Ökumenisches Heiligenlexikon

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22. Mai

1. † am Sonntag, dem 22. Mai 1457, entschlief in Cascia in Umbrien, die heilige Margherita, Rita da Cascia, 76 J., die 16-jährig einem gewalttätigen jungen Mann, Paolo di Fernando Mancini, angetraut wurde, dem sie bald einen Sohn und eine Tochter schenkte; mit großer Geduld erreichte sie seine Besserung und seine Versöhnung mit Gott; sie verlor ihn, als er aus politischen Gründen ermordet wurde; ihre Kinder wollten ihn unbedingt rächen, aber beide starben bald an Krankheiten. Rita setzte sich ganz ein in Werken der Barmherzigkeit und versuchte Versöhnung und Frieden in ihrem Verwandtenkreis zu erreichen. Sie versuchte, ins Kloster Santa Maria Maddalena der Augustinerinnen aufgenommen zu werden, aber ihr wurde zur Bedingung gemacht, da keinerlei Rachegelüste oder Hass ins Kloster passten, dass sie als Friedensstifterin allgemein bekannt sein müsse; schließlich gelang es ihr beim dritten Versuch 1417 aufgenommen zu werden; die weiteren 40 Jahre ihres Lebens als Ordensfrau; am Abend des Karfreitags, dem 30. März 1442, nach der großen Grablegungs-Prozession, empfing sie auf der Stirn eine große Wunde wie von einem Dorn der Dornenkrone Christi, die sehr schmerzte und war seitdem auch körperlich mit dem leidenden Christus noch inniger verbunden. Sie wurde 1628 von Papst Urban VIII. selig- und am 24. Mai 1900 von Papst Leo XIII. heiliggesprochen. Seit 1947 ruht sie in der für sie neu erbauten Basilika.

2. † am Sonntag, dem 22. Mai 203, wurden in Nord-Afrika lebendig verbrannt, die heiligen Märtyrer Castus und Aemilius, die, wie der heilige Cyprianus (14. September 258/3) schreibt, zuerst aus Angst vor dem Feuer besiegt, beim zweiten Anlauf zum Kampf als Sieger durch das Feuer geläutert, mächtiger wurden als Feuer.

3. † an einem 22. Mai, im 4. Jahrhundert, entschlief in Comana bei Tokat, im Pontus, der heilige Bischof und Märtyrer Basiliskos.

4. † wohl an einem 22. Mai, wurde auf der Insel Korsika, die heilige Jungfrau Julia zur Märtyrin. Sie ist die Patronin der Insel und es gibt viele Legenden über sie. Wahrscheinlich ist die Überlieferung, dass sie als Christin aus Karthago stammte und von einem Sklavenjäger geraubt und auf Korsika verkauft wurde; da sie sich nicht den heidnischen Praktiken des Götzenopferns anpassen wollte, wurde sie zur Märtyrin, nach der Überlieferung, nachdem sie den Grund für ihr Festhalten an Christus erzählt hatte, sogar gekreuzigt.

5. † an einem 22. Mai, im 5. Jahrhundert, entschlief in der Gegend von Airesur-l’Adour, in der Gascogne, die heilige Jungfrau Quiteria. Nach der Legende war sie die Tochter eines Prinzen aus dem spanischen Galizien, die über die Pyrenäen flüchtete um als Christin und Jungfrau frei leben zu können; sie wurde gesucht, aufgefunden und zur Strafe enthauptet; sie wird als Jungfrau und Märtyrin sehr verehrt in den französischen und spanischen Pyrenäen. Ihre Reliquien sind von den Hugenotten verstreut worden.

6. † an einem 22. Mai, im 3. Jahrhundert, entschlief in Angoulème, der heilige Bischof Ausonius, der erste Bischof dieser Stadt.

7. † am Freitag, dem 22. Mai 632, entschlief in Limoges, der heilige Bischof Lupus, Saint Loup, der die Abtei Solignac gegründet hat.

8. † an einem 22. Mai, im 10. Jahrhundert, entschlief in Parma, der heilige Abt Giovanni, der auf Weisung des heiligen Majolus (11. Mai 994/6) von Cluny viele für das Mönchsleben nützliche Dinge in seiner Abtei eingeführt hat.

