Eugen III.
Taufname: Bernardus Paganelli
Gedenktag katholisch: 8. Juli
gebotener Gedenktag im Trappisten- und Zisterzienserorden
Name bedeutet: der edel Geborene (griech.)
Bernhard trat 1115 ins Kamaldulenserkloster an der Kirche San Zeno in Pisa ein. 1128 wurde er Prior seines Klosters und um 1135 Vizeverwalter des Erzbistums Pisa. 1138 schloss er sich in Clairvaux - heute ein Ortsteil von Ville-sous-la-Ferté - bei Troyes in Frankreich dem Zisterzienserorden an und wurde ein Schüler von Bernhard von Clairvaux. 1141 wurde er Abt im Kloster Tre Fontane in Rom.
Nachdem Papst Lucius II. beim Kampf gegen die Errichtung der Stadtrepublik
Rom getötet worden war, wurde Eugen 1145 -
obwohl er kein Kardinal war - zum Papst gewählt und im
Kloster Farfa in den Sabiner Bergen geweiht.
Er lebte weiter nach zisterzienserischem Ideal und überließ seinen Kanzlern
viele Regierungsaufgaben, die den Ausbau der zentralen Machtstellung der Kirche
Roms vorantrieben.
Bernhard von Clairvaux kritisierte dies in seinem Schreiben De
consideratione
, Betrachtungen
zum Amt des Papstes, dem er Armut, Demut und Verzicht auf weltliche Macht empfahl,
und in dem er Missstände an der römischen Kurie anprangerte.
Eugen musste schon im Jahr seines Amtsantritt aus Rom fliehen, nachdem Arnold von Brescia - einer der ersten Kämpfer des Mittelalters gegen die Herrschsucht der kirchlichen Hierarchie und gegen deren Einfluss auf die Stadtregierung - mit seinen Predigten und der Forderung nach Machtverzicht der Kirche und nach apostolischer Armut der KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. die Volksmassen erreichte.
Die längste Zeit seines Pontifikats hielt Eugen sich im Papstpalast in Viterbo auf; dort rief er 1145 den 2. Kreuzzug aus, aber erst als er 1146 Bernhard von Clairvaux mit der Kreuzzugs-Predigt beauftragte, wurde die Begeisterung in Deutschland und Frankreich entfacht. Eugens aktive Unterstützung beschränkte sich auf die Entsendung von zwei Legaten, die jedoch mit ihrem Amt überfordert waren; deshalb wurden Vorwürfe gegen den Papst wegen des Scheiterns des Unternehmens laut.
1147 billigte Eugen den Kreuzzug gegen die WendenDie Wenden sind die Westslawen, die vom 7. Jahrhundert an große Teile Nord- und Ostdeutschlands bewohnten. Höhepunkt ihrer Geschichte war die Staatsbildung der Abodriten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im 11. Jahrhundert. Sie kämpften gegen Dänen und Deutsche um die Vorherrschaft im südlichen Ostseeraum. Durch die fränkische Kolonisation des Ostens ab dem 11. Jahrhundert verloren sie ihre Herrschaft und es kam zur Verschmelzung mit den zugewanderten deutschen Siedlern., der aber nur ein Teilerfolg wurde und die Mission im Osten belastete. Anfang 1147 reiste Eugen nach Paris an den französischen Königshof und vergewisserte sich der Unterstützung des Königs, um seine Stellung zu festigen, von November 1147 bis Februar 1148 besuchte er Trier. Auch die Beziehungen zur englischen Kirche vertieften sich, u. a. durch das enge Verhältnis zu Erzbischof Theobald von Canterbury und das Eingreifen in den Streit um die Wahl Bischofs Yorker Bischofs Wilhelm Fitzherbert. Die irische und die skandinavische Kirche wurden durch Gesandte im Kardinalsrang enger an Rom gebunden.
1147 hielt Eugen in Paris eine große SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. ab, weitere Synoden folgten 1148 in Trier, Reims und Cremona. In Reims wurde der wandernde Bußprediger und Kirchenkritiker Eon von Stella als Ketzer verurteilt, aber die v. a. von Bernhard von Clairvaux angestrebte Verurteilung des Bischofs Gilbert von Poitiers wegen Verstößen gegen die Trinitätslehre 1 erfolgte nicht, weil ein Teil der Kardinäle der Willfährigkeit des Papstes gegenüber dem Ordensgründer einen Riegel vorschieben wollte.
1149 gelang es Eugen, mit Waffengewalt nach Rom zurückzukehren, aber 1150 musste er wieder nach Viterbo fliehen. Mit den Königen Konrad III. und dessen Nachfolger Friedrich I. verhandelte er - ergebnislos - über die von diesen angestrebte Krönung zum Kaiser; beim byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnenos machte er seinen Einfluss zur Verhinderung einer drohenden Invasion geltend. 1152 unterstellte Eugen das Kloster Ottobeuren seinem Schutz. 1153 schloss er mit König Friedrich I. einen Beistandspakt gegen die rebellischen Römer und versprach als Gegenleistung dessen Krönung zum Kaiser; aber noch bevor Barbarossa nach Rom ziehen konnte, starb Eugen im Exil.
Eugens Grab ist in der Peterskirche in Rom.
Kanonisation: Am 28. September 1872 wurde die Verehrung Eugens durch Papst Pius IX. anerkannt.
1 ▲ Gilbert, der als einer der gelehrtesten Theologen seiner Zeit galt, hatte den Grundsatz aufgestellt, dass in einer Aussage die konkrete Realität nur im Subjekt, der Allgemeinbegriff stets im Prädikat zu stehen habe. Deshalb dürfe man nicht sagen, die göttliche Natur habe in Jesus Christus die menschliche Natur angenommen, sondern müsse sagen: die zweite göttliche Person sei Mensch geworden. Diese Sprachregelung hat ihm den Vorwurf eingetragen, er trenne zwischen Gott und Gottheit.
Worte an den Seligen:
Schriften von Eugen und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die
Kathedrale in Pisa ist täglich von 10 Uhr bis
19 Uhr - im Sommer bis 20 Uhr - geöffnet, der Eintritt ist frei. Man muss aber zuvor dennoch ein Ticket lösen. Die anderen
Einrichtungen auf der Piazza dei miraculi
, also Baptisterium und schiefer Turm sowie die Museen sind täglich schon
ab 9 Uhr geöffnet, hierfür beträgt der Eintritt für ein einzelnes Objekt 7 €, für alle zusammen außer dem schiefen Turm
10 €. Die Besteigung des schiefen Turmes kostet 20 €. (2022)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.06.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Karl Heussi: Kompendium der Kirchengeschichte. Tübingen, 1976
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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