Adam von Ebrach
Gedenktag katholisch: 22. November
Name bedeutet: Mann aus Erde / Mensch (hebr.)
Adam wurde Zisterziensermönch im Kloster Morimond - im heutigen Fresnoy-en-Bassigny. Er ist wohl identisch mit dem Mönch Adam, der zu der Gruppe um Abt Arnold gehörte, die 1124 ins Heilige Land ging, um dort ein neues Kloster zu gründen. Nach Abt Arnolds Tod 1126) forderte Bernhard von Clairvaux Adam brieflich zur Rückkehr nach Morimond auf. Von dort aus ging er 1127 in das kurz zuvor vom Edelfreien Berno von Eberau, einem wichtigen Gefolgsmann des Würzburger Fürstbischofs Embricho, in seiner Burg in Ebrach gestifteten Kloster.
Damit entstand das erste rechtsrheinische Kloster der Zisterzienser, dessen erster Abt Adam wurde. Schon 1134 konnte Adam zusammen mit dem Würzburger Bischof Embricho die erste Klosterkirche einweihen. Sechs weitere Tochterklöster wurden von ihm gegründet: 1129 in Rein - heute Ortsteil von Eisbach bei Graz -, das weltweit älteste der heute noch bestehenden Zisterzienserklöster, 1132 in Heilsbronn bei Nürnberg und in Langheim - im heutigen Klosterlangheim, heute ein Stadtteil von Lichtenfels -, 1145 in Nepomuk / Pomuk bei Plzeň / Pilsen, 1146 das Kloster Aldersbach bei Passau und 1156/1158 das Kloster Bildhausen bei Münnerstadt in Bayern.
Freundschaft verband Adam mit Bernhard von Clairvaux, der ihn
1147 mit der Kreuzzugspredigt in Ostfranken und Bayern beauftragte, mit
Gerhoh von Reichersberg und
Hildegard von Bingen. Für König Konrad III. war er ein wichtiger
Berater; 1146 wurde des Königs Gemahlin Gertrud, 1161 ihr Sohn Friedrich von
Rothenburg in
Ebrach von ihm bestattet. Auch die Politik von
Kaiser Friedrich I. Barbarossa
, der ihn 1152 zur Teilnahme an der Gesandtschaft an Papst
Eugen III. mit der Anzeige seiner Wahl auserkor, unterstützte Adam; im Jahr
1163, als Friedrich I. sich auf die Seite von Gegenpapst Viktor IV. stellte, wandte Adam sich von ihm ab.
Adams Gebeine ruhen seit 1697 im Mausoleum der Abteikirche in Ebrach. Das Kloster Bildhausen wurde 1803 in der Säkularisation aufgelöst, 1826 wurde die Basilika des Klosters abgerissen. Ab 1818 lebte in den Gebäuden eine Mennoniten-Brüder-Gemeinschaft. 1897 erwarb der Priester Dominikus Ringeisen die Anlage für die von ihm gegründete franziskanische Ordensgemeinschaft der Josefsschwestern, bis heute betreibt seine Stiftung dort eine Behinderteneinrichtung.
Die Kirche des ehemaligen Klosters in Ebrach ist von Palmsonntag bis zum 1. November täglich von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2020)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.11.2021
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• http://www.kulturpfad-grafen-castell.de/html/body_ebrach.html - abgerufen am 04.02.2024
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I,
Hamm 1990
• http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Adam_von_Ebrach - abgerufen am 04.02.2024
• Heinz Held: DuMont Kunst-Reiseführer Kärnten und Steiermark. 4. Aufl. DuMont, Köln 1987
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.