Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

2. April

1. † am Freitag, dem 2. April 1507, entschlief in Plessis-lès-Tours, der heilige Francesco di Paola, geboren in Paola bei Cosenza in Kalabrien, dessen Eltern ihn, aus Dankbarkeit für seine Geburt, nach dem heiligen Franziskus von Assisi nannten, sein Familienname war Martotelli. Noch sehr jung trat er in Paola in den Zweig des Franziskanerordens ein, die sich Cordelieri, Gürtelbrüder nannten. Nach zwei Jahren ging er in die Einsamkeit nahe Cosenza und sammelte Gleichgesinnte um sich, die das Leben des heiligen Franziskus so streng wie möglich befolgen wollten; sie nannten sich, zum Unterschied von den fratres minores, Minderbrüder, neu: Minimi, Allergeringste; der neue Orden wird aber auch nach dem Gründer Pauliner genannt. Sie dürfen nur von Almosen leben, nichts besitzen, Geld nicht einmal berühren, nur Fastenspeisen essen. 1474 hat Papst Sixtus IV.die Ordensregeln approbiert. Trotz seiner Zurückgezogenheit war er sehr bekannt, so dass der Papst ihn 1483 nach Frankreich an den Königshof schickte, damit er den schwerkranken König Louis XI. auf ein christliches Sterben vorbereite. So kam er nach Plessis-lès-Tours. Nach dem Tod des Königs blieb er bis zu seinem eigenen Tod, 25 Jahre, am Hof, behielt aber seine äußerst anspruchslose Lebensweise bei. Der einfache Laienbruder wurde Ratgeber für Priester, Bischöfe und Fürsten. Er wurde 1513 selig- und 1519 heiliggesprochen.

2. † am Dienstag, dem 2. April 306, opferte sein Leben in Caesarea am Meer im Heiligen Land, der heilige Märtyrer Apphianos, Amphianos, der, unter Kaiser Maximinus, als die Einwohner gezwungen wurden, öffentlich den Götzen zu opfern, furchtlos vor den Statthalter Urbanus hingetreten ist und, mit erhobenen rechten Hand, diesen gezwungen hat, die Opferzeremonie abzubrechen; daraufhin wurden seine Füße mit Flachs umwickelt, sie in heißes Öl gesteckt, angezündet und Weihrauch darauf gelegt, und so wurde er schließlich, noch lebend, von Soldaten ins Mittelmeer geworfen. Sein Bruder Aedesius (9. April 306/2) folgte ihm eine Woche später in den Märtyrertod.

3. † am Mittwoch, dem 2. April 307, opferte, ebenfalls in Caesarea am Meer, ihr Leben, die heilige Jungfrau Theodora, die aus Tyros gekommen war und die heiligen Bekenner des Glaubens vor dem Richterstuhl öffentlich grüßte und ihnen zurief, sie mögen, demnächst beim Herrn angekommen, ihrer gedenken; daraufhin wurde sie von Soldaten ergriffen und demselben Statthalter vorgeführt und, auf dessen Befehl, durch harte Folterungen gequält und schließlich ins Meer geworfen.

4. † am Dienstag, dem 2. April 468, entschlief in Como, der heilige Bischof Abundius, den der heilige Papst Leo der Große (10. November 461 /1) nach Konstantinopel an den kaiserlichen Hof zum Kaiser Theodosius gesandt hatte und der dort mit Glaubenseifer sich für die Orthodoxie, die Rechtgläubigkeit, als Vorkämpfer eingesetzt hat, damit der Kaiser das Konzil von Chalkedon einberufen, das 451 zustande gekommen ist.

5. † am Donnerstag, dm 2. April 554, entschlief in Capua, der heilige Bischof Victor, zu dem alle aufschauten wegen seiner Gelehrtheit und Heiligkeit.

6. † am Sonntag, dem 2. April 573, entschlief in Lyon, der heilige Bischof Nicetius, Saint Nizier, der den Armen gut und den Einfachen mild gesinnt war, und der dieser Kirche vorgeschrieben hat, sich an die Ordnung des Singens und Betens der Psalmen zu halten. Über sein Wirken in den 20 Jahren als Oberhirt schreibt Verwandter, der heilige Gregor von Tours (17. November 594/7).

7. † am Sonntag, dem 2. April 629, entschlief in der großen Abtei Luxeuil, der heilige Abt Eustasius, Saint Eustace, Schüler des heiligen Klostergründers Columban (23. November 615/2) und dessen Nachfolger als zweiter Abt, bei einer Zahl von fast 600 Mönchen.

8. † am Montag, dem 2. April 1582, wurde in Chelmsford, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt, der heilige Priester und Märtyrer John Paine, Payne, ein Konvertit, der, nach seinem Studium in Douai, am 7. April 1576 in Cambrai die Priesterweihe empfing und bereits am 24. April nach England zurück reiste, zusammen mit dem seligen Cuthbert Mayne (30. November 1577 / 6). Im Frühjahr 1577 verhaftet und ausgewiesen, kehrte er zwei Jahre später insgeheim wieder nach England zurück. Er wurde verraten, gefoltert und schließlich grausam ermordet, aber die Zuschauer griffen ein und so konnte der Henker nicht alle Grausamkeiten in Ruhe und vollständig beenden.
Siehe auch 4. Mai, 6/10

