremit Nicolaus Politi, der ein äußerst entbehrungsreiches Leben in einer Grotte geführt hat.

7. † am Samstag, dem 17. August 1202, entschlief auf dem Colle Etrusco bei Siena, der selige Priester Alberto, der dem Volk ein Beispiel gab, wie hervorragende Tugenden entfaltet werden.

8. † am Samstag, dem 17. August 1308, entschlief in Montefalco in Umbrien, die heilige Jungfrau Chiara a Croce aus dem Orden der Augustiner-Eremitinnen, die Leiterin des Klosters Santa Croce, vom Heiligen Kreuz, war und eine besonders feurige Liebe zum Leiden Christi hatte.

9. † am Dienstag, dem 16. August 1491, entschlief 67-jährig in Toledo in Kastilien, die heilige Jungfrau Beatriz da Silva Meneses, geboren in Ceuta, heute Spanisch-Marokko. 1415 war diese Stadt von Portugal erobert worden und der Vater der Heiligen, Don Pedro Meneses, war ihr erster Gouverneur; seine Ehefrau, die Mutter der Heiligen, war Isabel, die Tochter des tapferen und verdienten Ritters Gomez de Silva. Ein Bruder der Heiligen, namens Juan de Silva Meneses, war der heilige Amadeo de Silva von Portugal (10. August 1482), in Spanien ein Einsiedler nach der Regel des heiligen Hieronymus (30. September 420/1), danach Fransiskanerbruder in Assisi, dort dann Priestermönch und schließlich Beichtvater des Papstes Sixtus IV. - Beatriz wurde geboren 1424. Im Jahr 1447 heiratete König Juan II. de Castilla die Isabel, Prinzessin von Portugal, nahe Verwandte von Beatriz. Sie wurde 1. Hofdame der Königin am Hof in Tordesillas, westlich von Valladolid. Beatriz war außerordentlich hübsch und daher heißbegehrt. Da sie aber lieber einem höheren Hofstaat zugehörig sein wollte, ging sie nach Toledo und ins Monasterio Cisterciense Santo Domingo de Silos, schloss sich den Zisterzienserinnen an und lebte mit ihnen etwa 30 Jahre lang. Die Königin und Beatriz hatten in ihrer Zeit am Hof Pläne, eine neue Ordensgemeinschaft für Frauen zu gründen und zwar zur Ehren der Unbefleckten Empfängnis. Ab 1474 kam Isabel la Catolica häufiger nach Toledo, um dort ein Gelübde einzulösen und eine große Kirche zu Ehren des heiligen Johannes des Evangelisten zu bauen; sie lag nahe bei Beatriz’ Kloster und so trafen sie sich oft. Es dauerte schließlich bis 1484, bis Beatriz umzog in das ihr von der Königin geschenkte Haus an der Nordmauer, das den Namen erhielt Santa Fé, Heiliger Glauben. Am 30. April 1489 approbierte Papst Innozenz VIII. den neuen Orden de la Purisima Concepción, Orden von der Unbefleckten Empfängnis, nach der Regel des heiligen Franziskus von Assisi.

10. † am Mittwoch, dem 17. August 1633, wurden in Nagasaki, unter dem Shogun Tokugawa Yemitsu, für Christus enthauptet,
• der heilige Priester und Märtyrer Jago Kyushei Gorobioye Tomonaga und
• der heilige Katechist und Märtyrer Miguel Kurobioye.
Siehe auch 28. September, 2/3 - 4

11. † am Freitag, dem 17. August 1736, entschlief in Saumur in Anjou, die heilige Jungfrau Jeanne Delanoue, die sich ganz auf den Schutz der Vorsehung Gottes stützte; anfangs hat sie verwaiste Mädchen, alte Frauen, kranke Frauen und gefallene Frauen in ihr Haus aufgenommen, dann hat sie mit Gefährtinnen die Grundlage für das Institut der Congrégation de Sainte Anne de la Providence, Genossenschaft der heiligen Anna von der Vorsehung, gelegt.

12. † am Sonntag, dem 17. August 1794, erlag seinen Entbehrungen auf dem Gefangenen schiff Deux-Associées vor Rochefort, der selige Priester und Märtyrer Noël- Hilaire Le Conte, 39 J., gebürtig aus Chartres, Priester der Diözese Bourges, der an der Kathedrale für die Kirchenmusik zuständig war.
Siehe auch 27. August, 16/36

13. † am Montag, dem 17. August 1936, wurde in Castelfullit de la Roca bei Gerona für Christus den König ermordet der selige Priester und Märtyrer Enrique Canadell aus dem Orden der Piaristen.
Siehe auch 25. Juli 18/7

Berlin, Görlitz, Hyazinth, 15. August/8; in Klagenfurt-Gurk als Gründer des Dominikanerklosters Friesach


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 06.08.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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