Einführung Verzeichnis der Übersichten
16. Mai
1. † heute ist der Gedenktag der in Uzal in Nord-Afrika, heute Tunesien, zu Blutzeugen gewordenen Männer, der heiligen Märtyrer Felix und Gennadius.
2. † am Dienstag, dem 16. Mai 304, wurden in Osimo, im Piceno, zu Blutzeugen, die heiligen Märtyrer Florentius und Diokletian.
3. † am Samstag, dem 16.
Mai 375, wurden in Persien erschlagen, die heiligen Bischöfe und
Märtyrer Abda und Ebediesus, mit 38 Gefährten, unter Schah Schâpur II.;
Abda, Diener, war Stadtbischof von Bêt Kaschkraje, Kaschkar-Stadt,
und Ebed-Jesus, Diener Jesu, Landbischof von Kaschkar. Mit ihnen
erlangten die Siegeskrone 16 Priester, 9 Diakone, 6 Mönche und 7 gottgeweihte Frauen.
Siehe auch 17. April, 3/22 - 23
4. † am Dienstag, dem
16. Mai 304, wurde im Dorf Baiaco bei Auxerre zum Blutzeugen, der
heilige Bischof und Märtyrer Peregrinus, Saint Peregrin, Saint Pélerin,
der als erster Bischof von Auxerre angesehen wird.
Peregrinus, Saint Pélerin, Pilger,
war, nach alter Überlieferung, von Papst Xystus II. (6. August 258/2)
in Rom zum Bischof geweiht und nach Gallien ausgesandt worden und wurde
der erste Bischof von Auxerre. Er starb den Martertod am 16.Mai 304 im
nahen Entrains. Seine Reliquien wurden nach St. Dénis übertragen.
5. † an einem 16. Mai, nach 437, entschlief in Calama in Numidien, heute Guelma in Algerien, der heilige Bischof Possidius, Bischof von Calama, ein Schüler und treuer Freund des heiligen Augustinus (28. August 430/1), der bei dessen Sterben anwesend war und sein Leben beschrieben und eine Liste seiner Werke zusammengestellt hat.
6. † am Mittwoch, dem 16. Mai 540, entschlief in Troyes, der heilige Priester Fidolus, Saint Phal, Saint Fal, der Sohn eines römischen Offiziers, der, als der König Theoderich die Auvergne verwüstete, von dessen Soldaten gefangen genommen und als Sklave verkauft wurde, dann aber vom heiligen Abt Aventinus (4. Februar 538/6), Abt von Aumont in Troyes, freigekauft, ins klösterliche eingeführt und, nach dessen Rückzug als Eremit in die Pyrenäen, sein Nachfolger als Abt geworden ist.
7. † am Montag, dem 16. Mai 578, entschlief in Annaghdown, Galway in Irland, der heilige Abt Brendan, Brénainn, erzogen von der heiligen Ita (15. Januar 570/3), dann vom heiligen Einsiedler Ercus von Slane (2. November 513), vom 6. Lebensjahr bis zu seiner Priesterweihe, dann Schüler des heiligen Finnian (12. Dezember 549/4) in der Abtei Clonard, und des heiligen Gildas (29. Januar 570/7), als dieser noch Abt von Llancarfan in Wales war; er gründete und leitete mehrere Klöster, von denen das Kloster Cluain Ferta, Clonfert in Connacht, das berühmteste wurde. Eine berühmte mittelalterliche Legende aus dem 9. Jahrhundert, Navigatio Brendani, Seefahrt des Brendan, schildert, wie er, zur Strafe für eine Ungläubigkeit, auf Befehl eines Engels, zusammen mit 80 Männern eine Seereise zum Verheißenen Land der Heiligen machen musste, die neun Jahre dauerte und auf der er sehr viele Abenteuer erlebte; diese Fahrt hat sicher einen historischen Kern, vielleicht auch eine erste Entdeckung Islands, Grönlands und Nordamerikas, der Kanarischen Inseln und Südamerikas, durch irische Seefahrer.
8. † an einem 16. Mai, um 600, entschlief in Amiens, der heilige Bischof Honoratus.
9. † an einem 16. Mai, im 7. Jahrhundert, entschlief in Britannien, der heilige Bischof Carantocus, Abtbischof in Cardigan in Süd-Wales, Gründer der Kirche in Llangranog,
10. † am Donnerstag, dem 16. Mai 614, wurden in der LauraEine Laura (von griech.„Λαύρα, enge Gasse”) ist eine Art Einsiedlergemeinschaft, bei der die Mönche während der Wochentage jeweils für sich alleine in Höhlen lebten und nur am Wochenende zur Feier der „Göttlichen Liturgie”, zum Gebet, zum gemeinsamen Mahl und zum brüderlichen Beisammensein zusammenkommen. Mar Saba, im Kidrontal in der Wüste Juda in Palästina, 44 Mönche zu heiligen Märtyrern, als sie von persischen Soldaten, zur Zeit des oströmischen Kaisers Heraclius, überfallen und Glied für Glied bis zum Tode zermartert wurden.