9. † am Donnerstag, dem 2. April 1772, wurden im Dorf Tomhon, auf der Insel Guam, eine der Marianen im Pazifik, für Christus grausam umgebracht
• der selige Priester und Märtyrer Diego Luis de San Vitores, 45 J., geboren in Burgos, Spanien, der bereits 13-jährig in die Gesellschaft Jesu eintrat, 24-jährig die Priesterweihe empfing und, in Erwartung der gewünschten Aussendung in die Mission, an der Universität lehrte und in der Seelsorge arbeitete. 1660 durfte er nach Mexiko ausreisen und dort fand er zwei Jahre später ein Schiff zu den Philippinen. Dort wirkte er als Novizenmeister, Präfekt und Theologieprofessor. Schließlich ging sein Wunsch in Erfüllung und er wurde 1668 auf die Marianen-Inseln ausgesandt, wo die Bevölkerung noch nicht von Christus gehört hatte. Mit ihm reisten einige Jesuiten und der 14-jährige Philippino Pedro Calungsod. Vier Jahre lang erlebte er Freude und Leid des Missionars. Am 2. April 1672 wurde er von einigen wieder abgefallenen Christen und fanatischen Heiden überfallen, als er eben ein schwerkrankes Mädchen zu taufen gekommen war, mit Krummsäbeln in Stücke gehauen und dann seine Leichenteile ins Meer geworfen;
• der selige Katechist und Märtyrer Pedro Calungsod, 14 J., war Jesuitenschüler; er arbeitete als Schreiner und konnte drei Sprachen, nämlich Visayanisch, Chamorroanisch und Spanisch. Er ging 1668 als Begleiter mit den Jesuiten in die neue Mission auf die Ladrones, Verbrecher-Inseln, die umgetauft wurden auf den Namen Marianen. Sie waren die ersten Missionare bei den Chamorro’s. Er war dabei, als Pater Diego überfallen wurde und wollte diesen verteidigen und möglichst retten, da wurde er von zwei Männern gepackt und mit einem Krummsäbel zerstückelt und seine Leiche ins Meer geworfen.

10. † am Sonntag, dem 2. April 1815, entschlief in Spoleto, der selige Priester Leopoldo da Gaiche aus dem Orden der Minderbrüder, der die heilige Pilgerstätte Monteluco gegründet hat.

11. † am Dienstag, dem 2. April 1839, opferte sein Leben, in Xuong Dien, Nam Dinh, in Tongkin, Vietnam, der heilige Priester und Märtyrer Dominicus, Daminh Tuoc, etwa 64 J., aus dem Dominikanerorden.
Siehe auch 24. November, 1/37

12. † am Montag, dem 2. April 1860, entschlief in Padua, die selige Jungfrau Elisabetta Vendramini, die ihr Leben den Armen widmete und, nach Überwindung vieler Schwierigkeiten, die Congregazione delle Suore Terziarie Francescane Elisabettine, Elisabeth-Schwestern, gegründet hat.

13. † am Freitag, dem 2. April 1875, entschlief in Vic in Katalonien, der selige Priester Francisco Coll y Guitart aus dem Predigerorden, der zu Unrecht aus seinem Orden ausgestoßen, seiner Berufung treu und zielstrebig nachgegangen ist und die Congregación de Hermanas Dominicas de la Anunciata, Dominikanerinnen von Maria Verkündigung, gegründet, und in der ganzen Gegend den Namen unseres Herrn Jesus Christus verkündet hat.

14. † am Ostermontag, dem 2. April 1945, ist in Györ in Ungarn, zugrunde gegangen, der selige Bischof und Märtyrer Wilhelm, Vilimos Apor, der, während des Krieges, noch als Pfarrer, gegen die Rassengesetze Widerstand leistete und viele Juden bei sich aufnahm, 1945 zum Bischof ernannt, beim Nahen der Russen, sein Haus für etwa 300 Flüchtlinge geöffnet hat und am Karfreitag von Soldaten zusammengeschlagen wurde, weil er die Mädchen im Haus vor ihnen beschützen wollte. An den Folgen ist er Ostern entschlafen.

Fortsetzung nach dem Einschub


15. † am Donnerstag, dem 2. April 1959, entschlief in Lemberg, Lvov, nach Jahren der Gefangenschaft und Folterungen der selige Bischof und Märtyrer Mykola, Nikolaus Carneckyj, der in Zeiten der Verfolgung als Apostolischer Exarch von Volyn und Pidljashja als Guter Hirt in der Nachfolge Christi in dessen Spuren gegangen ist.
Siehe auch /1

Am 27. Juni 2001 hat Papst Johannes-Paul II. in Lemberg, zum ersten mal im Rahmen einer Byzantinisch-Slawischen Liturgie, 30 Seligsprechungen von griechisch-katholischen Märtyrern und Bekennern, verkündet, dazu hatte er tags zuvor, ebenfalls in Lemberg, 2 Geistliche des lateinischen Ritus seliggesprochen, 10 Bischöfe, 15 Priester, 4 Ordensfrauen und 1 Laie. Sie seien hier zusammen vorgestellt, zuerst der Namensgeber mit 24 Märtyrern, in der Reihenfolge ihres Märtyrertodes, danach die übrigen 5 Seligen. Diese Seligen sind am Tage ihres Todes in den Index eingetragen.

