Einführung Verzeichnis der Übersichten
19. Mai
1. † am Mittwoch, dem 19. Mai 230,
entschlief in Rom, der heilige Papst Urban I., nach Urbs, Urbanus, Hauptstadtbürger
genannt, der, nach dem Martertod des heiligen Callistus (14. Oktober
222/1) die Kirche von Rom acht Jahre glücklich regiert hat und im
Coemeterium Callistus an der Via Appia beigesetzt wurde. Er wurde bis
1969 auch als Märtyrer verehrt. Zu seiner Zeit dauerte die teilweise
Anerkennung des Gegenpapsttums der Hippolytpartei (13. August 235/1)
unvermindert, aber nicht fanatisch, an. Der Liber Pontificalis
berichtet, er habe 25 silberne Patenen anfertigen lassen für die Feier
der heiligen EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi.
Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.
in den 25 Titelkirchen. Dort wird ebenfalls
berichtet, er habe viele zur Taufe bekehrt, u. a. den heiligen
Valerianus (14. April/4), den Bräutigam der heiligen Cäcilia (22.
November/1); der heilige Tiburtius (14. April/4) habe ihn begraben.
Er starb am 19. Mai 230 und wurde in der Papstgruft der
Kallistuskatakomben an der Via Appia beigesetzt. Sein Grab dort ist nur
mit seinem Namen und Titel beschriftet: ΟΥΡΒΑΝΟΣ Ε
(πισκοπος).
An der nahen Via Appia-Pignatelli beim Coemeterium Praetextate steht
eine kleine Urban-Kirche (nicht leicht zugänglich). Dort war im 2.
Jahrhundert ein Ceres-Demeter-Tempel errichtet worden, zur Ehren der Göttin
der Feldfrüchte und des Todes (vgl. Joh 12,24), die erst im 8. Jahrhundert
dann zu einer Urbankirche umgestaltet wurde. Im Innern Fresken mit
Darstellungen aus dem Leben Christi, des heiligen Urban und der
heiligen Caecilia.
Siehe auch 29. Juni, 1/17
2. † am Freitag, dem 19. Mai 304, wurden, ebenfalls in Rom, zu glorreichen Blutzeugen, die heiligen Märtyrer Parthenios und Kalogeros, zur Zeit der diokletianischen Verfolgung. Der ChronographAls Chronograph (wörtlich „Zeitschreiber”, von altgriechisch χρόνος „Zeit” und γράφειν „schreiben”) wird - erstmals durch den Historiker Theodor Mommsen - der römische Schreiber Furius Dionysius Filocalus bezeichnet, der 354 im Auftrag des christlichen Aristokraten Valentinus die Stadtgeschichte Roms verfasste. Darin waren erstmals im Westen ganzseitige Buchmalereien und erstmals wurde die Geburt Jesu auf den 25. Dezember datiert. (siehe 17. August/3) 354 nennt sie zum heutigen Datum.
3. † am Mittwoch, dem 19. Mai 728, entschlief in Arras, der heilige Bischof Hadulphe, Adolf, vorher Mönch in Sint Vaast, dann 12 Jahre Bischof von Cambrai und Arras zugleich.
4. † am Samstag, dem 19. Mai 988, entschlief in Canterbury, der heilige Bischof Dunstan, vorher als Abt von Glastonbury, seinem Geburtsort, das monastische Leben erneuerte und förderte, der dann nacheinander als Bischof von Worcester, von London und dann als Erzbischof von Canterbury, sich sehr dafür eingesetzt hat, unter den Ordensleuten, Männern wie Frauen, der verschiedenen Ordensregeln, Frieden und Einigkeit zu schaffen und zu erhalten. Von ihm wird überliefert, dass er auch Goldschmied, Kunstmaler und Architekt war.
5. † am Samstag, dem 19. Mai 1246, entschlief in Florenz, die selige Humiliana, Emiliana, 27 J., aus dem Dritten Orden des heiligen Franziskus, die, nachdem sie als 16-Jährige Ehefrau eines brutalen Mannes und hart behandelt worden war, dies aber lobenswert mit Geduld und Sanftheit ertragen hatte, als Witwe sich ganz dem Gebet und den Werken der Nächstenliebe hingegeben hat.
6. † am Samstag, dem 19.
Mai 1296, entschlief in der Burg Fumone bei Alatri in Latium, der
heilige Pietro Angelari, Petrus Caelestinus, der, als Einsiedler nahe
der Murrone in den Abruzzen, nach über zweijähriger Dauer des
Konklaves, als Achtzigjähriger zum Papst Caelestin V., am 5. Juli 1294
gewählt und am 24. August in Aquilea gekrönt, schon am 13. Dezember
desselben Jahres seine Amtsverzichtsurkunde unterschrieb und in die
Einsamkeit flüchtete; er wurde erst am 16. Mai 1295 aufgegriffen und
von seinem Nachfolger, Papst Bonifaz VIII. in der kleinen Burg Fumone
weggesperrt, in der er zufrieden lebte, Ich hatte nie eine Zelle,
in der ich besser beten konnte, und bald entschlafen ist.
Siehe auch 29. Juni, 1/80
7. † am Sonntag, dem 19. Mai 1303, entschlief in Trédrez bei Tréguier in der Bretagne, der heilige Priester Ivo, Saint Yves de Kermatin, seinem Geburtsort nahe Tréguier, der in Paris die Artes, Theologie und Rechte studierte, dann als Pfarrer von Trédrez und zugleich als Offizial am Kirchengericht in Tréguier ernannt wurde; der Gerechtigkeit ohne Ansehen der Person walten ließ, Einsgesinntheit förderte, die Rechte von Waisen, Witwen und Armen um der Liebe Christi willen verteidigte, und Elende in sein Haus aufnahm. Er wurde schon zu Lebzeiten le prêtre saint, der heilige Priester genannt.
