Ökumenisches Heiligenlexikon

Alberich von Cîteaux

französischer Name: Aubry

1 Gedenktag katholisch: 26. Januar
Hochfest im Trappisten- und Zisterzienserorden
nicht gebotener Gedenktag im Benediktinerorden

Name bedeutet: Herrscher über die Elfen (althochdt.)

Abt in Cîteaux
* um 1050 in Frankreich
26. Januar 1109 im Kloster Cîteaux nahe Saint-Nicolas-lès-Cîteaux bei Beaune in Frankreich


Stephan Harding (ganz links), Robert von Molesme im Benediktinerhabit (daneben) und Alberich (rechts), die Gründer des Klosters Cîteaux, verehren Maria
Stephan Harding (ganz links), Robert von Molesme im Benediktinerhabit (daneben) und Alberich (rechts), die Gründer des Klosters Cîteaux, verehren Maria

Alberich war Prior im Benediktinerkloster Molesme. Er gründete zusammen mit Robert von Molesme, Stephan Harding und 18 weiteren Gefährten 1098 das Kloster Cîteaux, das Stammkloster des Zisterzienserordens. Als Robert nach Molesme zurückkehrte, wurde Alberich 1099 dessen zweiter Abt. Er selbst war ein strenger und zugleich ein frommer Idealist und ein großer Marienverehrer. Er erreichte, dass Papst Paschalis II. 1102 das Kloster als unabhängig von Molesme anerkannte und unter päpstlichen Schutz stellte.

Alberich verfasste die ersten Regeln bezüglich Kleidung, Nahrung und Lebensformen für sein Kloster. Er führte die weiße Ordenstracht ein als Ausdruck der Reinheit, Einfachheit und Armut; sie war aus ungefärber Schafswolle und damit billig - im Gegensatz zum teueren gefärbten Stoff der Benediktiner, die ihn aus Deutschland importieren mussten. Alberich nahm auch Laienbrüder, Konversen, in den Orden auf, die Gutshöfe außerhalb des Klosters verwalteten. 1 Alberich wurde so zum ersten Organisator des Zisterzienserordens.

In der Französischen Revolution wurde das Kloster Cîteaux 1790 aufgehoben, die Mönche wurden vertrieben, die Gebäude verkauft. 1898 konnten Trappisten das Kloster wieder beleben, 1999 wurde die seit 1998 gebaute neue Kirche geweiht.

1 James France (in: Separate but Equal Cistercian Lay Brothers 1120-1300. Litugical Press, Collegeville / Minnesota 2012, S. 33ff) vertritt unter Berufung auf Megan Cassidy-Welsh (Monastic Spaces and Their Meanings: Thirteenth-Century English Cistercian Monasteries = Medieval Church Studies I. Brepols, Turnhout / Belgien 2001, S. 169) die Auffassung, es habe Laienbrüder erst ab 1111 und nach dem Amtsantritt von Stephan Harding gegeben.

Die neue Kirche und Teile des Klosters Cîteaux können im Rahmen einer Führung besichtigt werden, dafür ist eine Reservierung ist erforderlich: E-Mail: visites@citeaux-abbaye.com; die Gebühr beträgt 10,50 €. (2024)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 23.07.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München, 1997
• Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen, bearb. u. erg. von Josef Gelmi. Tyrolia, Innsbruck, 1988
• https://en.wikipedia.org/wiki/Alberic_of_C%C3%AEteaux - abgerufen am 20.07.2023
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.