† 1. der selige Bischof und Märtyrer Mykola, Nikolaus, Carneckyj, 74 J., (s.o.) geboren in Semakivtsi in der West-Ukraine. 19-jährig trat er ins Seminar in Stanislaviv ein, studierte danach 7 Jahre im Ukrainischen Kolleg in Rom, wurde dort Dr. der Theologie und zum Priester geweiht. Danach war er als Spiritual und Theologieprofessor am Seminar in Stanislaviv. 1919 trat er in den Orden der Redemptoristen ein. 1926 konnte er, als Apostolischer Visitator, die Ordnung in der griechisch-katholischen Kirche Volyn (damals zu Polen, seit 1945 zu Weißrussland), die im 19. Jahrhundert durch den Zaren zerstört worden war, wiederherstellen. 1931 wurde er in Rom zum Bischof der Katholiken des byzantinisch-slawischen Ritus geweiht. Am 11. April 1945 wurde er vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet, wie alle griechisch-katholischen Bischöfe in deren Machtbereich, und in ein Arbeitslager nach Sibirien gebracht. Elf Jahre hielt er Haft und Folter stand. 1956 wurde er sterbenskrank entlassen und konnte nach Lemberg, Lviv, zurückkehren. Vom Krankenbett aus leitete er seine Untergrundkirche, bis zu seinem Tod. Die Erde auf seinem Grab muss seitdem immer wieder angefüllt werden, da die vielen Pilger gewöhnt sind, eine Handvoll in Ehrfurcht mitzunehmen.

† am Donnerstag, dem 7. März 1935 entschlief im Lager Vyatka
• 2. der selige Bischof und Märtyrer Leonid Fedorov, 55 J., geboren in Sankt Petersburg und russisch-orthodox aufgewachsen. 23-jährig verließ er nach Vollendung seiner Studien das russisch-orthodoxe Priesterseminar Sankt Petersburg, reiste nach Rom und schloss sich dort der unierten griechisch-katholischen Kirche an. Er studierte in Rom am Päpstlichen Orientalischen Institut, dann Anagni und Freiburg. Am 25. März 1911 empfing er in Bosnien die Priesterweihe nach ostkirchlicher Liturgie. Zwei Jahre später schloss er sich den Studitenmönchen an. Zurück in Sankt Petersburg wurde er 1914 als katholischer Geistlicher von der zaristischen Regierung als Landesverräter nach Tobolsk in Sibirien verbannt. 1916 wurde er freigelassen. Er wurde 1917 auf einer SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. der russischen griechisch-katholischen Kirche zum ersten Exarchen der russisch-katholischen Kirche gewählt und 1921 von Papst Benedikt XV. bestätigt. 1923 wurde er von den Bolschewiken verhaftet und zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt, die er in den Lagern auf den Solovski-Inseln, Solovki, Pinieza, Kotlas und Vyadka verbrachte.

† am Donnerstag, dem 26. Juni 1941/15, wurden in den Wäldern bei Birok, nahe der Stadt Stradch bei Lemberg, erschossen
• 3. der selige Priester und Märtyrer Mykola, Nikolaus, Konrad, 65 J., geboren in Strusiv bei Ternopol. Er wurde in Rom, nach Erwerben des Licentiats in Philosophie und Theologie, 23-jährig zum Priester geweiht und inkardiniert in die Eparchie Lvon, Lemberg, und wurde Pfarer in Stradch. Als die russischen Truppen sich vor den deutschen Angreifern zurückzogen, wurde er, bei der Sakramentenspendung bei einer kranke Frau, zusammen mit dem ihn begleitenden Laien Volodomyr Pryjama, erschossen.
• 4. der selige Märtyrer Volodomyr Ivanovych Pryjama, 35 J., geboren in Stradch; er war Familienvater von 4 Kindern; er starb als Märtyrer zusammen mit seinem Pfarrer Mykola Konrad.

† am selben Tag, dem 26. Juni 1941/16, wurde im Dorf Sykhiv bei Lemberg, erschossen
• 5. der selige Priester und Märtyrer Andrij Iscak, 54 J., 53 J., geboren in Mykolaiv bei Lemberg. Nach seinem Studium in Innsbruck wurde er 27-jährig zum Priester geweiht und dann inkardiniert in die Eparchie Lemberg, Lviv. Er war dort Seminarpräfekt und Professor. Zwischendurch studierte er in Rom 1930 am Ostkirchlichen Institut. Als Pfarrer von Sykhiv wurde er von den sowjetischen Truppen auf deren Rückzug erschossen.

† am Samstag, dem 28. Juni 1941/10, wurden in der Stadt Drohobych erschossen
• 6. der selige Priester und MärtyrerStepan Severijan Baranyk, 52 J., der 16-jährig in das Noviziat der Basilianermönche vom heiligen Josaphat (um 1600 vom heiligen Josafat - 12. November 1623/1 - mit gegründet und 1901 in Lemberg erneuert) eintrat und 10 Jahre später zum Priester geweiht wurde. Er war zugleich Pfarrseelsorger in Zhovka und Oberer des Klosters Drohobych. Als 1939 die sowjetischen Truppen die Gegend besetzten, wurde er anfangs nur vom Geheimdienst überwacht. Aber als der Rückzug stattfand, wurde er am 26. Juni 1941 verhaftet und in den Kerker der Stadt eingesperrt. Als die deutschen Truppen die Stadt besetzten, fanden sie im Gefängnis nur Tote vor; der Leichnam des Märtyrers wurde nicht identifiziert.
• 7. der selige Priester und Märtyrer Ivan Jakym, Joachim, Senkivskyj, 45 J., geboren in Hay Velyki bei Ternopol, wurde 25-jährig zum Priester geweiht und trat zwei Jahre später als Novize in den Basilianerorden vom heiligen Josaphat ein. Er wirkte als Seelsorger in mehreren Pfarreien, zugleich als Dozent der Theologie, gehörte jeweils dem örtlichen Kloster an, schließlich 1939 in Drohobych., wo er Oberer der Mönche war, wo er auch Verhaftung und Martyrium mit seinem Mitbruder Severijan teilte.