8. † am Dienstag, dem 19. Mai 1310, entschlief in Siena, der selige Priester Agostino, mit dem Beinamen Novelli aus dem Orden der Augustiner-Eremiten, der die wahre Demut geschätzt und gelebt hat, und die Beachtung der Ordensregel geliebt hat.
9. † am Samstag, dem 19. Mai 1397, wurden in Granada mit dem Krummschwert enthauptet, die heiligen zwei Mauren-Märtyrer Juan de Cetina und Pedro de Dueñas, Brüder aus dem Orden der Franziskaner-Conventualen, die, für ihr Christusbekenntnis, der König der Mohren persönlich hingerichtet hat.
10. † am Sonntag, dem
19. Mai 1619 wurde in Suzuta in Japan zugrundegerichtet, der selige
Priester und Märtyrer Juan de San Domingo Martinez aus dem
Predigerorden, von dem sonst fast nichts bekannt ist, außer dass er im
Gefängnis für Christus zum Märtyrer geworden ist.
Siehe auch 10. September 11/9
11. † am Freitag, dem
19. Mai 1651, wurde in London-Tyburn gehenkt, der selige Priester und
Märtyrer Peter Wright, 48 J., der als Anglikaner zur Kirche
konvertierte, zehn Jahre in seiner Anwaltkanzlei arbeitet, dann zu den
Soldaten ging, nach Holland geschickt, dort schon nach einem Monat
desertierte und nach Gent zu den Jesuiten ging, dann in Rom die
Priesterweihe empfing, sich im heutigen Belgien der englischen
katholischen Befreiungsarmee als Militärseelsorger anschloss und mit
dieser 1644 nach England ging. Am Lichtmesstag, dem 2. Februar 1651
ließ ihn Olover Cromwell in London verhaften und zum Tode verurteilen;
da sich zur Hinrichtung etwa 20.000 Menschen, meist Sympathisanten des
Märtyrers, einfanden, verkürzten die Henker die Hinrichtung und
beließen es beim Erhängen, weil sie Unruhen fürchteten.
Siehe auch 1. August, 14/23
12. † am Donnerstag, dem 19. März 1740, entschlief in Fucecchio in Etrurien, der heilige Priester Theophilus, Teofilo de Curia aus dem Orden der Minderbrüder, der den heiligen Fortschritt der Mitbrüder in der Vollkommenheit sehr förderte und für die Frömmigkeit zum Leiden des Herrn und zur Allerseligsten Jungfrau Maria vorbildlich geworben hat.
13. † am Dienstag, dem 19. Mai 1750, entschlief in Rom, der heilige Ordensbruder Crispino da Viterbo, ein Kapuziner, der als Bettelbruder über die Bergdörfer zog und die Unwissenden die wichtigsten Glaubenswahrheiten lehrte.
14. † am Montag, dem 19. Mai 1794,
wurde auf dem Sklavenschiff Deux-Associés
vor Rochefort, zugrundegerichtet, der selige Priester und Märtyrer
Jean-Baptiste Xavier, Jean Louis Loir, 74 J., ein Kapuzinerpater aus
dem Kloster Petit-Forez in Lyon, der als erster der Verbannten dort die
Krone des Martyriums verdiente; er wurde kniend tot aufgefunden.
Siehe auch 27. August, 16/1
15. † am Montag, dem 19. Mai 1924, entschlief in Cartagena de Indias, in Kolumbien, die selige Jungfrau Maria Bernarda, Verena Bütler, einer gebürtigen Schweizerin aus dem Kanton Aargau, die Kapuzinerin wurde und als solche Oberin im Kloster Altstätten, dann in die Mission nach Ecuador und Kolumbien ging, wo sie schließlich die Gründerin der Franciscanas Misioneras de Maria Auxiliadora, Franziskaner-Missionarinnen von der Immerwährenden Hilfe wurde.
16. † am Dienstag, dem
19. Mai 1942, wurde im Konzentrationslager Dachau umgebracht, der
selige Priester und Märtyrer Jozef Czempiel, Priester der Diözese
Katowice.
Siehe auch 28. Mai, 14/48
17. † am Freitag, dem 19. Mai 1950, entschlief in ihrem Geburtsort Partinico bei Palermo auf Sizilien, Diözese Monreale, die selige Jungfrau Pina, Giuseppina, Suriano, 35 J., die bereits 7-jährig als jüngstes Mitglied in die örtliche Katholische Aktion aufgenommen wurde und 12-jährig dem Pfarrer in der Heimatpfarrei eine große Helferin war. 1937 wurde eine neue Pfarrei gegründet und sie verlegte ihre ganze Tätigkeit in diese, Santa Maria del Rosaris genannte. 1938 wurde sie zur Delegierten der Katholischen Aktion gewählt, im nächsten Jahr zur Sekretärin, 1945 zur Präsidentin der Frauengruppen der Azione Cattolica. 1948 wurde sie Gründerin und Präsidentin der Frauengemeinschaft Pia Unione die Figlie di Maria, zu deren Aufgaben, abgesehen von täglichen Gebeten und täglicher Mitfeier der heiligen Messe, Gebet für die Heiligung der Priester und tätiges Apostolat gehörte. Sie opferte sich ganz auf, im Hinblick auf die Heiligung der Priester, vor allem seit ihrer Krankheit rheumatischer Arthritis, die 1948 sie überfiel. Schließlich starb sie an einem Herzinfarkt. Sie wurde am 5. September 2004 von Paps Johannes-Paul II. seliggesprochen.
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln