Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

13. Juni

1. † am Freitag, dem 13. Juni 1231, entschlief in Padua, der heilige Priester und Kirchenlehrer Antonius von Padua, 36 J., geboren in Lissabon und getauft auf den Namen Fernando, trat er den Regular-Kanonikern bei und empfing die Priesterweihe. Als die Nachrichten von den ersten Franziskaner-Märtyrern in Marokko, Marrakesch (16. Januar 1220/11) nach Portugal kamen, begab er sich nach Assisi zum heiligen Franziskus (4. Oktober 1226/1) und trat bei den Minderbrüdern ein, unter dem Ordensnamen Antonio, mit dem Ziel, sich auch nach Marokko aussenden zu lassen und dort Märtyrer zu werden. 1221 auf dem Generalkapitel entdeckte Franziskus seine hohe Begabung und sandte ihn aus als Prediger in der Nähe; so kam er nach Bologna, dann nach Toulouse, Montpellier und Limoges. Unweit von Limoges liegt Brive-la-Gaillarde, wo noch heute eine Felsgrotte gezeigt wird, in die der berühmte Prediger sich für einige Tage zu einsamem Gebet zurückgezogen hat. Dort geschah es auch, dass er ein verschwundenes wertvolles Manuskript, nach dem lange vergebens gesucht worden war, überraschenderweise entdeckt und den Fund den Eigentümern zurückgeben konnte. Daher seine volkstümliche Verehrung als Auffinder verlorener Gegenstände aller Art. Vom heiligen Franziskus bestimmt zur Ausbildung seiner Minderbrüder, ließ er sich in Padua nieder. 1229 wurde er zum Provinzialoberen für Nord-Italien gewählt. In Ausübung des Predigeramtes war er mit großer Fruchtbarkeit wirksam und hat viele zur wahren Lehre geführt; auch hat er Ansprachen niedergeschrieben, die überfließen von Gelehrsamkeit und Milde. Im Jahr 1231 hat er noch die Fastenzeit-Predigten in Padua mit großem Erfolg gehalten, ist aber dann, erschöpft von Überanstrengungen, dort entschlafen und hat so das ewige Ziel seiner Pilgerreise erreicht.

2. † an einem 13. Juni, im 4. Jahrhundert, wurde an der Via Ardeatina am 7. Meilenstein vor der Hauptstadt Rom, die heilige Märtyrin Felicula beigesetzt.

3. † am Freitag, dem 13. Juni 312, entschlief in Alexandrien in Ägypten, der selige Bischof Achilleus, der durch seine Gelehrsamkeit, seinen Glauben, seinen Umgang und seine guten Sitten, ein glaubwürdiges Wahrzeichen gewesen ist.

4. † an einem 13. Juni, um 370, entschlief in Levkosia auf Zypern, der heilige Bischof Triphyllius, der den orthodoxen Glauben gemäß dem Nizänum energisch verteidigt hat, der tüchtigste Prediger seiner Zeit war und ein bewunderswerter Ausleger des Hohen Liedes, wie der heilige Hieronymus (30. September 420/1) berichtet.

5. † an einem 13. Juni, um 600, wurde in den Abruzzen, der heilige Bischof Cetéus oder Peregrinus, Bischof von Amiterno, San Vittorino in den Abruzzen, zur Zeit Gregor des Großen (12. März 604/6), als die Langobarden das Land durchstreiften, fälschlich des Hochverrates der Stadt angeklagt, konnte nach Rom zum Papst flüchten, wurde aber von diesem, als eine Abordnung aus Amiterno beim Papst vorsprach und versprach den Bischf gut zu behandeln, zur Rückkehr veranlasst. In einem Machtkampf verschiedener Gewalthaber wurde der eine, namens Alai, als Hochverräter ergriffen und mit dem Tod bedroht, da warf der Bischof sich dazwischen und versuchte, für den wohl Schuldigen eine nur Haftstrafe zu erreichen, daraufhin wurde er selber als mitschuldiger Hochverräter zum Tode verurteilt und im Fluss Aterno, Pescara, mit einem großen Mühlstein um den Hals, versenkt. Durch die Strömung wurde der Leichnam bis Pescara an die Adria abgetrieben und dort von einem Fischer aufgefunden; weil man nicht wusste, wer der Tote war, ließ der Ortsbischof ihn als Peregrinus, ein Pilger, am Fundort begraben, bis kurz darauf seine Identität bekannt wurde, auch weil ein Wunder an seinem Grab geschah. Da ließ der Bischof ihn übertragen und noch einmal feierlicher beisetzen, neun Meilen vor seiner Bischofssadt.

6. † am Dienstag, dem 13. Juni 607, entschlief in Alexandrien in Ägypten, der heilige Patriarch Eulogios, berühmt wegen seiner orthodoxen Lehre, an den der heilige Papst Gregor der Große (12. März 604/6) sehr viele Briefe gesandt hat; von ihm schrieb er: Der ist mir nicht fern, der mit mir einig ist.

7. † an einem 13. Juni, im 7. Jahrhundert, entschlief in Eymoutiers bei Limoges in Aquitanien, der heilige Eremit Psalmodius, der diesen Namen erhielt, da alle, die zu ihm kamen, ihn unaufhörlich voller Freude das Lob Gottes singend hörten.

8. † am Mittwoch, dem 13. Juni 680, wurde, bei der Quelle von Bébron, am Ufer des Albarine, von gedungenen Mördern mit Lanzen ermordet, das später nach ihm Saint-Rambert-de-Joux genannt worden ist, in Burgund, der heilige Märtyrer Ragnebert, Saint Rambert, der, aus adliger Familie hervorgegangen und mit edlen Tugenden ausgestattet, am Hof erzogen und schon als Jugendlicher hoch geschätzt, dem eifersüchtigen Hausmeier Ebroin so verhasst gewesen ist, dass dieser ihn abgesetzt und zum Tode verurteilt, auf die Fürsprache des heiligen Bischofs Audoenus, Saint Ouen (24. August 684/3) dann nur in eine einsame Gegend in Burgund verbannt hat, ihn schließlich aber dort hat hat ermorden lassen.

9. † am Montag, dem 13. Juni 813, wurde im Tal Larbouste, im Gebirge der Pyrenäen, enthauptet, der heilige Eremit und Märtyrer Aventinus, Saint Aventin, 35 J., der, als jugendlicher Eremit in einem einsamen Nachbartal, in der Zeit der sarazenischen Eroberung des Gegend von vielen Gläubigen aufgesucht wurde und deren Glauben stärken konnte; zum Priester geweiht predigte er den immer zahlreicher ihm zuströmenden Einheimischen; die sarazenischen Soldaten suchten immer systematischer nach ihm, der sich im zerklüfteten Pyrenäen Gebirge gut auskannte und auch immer mehr von Gläubigen finden ließ; schließlich fand ihn ein Trupp, quälte ihn fast zu Tode und schlug ihm schließlich den Kopf ab. Nach der Überlieferung flüchteten die Mörder in panischer Angst, da sie Aventin sahen, wie er seinen Kopf in die Hände nahm und auf seinem Geburtsort zu ging. In der folgenden Nacht kamen Gläubige, die ihn an seinem Martyriumsort gefunden hatten und begruben seinen geschundenen Leib. Über dem Grab wurde eine Kapelle gebaut, dann eine Kirche und es entwickelte sich der Ort Saint-Aventin, der seinen Namen trägt. Er wurde einer der volkstümlichsten Heiligen der Gegend.

10. † am Dienstag, dem 13. Juni 853, wurde in Cordoba in der Provinz Andalusien in Spanien, enthauptet, der heilige Priestermönch und Märtyrer Fandila, gebürtig aus Cadix, studierte in Cordoba und wurde dort Mönch im Kloster Tahan, Tabanos, unter Abt Martin. Die Mönche des nahen Klosters San Salvador, Pinna Mellaria, wollten ihn unbedingt als Priester, er gab ihrem Drängen nach und empfing vom Bischof von Cordoba die Priesterweihe. In der Verfolgung durch die Mauren, unter der Regierung des Emirs Mohamed I., stellte er sich freiwillig dem Richter und verkündete öffentlich den christlichen Glauben und die Nichtigkeit, ja Verlogenheit, des Islam. Er wurde verhaftet, dem Emir wurde der Fall mitgeteilt; vor diesem wiederholte er seine Meinung und erzürnte ihn so sehr, dass dieser die Tötung des Bischofs und aller erreichbaren Christen befahl; die Behörden aber waren besonnen und führten den allgemeinen Befehl damals fast nur an dem Schuldigen, nämlich Fandila, aus: er wurde enthauptet und sein Leichnam an einem Galgen am Fluss öffentlich ausgestellt. So ist er Blutzeuge geworden für seine Glaubenstreue zu Christus. Anden beiden folgenden Tagen wurden weitere vier Christen hingerichtet.
Siehe auch 3. Juni, 9/28; 29 - 31; 32

11. † am Montag, dem 13. Juni 1138, entschlief in der Abtei Clairveaux im damaligen Burgund, der selige Mönch Gérard, Gerhard, ein Bruder des heiligen Bernhard (20. August 1153/1), der hochgebildet in den Wissenschaften war, der vor allem großen Scharfsinn und die Gabe der Unterscheidung in geistlichen Dingen gehabt hat.

12. † am Donnerstag, dem 13. Juni 1839, wurden in Toa Thien, bei Hué in Annam, heute in Vietnam, zu Blutzeugen, die heiligen Märtyrer Augustino Phan Viét Huy, 44 J., und Nicolas Bùi Viét Thé, 47 J., die, von Angst geschüttelt, das Kreuz mit Füßen getreten hatten, voller Sehnsucht die Strafe für ihre Sünde zu sühnen, sofort danach an den Kaiser Minh Mang die Bitte gerichtet haben, dass sie erneut wie die Christen beurteilt werden wollten, daraufhin sind sie, lebendig auf ein angesägtes Boot auf dem Meer ausgesetzt, bei den Freuden des Himmels angelandet.
Siehe auch 24. November, 1/38 - 39

13. † am Sonntag, dem 13. Juni 1943, wurde in der Stadt Naumowicze bei Grodno in Polen erschossen, die selige Märtyrin Marianna Biernacka, eine Familienmutter, die, während der Zeit der Besatzungsmacht im Krieg, sich bei einer willkürlichen Geiselverhaftung, freiwillig anstelle ihrer schwangeren Schwiegertochter den Soldaten angeboten hat und, unverzüglich von Bleigeschossen durchsiebt, die herrliche Siegespalme des Martyriums errungen hat.
Siehe auch 28. Mai, 14/4


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 05.06.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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