† am Montag, dem 30. Juni 1941/14, in Lemberg, Lvov, Lviv, Gedenken an den an einem nicht genau bekannten Tag erlittenen Märtyrertod
• 8. des seligen Priesters und Märtyrers Zynovij, Zenon, Kovalyk, 37 J., der 25-jährig seine Profess im Orden der Redemptoristen ablegte und sechs Jahre später die Priesterweihe empfing. Die Sowjets verhafteten ihn um den 20. Dezember 1940 und hielten ihn im Gefängnis Bryghidki in Lemberg gefangen. Vor ihrem Rückzug haben sie ihn mit ihren anderen Gefangenen erschossen. Eine andere Tradition überliefert, er sei an einer Wand im Gefängnis gekreuzigt worden.

† am Dienstag, dem 18. Juli 1944/13, wurde im Dorf Krystonopil, damals Polen, heute Ukraine, von sowjetischen Soldaten aus Hass gegen die katholische Kirche erschossen
• 9. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Tarsykia, Olha, Olga, Mackiv, 25 J., geboren in Hodoriv bei Lemberg. 21-jährig legte sie 1940 ihre Profess ab in der Genossenschaft der Dienerinnen Mariens der Unbefleckten. Die Schwestern gingen in ihrem Kloster in Deckung beim heftigen Beschuss der vorrückenden Sowjets; ein sowjetischer Soldat drang in das Kloster ein, sah die Schwester in ihrem Ordensgewand und erschoss sie sofort.

† am Freitag, dem 28. Dezember 1945/8, entschlief im Gefängnis in Kiew
• 10. der selige Bischof und Märtyrer Hryhorij, Gregor, Khomysyn, 78 J., geboren in Hadynkivtsi bei Ternopol. 26-jährig empfing er in Lemberg die Priesterweihe, wurde 1902 Regens des Seminars und 1904 Bischof von Stanislaviv. Von den Sowjets wurde er zweimal aufgegriffen, 1939 und bei ihrer Rückkehr 1945. Er wurde bei den Verhören so gefoltert, dass er an den Folgen starb.

† am Donnerstag, dem 16. Mai 1946/17, erlag im Gefängnis in Drohobych den erlittenen Folterungen
• 11. der selige Priester und Märtyrer Vitalij Vladimir Bajrak, 39 J., geboren in Shaikivtsi bei Ternopol. 19-jährig wurde er in den Orden der Basilianer vom heiligen Josaphat aufgenommen und empfing 1933 die Priesterweihe. Er gehörte dem Kloster Zovka an. 1941 wurde er nach Drohobych versetzt als Oberer der Mönche, nachdem sein Vorgänger, Jakym, s.o. 7, zum Märtyrer geworden war. Er wurde am 17. September 1945 von den Sowjets verhaftet und angeklagt, eine Schrift gegen den Kommunismus verfasst zu haben. Er wurde verurteilt zu acht Jahren Gefangenschaft in einem Umerziehungslager, blieb aber am Ort.

† am Montag, dem 17. November 1947/18, entschlief in Capaivca bei Kiew
• 12. der selige Bischof und Märtyrer Josafat Kocylovskyj, 71 J., geboren in Pakosivka, Polen. Er studierte in Rom und wurde 27-jährig dort zum Priester geweiht. Er übernahm den Dienst als Vize-Rekor und Professor am Priesterseminar in Stanislaviv. 1911 trat er in den Orden der Basilianer vom heiligen Josaphat ein. 1917 wurde er zum Bischof von Przemysl konsekriert. Die kommunistischen Machthaber verhafteten ihn im September 1945, ließen ihn aber im folgenden Februar wieder kurz frei. Am 11. Februar wurde die Deportation aller in Polen wohnenden Ukrainer angeordnet. Am 26. Juni 1946 wurde er verhaftet und in Kiew eingekerkert, wo er schwer erkrankte. Trotzdem wurde er in das örtliche Konzentrationslager Capaivca verschleppt und sollte gezwungen werden, sich der russisch-orthodoxen Kirche anzuschließen. Er erlag den Entbehrungen im Lager.

† am Mittwoch, dem 28. September 1949/19, entschlief im Lagerhospital Karadzar in Kasachstan, Kazajstan,
• 13. der selige Bischof und Märtyrer Mykyta, Niketus, Budka, 72 J., geboren in Dobromirka in der West-Ukraine. 28-jährig empfing er die heilige Priesterweihe und begann seinen Dienst als Präfekt des Priesterseminars in Lemberg. Am 14. Oktober 1912 wurde er zum ersten Bischof der katholischen Ukrainer in Kanada ernannt. 1928 kehrte er zurück nach Lemberg und war dort Kanoniker an der Kathedrale. Am 11. April 1945 wurde er mit den anderen griechisch-katholischen Bischöfen verhaftet und zu acht Jahren Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt. Nach vier schweren Jahren erlag er seinen Leiden.

† am Freitag, dem 14. Oktober 1949/13, erlag den Strapazen im Gefängnis von Lviv
• 14. der selige Priester und Märtyrer Roman Lysko, 35 J., geboren in Horodok bei Lemberg. 27-jährig empfing er in Lemberg 1941 die Priesterweihe und diente in der Seelsorge als Erzpriester von Lvov. 1944 war er Pfarrer in Belzets. Als er von den Sowjets gezwungen werden sollte, zur russisch-orthodoxen Kirche überzutreten, wurde er eingekerkert und so schwer gefoltert, dass er zugrunde ging.