11. † am Mittwoch, dem 16. Mai 680, entschlief in Toulouse, der heilige Bischof Germerius, der die Verehrung seines Vorgängers, des heiligen Saturninus (29. November 250/2) förderte und das ihm anvertraute Volk durch seine Visitationen stärkte.
12. † am Montag, dem 16. Mai 1160, entschlief in Gubbio, der heilige Bischof Ubald, Theobald, der zuerst Prior von Regular-Kanonikern in Gubbio war, von Papst Honorius II. zum Bischof ernannt, 32 Jahre lang besonders als Friedensstifter zwischen Einzelnen und Familien sehr erfolgreich war, der ein Gemeinschaftsleben seiner Priester einzuführen sich bemüht hat.
13. † an einem 16. Mai, nach 1212, entschlief in Fermo, der heilige Abt Adam, Abt von San Sabino in Monte Vissiano.
14. † am Samstag, dem
16. Mai 1265, entschlief in Bordeaux, Gironde, der selige Priester und
Mönch Simon Stock, gebürtig aus Aylesford in Kent, der als junger Mann
ein Einsiedlerleben in einem hohlen Baum, stock, führte; in
seiner Geburtsstadt wurde er 1237 Karmeliter und dann bereits 1245
sechster und bekanntester Ordensgeneral der Karmeliter. Er gründete
Karmeliterklöster in Universitätsstädten, 1248 in Cambridge, 1253 in
Oxford, 1260 in Paris und im selben Jahr in Bologna. In Cambridge hatte
er am 16. Juli 1251 eine Vision der Muttergottes, die ihm das
Skapulier, ein Schulterkleid
zum Ordensgewand, überreichte und ihm ihren besonderen Schutz
versprach, für alle, also besonders Laien, die es als Zeichen der
Marienweihe tragen; es wurde seitdem von den Karmelitern ein
Laien-Skapulier verbreitet, das aus nur zwei kleinen braunen
Wollstoffstücken besteht, miteinander verbunden durch zwei Bänder, das
so über die Schultern auf Brust und Rücken leicht unauffällig getragen
werden kann; Maria soll in der Vision versprochen haben, dass ein
Träger des Skapuliers am ersten Samstag nach seinem Sterben, aus dem
Fegefeuer befreit, in den Himmel kommt. Der Samstag war und ist der in
der Frömmigkeit der Kirche der Muttergottes geweihte Tag. So haben auch
viele Päpste, durch die Karmeliter beeinflusst, für diese Marienweihe
und das Tragen des Skapuliers, Ablässe verkündet, also den Nachlass
zeitlicher Strafen für bereits vergebene Sünden. 1726 hat Papst
Benedikt XIII. das bisher nur im Karmeliterorden gefeierte Skapulierfest
von Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel,
für die ganze Kirche für den 16. Juli vorgeschrieben; es ist 1960
abgeschafft worden. Das Tragen des Skapuliers und die hierzu
versprochenen Ablässe hat zuletzt Papst Pius XII. 1950 empfohlen und
bestätigt.
Der heilige Simon Stock ist in Bordeaux gestorben und
begraben; er wurde dort von Anfang an so verehrt, dass die Gläubigen
von Bordeaux sich die Reliquien des Engländers nicht nehmen lassen
wollten. Erst 1951 sind diese Reliquien feierlich nach Aylesford
überführt worden, in die Geburtsstadt des Heiligen und in die Stadt, in
der er in den Karmeliterorden eingetreten ist.
15. † am Mittwoch, dem 16. Mai 1657, wurde in Janów Podlaski, bei Pinsk am Fluss Pripjet, heute in Weißrussland, zum Blutzeugen, der heilige Priester und Märtyrer Andrzeju Bobola, 65 J., aus dem Jesuitenorden, der sich seit 1636 auf weiten Missionsreisen, durch das wechselhaft beherrschte, damals polnisch-litauische, Land, mit allen Kräften einsetzte für eine Einigung zwischen orthodoxen und lateinischen Christen. Schließlich wurde er von Kosaken aufgegriffen und ihm grausam bei lebendigem Leib die Haut angezogen. Papst Pius XI. hat ihn 1938 heiliggesprochen.
16. † am Samstag, dem
16. Mai 1942, wurde im Konzentrationslager Dachau ermordet, der selige
Priester und Märtyrer Michal Wozniak, 66 J., Priester des Erzbistums
Warschau.
Siehe auch 28. Mai, 14/45
17. † am Donnerstag,
dem 16. Mai 1946, erlag im Gefängnis von Drohobych, in der Ukraine, den
erlittenen Entbehrungen, der selige Priester und Märtyrer Vitalij
Vladimir Bajrak, Vitaliy Bayrak, 39 J., aus dem Orden der Basilianer
vom heiligen Josaphat, der seit 1941 Oberer seines Klosters in
Drohobych war, als Nachfolger des verhafteten Jakym Senkivskyj (28.
Juni 1941/10); am 17. September 1945 wurde er von den Sowjets
verhaftet, zu acht Jahren Umerziehungslager verurteilt, aber am Ort
gefangen gehalten.
Siehe auch 2. April, 15/11
Im deutschen Sprachgebiet: Johannes Nepomuk: 20. März 1393/10
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln