Ælred von Rievaulx
auch: Alfred, Alred, Alured, Ealred, Ethelred
von Hexham, von Rieval
Gedenktag katholisch: 12. Januar
gebotener Gedenktag im Trappisten- und Zisterzienserorden
nicht gebotener Gedenktag in England
Gedenktag anglikanisch: 12. Januar
Name bedeutet: guter Rat (althochdt.)
Ælred, Sohn eines Priesters, wurde ab 1124 in Roxburgh,
der alten schottischen Hauptstadt, erzogen und war dann Hofmarschall des schottischen Königs
David I. von Schottland. 1134 trat Ælred in Rieval - dem heutigen
Rievaulx - in den
Zisterzienserorden ein und wurde 1143 Abt des neu gegründeten Klosters in
Revesby in Lincolnshire. 1147 kam er als Abt
wieder nach Rieval und war damit Oberhaupt aller Zisterzienser in ganz England. Er schrieb sein bekanntestes Werk, The
Mirror of Charity
, Der Spiegel der Gnade
, auf Bitten von Bernhard
von Clairvaux; deutlich ist dabei der Einfluss der Schriften des Augustinus. Die
Strahlkraft seiner Predigten brachte ihm den Titel englischer St. Bernhard
ein. Bekannt wurde er auch durch seine
Exerzitien, in denen die Jesus-Meditation besonderen Raum einnahm.
Bei der Überführung von Eduard dem Bekenner in die Westminster Abbey in London im Jahr 1163 war Ælred anwesend und schrieb eine Biografie über ihn. Im folgenden Jahr unternahm er eine Missionsreise nach Galloway; der ehedem heidnische Stammesführer sei so beeindruckt gewesen, dass er selbst Mönch wurde. In seinen letzten Lebensjahren ertrug er mit unsäglicher Geduld schwere Krankheiten, dennoch behielt er seinen liebenswerten Charakter und wurde wegen seiner Bildung und Frömmigkeit schon zu Lebzeiten hoch verehrt.
Kanonisation: Ælred wurde 1191 heiliggesprochen.
Worte des Heiligen:
Ælred von Rieval: Über die geistliche Freundschaft
Zitat von Ælred von Rieval:
Nach Aelred soll der Mensch beide Personen in sich vereinen:
Martha und Maria
(vgl. Lukasevangelium 10, 38 - 42):
Brüder, in diesem erbärmlichen und mühsamen Leben, muss Martha notwendigerweise in unserem Hause sein; d. h. unsere Seele
muss sich mit körperlichen Tätigkeiten beschäftigen. Solange wir essen und trinken müssen, müssen wir auch unser Fleisch
mit Wachen, Fasten und Arbeiten zähmen. Das ist die Rolle Marthas. Aber in unseren Seelen sollte auch Maria sein, d. h.
eine geistliche Tätigkeit. Denn wir sollten uns nicht immer nur körperlichen Anstrengungen unterziehen, sondern bisweilen
auch still sein und schauen, wie liebenswürdig, wie freundlich der Herr ist, indem wir zu den Füßen Jesu sitzen und auf
sein Wort hören. Du sollst also in keiner Weise Maria wegen Martha vernachlässigen und wiederum nicht Martha wegen Maria.
Denn, wenn du Martha vernachlässigst, wer will dann Jesus speisen? Wenn du Maria vernachlässigst, wozu sollte dann Jesus
in dein Haus kommen, wenn du nichts von seiner Lieblichkeit verkostest? Begreift also, Brüder, dass in diesem Leben niemals
diese beiden Frauen getrennt werden sollten!
Quelle: Aelred Squire: Aelred of Rievaulx. A study. London 1969, S. 56; eigene Übersetzung
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
Schriften von Ælred gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 16.09.2023
Quellen:
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• https://www.newadvent.org/cathen/01172b.htm - abgerufen am 19.07.2023
• http://www2.evansville.edu/ecoleweb/glossary/aelred.html nicht mehr erreichbar
• ZS Lebendige Gemeinde
1/1999
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.
16.09.2023