† am Sonntag, dem 5. November 1950/14, wurde im Lager Abez in Sibirien zugrundegerichtet
• 15. der selige Bischof und Märtyrer Hryhorij, Gregor, Lakota, 67 J., geboren in Holodivka, Ost-Polen, heute Zadnistriany in Weißrussland, bei Lemberg, Lviv, Lvov: er wurde 25-jährig zum Priester geweiht und in der Seelsorge im Bistum Przemysl eingesetzt; er studierte weiter in Wien und lehrte dann fünf Jahre am Priesterseminar in Przemysl, bevor er dessen Regens wurde. 8 Jahre später, 1926, wurde er zum Weihbischof von Przemysl geweiht. 1940 wurde er von den Kommunisten verhaftet und ins Lager Abez bei Vorkuta in Sibirien verschleppt; dort überlebte er zehn Jahre.

† am Dienstag, dem 1. Mai 1951/23, starb im Gefängnis in Vladimir, Russland
• 16. der selige Priester und Märtyrer Klymentij Septyckyj, 82 J., geboren in Prylbychi, damals in Ost-Polen, heute in der West-Ukraine. Er studierte an der Jagellonen-Universität in Krakau und in München, war Mitglied im Parlament in Wien und dort auch im Staatsrat. 1911 trat er, im Alter von 42 Jahren, ins Kloster ein bei den Studitenmönchen (vgl. 11. November 826/7) und wurde vier Jahre später in Kryzhevtsi in Kroatien zum Priester geweiht. 1926 war er Oberer im Kloster Univ und 1944 ArchimandritEin Archimandrit (aus griech.„αρχή, Anfang” und „μάνδρα, Unterkunft”) ist in den östlichen und orthodoxen Kirchen der vorgeordnete Vorsteher eines oder mehrer Klöster, entsprechend etwa dem westlichen Erzabt. Er steht hierarchisch über dem Hegumen. Der Begriff wird auch als besonderer Ehrentitel für orthodoxe Priestermönche verwendet. aller ukrainischen Studitenmönche. Am 5. Juni 1947 wurde er verhaftet und, wegen antisowjetischer Aktionen und Zusammenarbeit mit dem vatikanischen Ausland, zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt; er war damals 77 Jahre alt.

† am Freitag, dem 25. Mai 1951/17, starb im Lager Javas in Moldavien
• 17. der selige Priester und Märtyrer Mykola, Nikolaus, Cehelskyj, 55 J., geboren in Strusiv bei Ternopol. 28-jährig heiratete er Josefa Sartych, die ihm vier Kinder schenkte. Im Jahr darauf wurde er zum Priester geweiht und ins Erzbistum Lvov inkardiniert. Am 28. Oktober 1946 wurde er verhaftet und zu zehn Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt, die er im Lager Javas verbüßen sollte.

† am Montag, dem 28. Januar 1952/10, entschlief im Lager Kharsk in Sibirien
• 18. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Olympia, Olha, Olga, Bida, 49 J., geboren in Tsebliv bei Lemberg. Genaue Daten über ihren Eintritt ins Kloster sind nicht bekannt; sie war Mitglied der Genossenschaft der Schwestern vom Heiligen Josef und wirkte segensreich in Zhuzhil. Nach 1945 musste sie ihre seelsorgliche Tätigkeit in den Untergrund verlegen und mehrere von den Sowjets in Konzentrationslager verschleppte Priester so gut wie eben möglich ersetzen. Im April 1950 wurde sie, zusammen mit ihrer Mitschwester Lorenza Harasymiv, auf einem Friedhof bei der Beerdigung eines Gläubigen verhaftet, am 27. Mai wegen antisowjetischer Agitation verurteilt und ins Lager Kharsk nach Sibirien verbannt. Dort ist sie an Entbehrungen und Krankheiten zugrunde gegangen.

† am Samstag, dem 17. Mai 1952/8, entschlief im Lagerspital von Oserlag bei Irkutsk
• 19. der selige Priester und Märtyrer Ivan Ziatyk, 53 J., geboren in Odrechova in Polen. 24-jährig wurde er in Przemysl zum Priester geweiht, war dann Präfekt und Professor dort im eminar. 1935 wurde er in den Redemptoristenorden aufgenommen. 1948 wurde der Vizeprovinzial der Redemptoristen von den Kommunisten ausgewiesen und er wurde an dessen Stelle gewählt. Der Metropolit Septyckyj ernannte ihn zum Generalvikar der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine. Am 5. Januar 1950 wurde er verhaftet und, wegen seiner Zugehörigkeit zum Redemptoristenorden und der Verbreitung der Ideen des Papstes von Rom, zu zehn Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Er wurde ins Lager Oserlag bei Irkutsk verschleppt und dort zugrunde gerichtet.

† am Dienstag, dem 26. August 1952/14, starb an Tuberkulose im Lager Kharsk in Sibirien
• 20. die selige Jungfrau und Märtyrin, Schwester Laurentia, Levkadia Harasymiv, 42 J., geboren in Rudnyky bei Lemberg. 20-jährig wurde sie aufgenommen in die Genossenschaft der Schwestern vom Heiligen Josef. Im April 1950 wurde sie in Olimpia Bidá verhaftet und ins Lager Kharsk deportiert. Sie war vor ihrer Verhaftung schon an Tuberkulose erkrankt, hatte aber im Lager keine medizinische Versorgung.

