Ökumenisches Heiligenlexikon

Aloisius Scrosoppi

italienischer Name: Luigi

1 Gedenktag katholisch: 3. April
nicht gebotener Gedenktag bei den Oratorianern: 6. Oktober

Name bedeutet: der ganz Weise (latein. Form von Alwis, althochdt.)

Priester, Ordensmann
* 4. August 1804 in Udine in Italien
3. April 1884 daselbst


Aloisius war der jüngste Sohn des Juweliers Domenico Scrosoppi und seiner Frau Antonia Lazzarini. Als er 11 oder 12 Jahre alt war, wurde seine Heimat von einer Trockenperiode mit anschließender Hungersnot, von Typhus- und Pockenerkrankungen heimgesucht, viele Kinder verloren ihre Eltern. Aloisius schloss sich wie zwei seiner älteren Stiefbrüder der Vereinigung des Herzens von Jesus Christus in seiner Heimatstadt an und wurde wie sein älterer Bruder Priester, 1827 wurde er in der Kathedrale seiner Heimatstadt ordiniert. Als Mitglied im 3. Orden der Franziskaner half er seinem Bruder Carlo beim Aufbau eines Waisenhauses, das dann für 100 Mädchen als Internat und weitere 230 Mädchen als Schule diente. Zum Ausbau des Waisenhauses wanderte er durch das Land, um Spender für Baumaterial und Geld zu finden; am 1836 fertiggestellten Erweiterungsbau half er selbst tatkräftig mit. Mehrere Frauen, darunter Felicita Calligaris, Rosa Molinis, Caterina Bros, Cristina und Amalia Borghese sowie Orsola Baldasso, unterstützen die Arbeit von Carlo und Aloisius Scrosoppi; es entstand die Gemeinschaft der Schwestern der Vorsehung zur Ausbildung junger Mädchen; diese wurde 1862 von Papst Pius IX. anerkannt.

1846 gründete Aloisius zusammen mit seinem Bruder Carlo das 1810 - in den für die Kirche schweren Zeiten während der Vereinigung Italiens - verbotene Oratorium des Philipp Neri in Udine neu, 1854 wurde er sein Leiter. 1857 eröffnete er ein Heim für taubstumme Mädchen, zunehmend kümmerte er sich um die Ärmsten und Kränkesten in Krankenhäusern. Mit seinem Vermögen unterstützte er die christliche Volkszeitung. 1866 wurde Udine von italienischen Truppen besetzt, das Oratorium musste wieder schließen; 1872 konnte auch das Taubstummenheim nicht länger gehalten werden, nur die Schwesternkongregation wuchs und breitete ihre Arbeit vor allem in den vom katholischen Österreich beherrschten Gebieten aus; bei Aloisius' Tod gab es 12 Schwesternhäuser.

Kathedrale in Udine
Kathedrale in Udine

Arbeite, leide und schweige war das Motto von Aloisius, der als treuer Beter in den Fußstapfen von Philipp Neri wirkte. Er starb nach langer, schwerer Krankheit.

Die Initiative für die Kanonisation von Aloisius setzt sich heute besonders für AIDS-Kranke ein; dass Luigis Fürbitte 1986 den Sambischen Aidskranken Peter Changu Shitima geheilt habe, war eines der im Heiligsprechungsverfahren nachzuweisenden Wunder. 2010 ernannte der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz ihn auf Initiative eines Geschäftsmannes und in Abstimmung mit den vatikanischen Stellen und dem Erzbischof von Udine zum Schutzpatron der Fußballer und Fußballerinnen.

Kanonisation: Die Seligsprechung erfolgte am 4. Oktober 1981 durch Papst Johannes Paul II., der Aloisius am 10. Juni 2001 auch heilig sprach.
Patron der Fußballer





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 29.07.2018

Quellen:

• Schutzpatron der Fußballer. Stuttgarter Zeitung, 16. Juli 2012
• Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 1. Christiana, Stein am Rhein 1991
• http://www.zeit.de/2010/44/Fussball-Schutzheiliger

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.