Andreas Bobola
Gedenktag katholisch: 16. Mai
Hochfest in der Stadt Warszawa/Warschau
Fest in Polen
gebotener Gedenktag im Jesuitenorden
in Polen: 21. Februar
gebotener Gedenktag im Bistum Gliwice/Gleiwitz: 17. Mai
Name bedeutet: der Mannhafte (griech.)
Andreas, Sohn einer aus Böhmen nach Polen eingewanderten Adelsfamilie, wurde 1611 Novize des Jesuitenordens im von seinen Eltern gestifteten St.-Kasimir-Kolleg in Wilna - dem heutigen Vilnius. 1622 wurde er zum Priester ordiniert und arbeitete als Seelsorger, dazu ab 1624 als Leiter der Kongregation in Wilna und Missionar in Litauen. 1630 wurde er Ordensobererer in Babrujsk in Weißrussland und vollbrachte während einer Pestseuche viele Wunder.
Polen wurde in jener Zeit von Kosaken, Russen und Tataren heimgesucht, die katholische Kirche vom Protestantismus bedrängt.
Vom Papst unterstützt, wirkte Andreas ab 1636 in Pinsk
als Volksmissionar, der viele Menschen dazu brachte, von der Russisch-Orthodoxen
zur katholischen Kirche überzutreten; er gewann ganze Ortschaften für die katholische Kirche und galt als Seelenjäger
.
Als die Kosaken 1657 Pinsk eroberten, konnte er nach
Janów entkommen, dort wurde er entdeckt, gefangen
genommen und gefoltert: die Peiniger zogen ihm teilweise bei lebendigem Leib die Haut ab und töteten ihn mit einem Säbelhieb.
Andreas' nach Pinsk zurückgebrachter Leichnam wurde schnell hoch verehrt. 1922 brachen Truppen der Roten Armee das Grab auf, sein Leichnam war gut erhalten. Er wurde nach Moskau gebracht, dann wieder zurückgegeben. Heute ist er in Warschau verwahrt.
Kanonisation:
Papst Pius IX. sprach Andreas am 30. Oktober 1853
selig, Papst Pius XI. sprach ihn am 17. April 1938 heilig und ernannte ihn zum
Fürbitter für die Einheit der Russisch-Orthodoxen mit der katholischen Kirche.
Patron
von Polen, von Warszawa/Warschau, Diözesanpatron
von Warmia/Ermland und Łomża
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 29.07.2018
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• https://www.newadvent.org/cathen/01472c.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. I, Hamm 1990
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.