† am Donnerstag, dem 7. Februar 1957/19, starb im Lager Angarsk, bei Krasnoyarsk, in Sibirien
• 21. der selige Priester und Märtyrer Petro Verhun, 67 J., geboren in Horodok bei Lvov. 37-jährig wurde er zum Priester geweiht und zum Seelsorger der katholischen Ukrainer im Deutschen Reich ernannt. 1937 ernannte Pius XI. ihn zum Monsignore. Pius XII. ernannte ihn am 23. November 1940 zum Visitator für alle katholischen Ukrainer im Deutschen Reich. Im Juni 1945 entführte ihn der sowjetische Geheimdienst aus Berlin und er wurde zu acht Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. 1952 wurde er zwar freigelassen, war aber zu sehr geschwächt das Lager zu verlassen.

† am Mittwoch, dem 30. Oktober 1963/15, starb im Lagerspital von Dolinka in Kasachstan
• 22. der selige Priester und Märtyrer Oleksa, Alexander, Zaryckyj, 51 J., geboren in Bilche bei Lemberg. 24-jährig empfing er in Lvov die Priesterweihe. Er war Pfarrer in Strutyn und Zarvanytsia. Den Krieg überlebte er in Riasna Ruska bei Lviv. Dort wurde er 1948 aufgespürt, zu acht Jahren Verbannung nach Karaganda in Kasachstan verurteilt und dorthin deportiert. 1956 wurde er im Rahmen einer General-Amnestie freigelassen und begab sich zuerst nach Halychyna und dann wieder nach Karaganda, um dort im Untergrund eine ukrainisch-katholische Kirchengemeinde aufzubauen. 1962 wurde er aufgegriffen, wegen Vagabundierens zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und ins Lager Dolinka verbracht.

† am Samstag, dem 22. August 1964/13, entschlief in Starunya bei Stanislaviv, seinem Geburtsort,
• 23. der selige Bischof und Märtyrer Symeon Lukac, 71 J. 26-jährig empfing er die Priesterweihe und lehrte bis 1945 im Seminar in Stanislaviv. Anfang April 1945 wurde er insgeheim, wegen der drohenden Verhaftung der gesamten griechisch-katholischen Hierarchie in der Ukraine, zum Bischof geweiht. Am 26. Oktober 1949 wurde er aufgegriffen, zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt und nach Krasnoyarsk in Sibirien verschleppt. 1955 wurde er freigelassen, konnte seine geheime Seelsorgstätigkeit ausüben, aber wurde 1962 erneut verhaftet und zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im März 1964 wurde er, sterbenskrank, freigelassen, aber entschlief bald danach.

† am Samstag, dem 30. Juni 1973/15, entschlief in Winnipeg in Kanada
• 24. der selige Bischof und Märtyrer Vasyl, Basil, Velyckovskyj, 69 J., geboren in Stanislaviv, damals Ost-Polen, heute Ivano-Frankvisk in der Ukraine. 22-jährig wurde er in das Noviziat der Redemptoristen aufgenommen. Nach seiner Priesterweihe war er sieben Jahre Missionar im Gebiet von Volyn. 1942 wurde er zum Superior im Kloster Ternopol ernannt. Am 11. April 1945 wurde er verhaftet, zu zehn Jahren Haft verurteilt und ins Lager Vorkuta in Sibirien verschleppt. 1955 wurde er freigelassen und konnte nach Lemberg zurückkehren.1959 wurde er insgeheim zum Bischof ernannt, konnte aber, wegen seiner gesundheitlichen Schwäche, erst 1963 insgeheim geweiht werden. Er wurde verhaftet und wegen gesetzwidriger Errichtung von theologischen Kursen in Ternopol zu drei Jahren Verbannung verurteilt. Erst am 27. Januar 1972 wurde er schließlich freigelassen, vorher aber wurde ihm eine Giftspritze mit Langzeitwirkung gespritzt. Er konnte nach Kanada ausreisen.

† am Sonntag, dem 2. Dezember 1973/9, entschlief in Stanislaviv in der Ukraine
• 25. der selige Bischof und Märtyrer Ivan Slezyuk, 77 J., geboren in Zhyvachiv bei Stanislaviv. Er empfing die Priesterweihe und war Religionslehrer in Stanislaviv. Anfang April 1945 wurde er insgeheim, zusammen mit Symeon Lukac (23), wegen der drohenden Verhaftung der gesamten griechisch-katholischen Hierarchie, zum Bischof geweiht. Bereits im Juni 1945 wurde er entdeckt, verhaftet und zu zehn Jahren Kerkerhaft verurteilt. Am 15. November 1954 wurde er freigelassen und konnte seinen Dienst insgeheim ausüben, bis er am 22. Oktober 1962 erneut verhaftet wurde und wegen Organisierens staatsfeindlicher religiöser Aktivitäten zu fünf Jahren Haft verurteilt. 1968 wieder frei, setzte er seine Tätigkeit fort, wurde aber häufiger von den Behörden in Stanislaviv vorgeladen und verhört. Während eines solchen Verhörs erlitt er einen Schwächeanfall und entschlief.

