Schutzpatron für Internet
Artikel aus der online-Ausgabe der Standard
In der Ausgabe vom 27. Februar 2002 berichtet die Wiener Zeitung der Standard in ihrer online-Ausgabe, dass nun bald ein Schutzpatron fürs Internet, füs Kino und für Medien ernannt werden soll.
Isidor von Sevilla, Maximilian Kolbe und
Karmeliter Titus Brandsma als Favoriten
Im Vatikan wird am Freitag eine Vorentscheidung über den künftigen Schutzpatron für das Internet fallen. Das kündigte der Präsident des Päpstlichen Medienrates, Erzbischof John Foley, zu Beginn der jährlichen Vollversammlung des Medienrats im Vatikan an.
Foley sagte laut Kathpress, er hoffe, dass die Diskussion über die Schutzpatrone für das Internet, das Kino sowie für die Medien insgesamt bei der Versammlung zum Abschluss gebracht werden könne. Ferner kündigte Foley für Donnerstag die Veröffentlichung von zwei Grundsatzpapieren über Ethik im Internet und den Umgang der Kirche mit diesem Medium an.
Eine Debatte um den künftigen Internet-Schutzheiligen hatte bei der Vollversammlung des
Vorjahres noch zu keinem definitiven Ergebnis geführt. Neben dem in Spanien und Lateinamerika
favorisierten Kirchenlehrer und Enzyklopädisten Isidor
von Sevilla (560-636) werden zwei Heilige
des 20. Jahrhunderts als Favoriten
genannt: Der 1941 im KZ Auschwitz ermordete
Franziskaner Maximilian Kolbe und der 1942 im KZ
Dachau gestorbene niederländische Karmeliter Titus
Brandsma. Beide waren in der Medienarbeit
aktiv. Auch der Heilige Borromäus
(1530 - 1584) war bereits im Gespräch. Als Erzbischof von Mailand war Karl (Carlo)
Borromäus um den Aufbau von Bibliotheken bemüht und soll vor allem für die
Verbreitung von Literatur großes Engagement gezeigt haben.
Das Verfahren für die Bestimmung eines Schutzpatrons ist langwierig. Unter anderem wird die vatikanische Heiligsprechungs-Kongregation befragt, bevor schließlich die Gottesdienst-Kongregation dem Papst gegenüber ihr Votum abgibt. Im Medienbereich gibt es bisher nur Schutzheilige für das Radio (der Erzengel Gabriel), für das Fernsehen (die Heilige Klara) und für die Presse (der Heilige Franz von Sales).
Aktueller Stand der Dinge: Thekla oder Isidor