9. † am Freitag, dem 22. Mai 1153, entschlief in Pistoia, der heilige Bischof Atto, der als Abt von Vallumbrosa zum Bischof von Pistoia gewählt worden ist.

10. † am Freitag, dem 22. Mai 1310, entschlief in Florenz, die selige Äbtissin Humilitas, Rosanna von Faënza bei Bologna, 84 J., die, mit Einverständnis ihres Mannes Ugolotto, 12 Jahre als Reklusin lebte, dann, auf Weisung ihres Bischofs, das Kloster Vallumbrosa gegründet und als Äbtissin geleitet hat.

11. † am Mittwoch, dem 22. Mai 1538, wurde in London gehenkt und verbrannt, der selige Priester und Märtyrer John Forest, 67 J., ein Franziskaner der strengen Observanz, der in Greenwich HofkaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator. wurde und 1525 Provinzialoberer seines Ordens in England war, aber weiter bei Hofe wohnte, wo er Beichtvater der Königin Katharina von Arragon war. 1529 hat Henry VIII. auch seinen Orden aufgehoben; er wurde kurz verhaftet, aber wieder freigelassen und konnte so weiter öffentlich predigen; 1534 wurde er wieder verhaftet, aber erst am 8. April 1538 nach Lambeth vor Cranmer gebracht und verurteilt, auf dem Smithfield gehenkt und, noch lebend, verbrannt; sein Feuer wurde mit einer Heiligenfigur des beliebten wallisischen heiligen Derfel genährt, was zu einem Spottgedicht Anlass wurde.
Siehe auch 19. Juni, 9/17

12. † am Montag nach dem Dreifaltigkeitssonntag, dem 22. Mai 1617, wurden in Kori bei Nagasaki enthauptet,
• der selige Priester und Märtyrer Pedro de la Asunción, von der Aufnahme in den Himmel, ein Spanier aus dem Franziskanerorden, der 1601 mit 50 Mitbrüdern in Japan landete und Guardian im Kloster Nagasaki war, und
• der selige Priester und Märtyrer Juan Bautista Machado, 36 J., ein Portugiese, ein Jesuit, die zur Zeit der Christenverfolgung insgeheim weiter in Japan tätig blieben und deswegen von Christenhassern enthauptet worden sind.
Siehe auch 10. September, 11/2 - 3

13. † am Freitag, dem 22. Mai 1620, wurde in Omura, Japan, zu Tode gefoltert, der selige Märtyrer Mattias von Arima, Japaner, ein Katechist, der sich geweigert hat den Provinzialoberen der Jesuiten, dessen Begleiter er war, zu verraten und der deswegen zu Tode gefoltert worden ist.
Siehe auch 10. September, 11/27

14. † am Freitag, dem 22. Mai 1857, wurde in Ann Hoa, Annam, enthauptet, der heilige Märtyrer Michael, Micae Ho Din Hy, 49 J., ein Mandarin, Höfling des Kaisers, der Katechist war, angezeigt wurde und, nach schrecklichen Folterungen, als Sieger erhobenen Hauptes enthauptet worden ist.
Siehe auch 24. November, 1/75

15. † am Donnerstag, dem 22. Mai 1862, wurde in An-Xá oder Nam Dinh, in Tongkin, enthauptet, der heilige Märtyrer Dominicus Laurentius, Lorenso Ngon, in Familienvater und Bauer, der, von Milizionären aufgefordert, auf das Kreuz zu treten, sich vor diem niedergeworfen hat um zu beten, der daraufhin, weil er sich vor dem Richter schon furchtlos zu Christus bekannt hatte, sofort enthauptet worden ist.
Siehe auch 24. November, 1/103

16. † am Freitag, dem 22. Mai 1868, entschlief in Lucca, die selige Maria Domenica Brun Barbantini, eine Ordensfrau, die die Congregazione Suore Ministre degli Infermi di San Camillo, Schwestern Dienerinnen der Kranken vom Heiligen Kamillus, gegründet hat.


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 26.04.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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