† am Dienstag, dem 25. März 1919/16, entschlief in Chervonohrad bei Lemberg
• 26. die selige Jungfrau, Schwester Josafata, Michaelina Hordashevska, 49 J., geboren in Lemberg, Lviv. 18-jährig entschied sie sich für das kontemplative Leben, vereint mit aktiver Seelsorge in der Pfarrei, und plante eine entsprechende Klostergründung, angeregt durch den Basilianermönch Jeremia Lomnytsky und einen zweiten Basilianer Kyrylo Seletsky. Um Erfahrung zu gewinnen ging sie zu den Felicianer-Schwestern (nach Felix von Cantalice, 18. Mai 1587/10, einem Kapuziner in Rom, der selber keine Gründung gestiftet hat; Gründung 1855 in Warschau durch Zofia Wanda Truszkovska, erneuert in Krakau). Sie nahm den Klosternamen Josafata an, im Gedenken an den ukrainischen heiligen Josafat (12. November 1623/1). Sie nannte ihre Gründung Schwestern-Kongregation der Kleinen Dienerinnen der Unbefleckten Jungfrau Maria. Ihre Schwestern sind in vielen Ländern der Erde tätig. Ihre sterblichen Überreste wurden ins Generalat nach Rom übertragen.

† am Donnerstag, dem 1. Januar 1920/16, entschlief in Lemberg im Generalat der von ihm gegründeten Schwestern vom Heiligen Josef
• 27. der selige Priester Zygmunt Karol Gorazdowski, 75 J., geboren in Sanok, Polen. Er gehörte der Minderheit der Lateinischen Kirche an. Er studierte zwei Jahre Jurisprudenz, ging dann aber ins lateinische Priesterseminar in Lemberg; wegen eines Lungenleidens wurde seine Priesterweihe mehrmals aufgeschoben, bis er schließlich, 25-jährig, die lange ersehnte Priesterweihe empfing. Er wurde Pfarrer für die Katholiken des lateinischen Ritus in Lemberg. Er gründete verschiedene Häuser für Hilfsbedürftige, ein Heim für freiwillige Arbeit, für Hungrige und Obdachlose, eine Armenküche für Bedürftige, ein Übernachtungsheim für arme Studenten, das Heim des Kindes Jesus, für verlassene Mütter und ausgesetzte Säuglinge. Am 17. Februar 1884 gründete er in Lviv als seine Helferinnen die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Josef, Siostr Swiete Jozefa. Er verfasste auch einen Katechismus und andere religiöse Schriften und gründete eine katholische Tageszeitung. Seine Reliquien ruhen im Dom von Lviv (heute Lemberg).

† am Dienstag, dem 20. März 1923/16, entschlief in Lemberg, Lviv
• 28. der selige Bischof Józef Bilczewski, 62 J., geboren in Wilamovice bei Krakau. 24-jährig empfing er in Krakau die Priesterweihe; danach ging er zum Weiterstudium nach Wien und wurde Doktor der Theologie; anschließend studierte er in Rom und Paris Dogmatik und Christliche Archeologie. 1891 wurde er Professor an der Universität Lemberg. Am 17. Dezember 1900 wurde er zum Erzbischof der Lateiner von Lemberg ernannt und am 20. Januar 1901 konsekriert, durch den Erzbischof von Krakau, Kardinal Jan Puzyna und die Mitkonsekratoren Andrzej Szeptynski, griechisch-katholischer Bischof von Przemisl und den heiligen Jozef Sebastian Pelczar, Erzbischof von Przemisl (28. März 1924/13). Er war bei den wechselnden Behörden, Russen, Österreichern und Polen, immer einsatzbereit für die Rechte der Minderheiten, jeweils Ukrainer, Polen und vor allem Juden (Österreich bis 1918; Polnisch-Ukrainischer Krieg 1918-1919; Russische Invasion 1919-1920) In diesen Wirren verlor die Kirche etwa 120 Priester, die ermordet wurden wegen ihres katholischen Priestertums.

† am Samstag, dem 25. März 1944/17, wurde im Lager Majdanek zugrundegerichtet
• 29. der selige Priester und Märtyrer Omeljan, Aemilian, Kovc, 59 J., geboren in Kosmach bei Kosiv, sein Vater war Priester der griechisch-katholischen Kirche. Er studierte in Rom am Ukrainischen Kolleg. Er wurde 27-jährig zum Priester geweiht. Er wirkte zuerst in Galizien, dann als Ukrainerseelsorger in Bosnien, 1919 als Militärpfarrer der Ukrainer, 1922 - 1941 als Pfarrer von Peremyschljany. Da er auf alle noch mögliche Weise Juden half, wurde er von den deutschen Besatzern verhaftet und ins Gefängnis von Lemberg gesteckt, 1943 dann ins Vernichtungslager Majdanek verschleppt. Er bat in letzten Briefen um das Gebet besonders für die für das Lager Verantwortlichen, weil diese besonders des Gebetes und der Barmherzigkeit Gottes bedürfen.

† am Samstag, dem 1. November 1947/19, wurde im Krankenhaus von Mukacevo, Transkarpatien, Ruthenien, heute in der Ukraine, durch Gift getötet
• 30. der selige Bischof und Märtyrer Teodor Jurij, Georg, Romzsa, 36 J., geboren in Bychkiv, Transkarpatien, damals zu Ungarn, 1919 zur Tschechoslowakei, 1938 - 1939 kurz selbständig als Karpato-Ukraine, 1939 wieder zu Ungarn, 1945 zu Sowjetrussland, 1946 zur Ukrainischen Sozialistischen Republik innerhalb der Sowjetunion, heute zur Ukraine gehörig; seine Muttersprache war ruthenisch, seine Konfession griechisch-katholisch. Er studierte in Rom am Collegium Germanicum-et-Hungaricum, dann am Collegium Russicum. Dort wurde er, am Ersten Weihnachtstag 1936, 26-jährig zum Priester geweiht. In seiner Heimat Transkarpatien diente er, unter den wechselnden politischen Autoritäte, als Priester seinen Gläubigen, er sprach sie an in ihrer ruthenischen Heimatsprache, meistens aber auf Ungarisch und auf Russisch. Er lebte als Pfarrer in der armen Pfarrei Berezovo. Nebenher war er Spiritual und Philosophieprofessor am griechisch-katholischen Seminar in Uzsorod, Uschgorod. Am 31. März 1943 starb der Bischof Alejander Stojka von Uphorod und der Papst ernannte den Basilianermönch Hajdudorog Mykola Dudas zum Apostolischen Administrator ad interim, für eine Zwischenzeit. Beim Nahen der russischen Truppen wurde Romzsa zum Bischof von Uzsorod gewählt und am 24. September 1944 in der Kathedrale konsekriert. Nachdem die sowjetischen Truppen gekommen waren, wurde das Gebiet gewaltsam der westlichen Sowjetunion angegliedert und die griechisch-katholische Kirche zwangsweise der russisch-orthodoxen Kirche von Moskau eingegliedert. Patriarch Aleksij I. ernannte am 22. Oktober 1945 den Bischof Nestor Sidoruk von Uman zum orthodoxen Bischof von Mukajevo. 1946 wurde in Lemberg, Lviv, und der ganzen Ukraine zwangsweise die neue Kirchenordnung durchgesetzt, gegen heftigen Widerstand der Griechisch-Katholiken. Bischof Romzsa verhielt sich treu katholisch und sehr diplomatisch. Am 24. März 1947 vertrieben sowjetische Truppen die ukrainophilen Basilianermönche aus dem Uzsoroder Mykola-Nikolaus-Kloster, daraufhin sandte Bischof Romzsa seinen Generalvikar mit einer Protestnote nach Moskau. Einziger Erfolg: für den 6. August 1947 war die Wiedervereinigungsfeier der Unierten mit den Orthodoxen in diesem Kloster geplant; sie musste verschoben werden, weil das Kloster nicht mehr bestand. 1949 schließlich wurde das Ziel der Orthodoxen erreicht, aber das erlebte Bischof Romzsa nicht mehr. Die griechisch-katholischen Bischöfe in der Ukraine waren alle verhaftet und in Lager festgesetzt worden, in dem kleinen Gebiet der Ruthenen gingen die Kommunisten schärfer vor: sie ermordeten ihren Bischof. Am Montag, dem 27. Oktober 1947 wollte der Bischof vom Kirchweihfest in Lavki heimkehren, da wurde seine Pferdekutsche von einem großen Militär-Lastwagen gerammt und aus einem zweiten Wagen kamen Männer mit Gewehrkolben um die Verletzten aus der Kutsche zu erschlagen. Nur der Kutscher wurde getötet, zwei Seminaristen und ein Priester wurden leicht verletzt. Der Bischof wurde mit Kopfverletzungen und einem doppelten Kieferbruch ins Krankenhaus Mukacevo eingeliefert, das von Basilianerschwestern geführt wurde. Die Schwestern pflegten und bewachten den Bischof, so dass sich sein Zustand in wenigen Tagen stabilisierte. Da bestellte der Geheimdienst-Offizier Pavel Sudoplatov beim Leiter der Toxikologischen Abteilung des Geheimdienstes eine Ampulle des von den Indianern verwendeten Giftes Curare, die Geheimdienst-Agentin Odarka wurde, mit Hilfe des Oberarztes Dr. Bergmann, als Reinigungskraft getarnt, ins Krankenzimmer eingeschleust, die Schwestern kurz hinausgeschickt, und der Bischof vergiftet. Am 4. November wurden die sterblichen Reste in der Kathedrale beigesetzt: der Sarg wurde in der Krypta in einer Seitennische eingemauert. 1949 übernahmen die Orthodoxen die Kathedrale und verbreiteten, um dauernde lästige Fragen nicht beantworten zu müssen, der Geheimdienst habe die Gebeine entfernt und an einem unbekannten Ort begraben. 1991 konnten die Ruthenen die Kathedrale wieder übernehmen und den Sarg freilegen; Schwester Teofila, die den Bischof bis zuletzt gepflegt hatte, konnte seine Reliquien identifizieren, Fachwissenschaftler identifizierten den Schädel und die Paramentenstickereien. 1996 veröffentlichte der ehemalige Geheimdienst-Offizier Sudoplatov seine Memoiren und schilderte darin auch, wie er die Vergiftung des Bischofs durchgeführt hatte. Am 27. Juni 2001 hat Papst Johannes-Paul II. in Lemberg auch den Bischof Romzsa der Ruthenen als Märtyrer seliggesprochen.


16. † am Sonntag, dem 2. April 1967, entschlief in Maracay in Venezuela, die selige Jungfrau Maria de San José, LauraEine Laura (von griech.„Λαύρα, enge Gasse”) ist eine Art Einsiedlergemeinschaft, bei der die Mönche während der Wochentage jeweils für sich alleine in Höhlen lebten und nur am Wochenende zur Feier der „Göttlichen Liturgie”, zum Gebet, zum gemeinsamen Mahl und zum brüderlichen Beisammensein zusammenkommen. Evangelista Alvarado Cordozo, die Gründerin der Congregación de las Hermanas Agustinas Recoletas, Augustinerinnen Recollecten vom Heiligsten Herzen; für elternlose Kinder, für Alte, Arme und Verlassene hatte sie immer ein offenes Herz und so auch helfende Hände.


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 01.04.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel Martyrologium Romanum - Flori-Legium: 2. April, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/MRFlorilegium/2April.html, abgerufen am 21. 12. 2024
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.