Ökumenisches Heiligenlexikon

Anthimos von Nikomedia und Gefährten

2 Gedenktag katholisch: 24. April
27. April
Übertragung der Gebeine: 23. Juni

4 Gedenktag orthodox: 3. September
für Theophilus auch: 30. September

1 Gedenktag armenisch: 3. September, 28. Dezember
liturgische Feier am 2. Donnerstag nach dem Kreuzerhöhungssonntag

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 3. September

1> Gedenktag syrisch-orthodox: 24. April, 3. September, 28. Dezember

Name bedeutet: der Blumengleiche (griech.)

Bischof von Nikomedia, Märtyrer
302/303 in Nikomedia, heute Ízmit in der Türkei


Anthimos war Bischof von Nikomedia. Als im kaiserlichen Palast in der Stadt, die damals die Residenzstadt von Kaiser Diokletian war, ein Brand ausbrach, verdächtigte man die Christen der Brandstiftung, deshalb begann die Verfolgung der Christen und sollten diese alle getötet werden 1. Der Bischof floh und versteckte sich der Überlieferung zufolge, schrieb Trostbriefe an seine Gemeinde, wurde aber schließlich gefangen genommen und starb, indem er enthauptet wurde; mit ihm starben der Überlieferung nach der Diakon Theophilus sowie Dorotheus und Gorgonius, die Diakone Migdonius und Mardonius, dann Peter, Indes und Domna, Zeno und Euthymios. Andere Überlieferung nennt auch Indes und Domna sowie Agathia (Agape) und Theophila als Gefährten.

Noch im Martyrologium Romanum von 1956 werden als Gefährten von Anthimos 10.000 Märtyrer genannt; Eusebius hatte von einer großen Anzahl von Märtyrern berichtet, die bei Ausbruch der Verfolgungen unter Kaiser Diokletian mit Anthimos starben; die Acta Sanctorum reden von vielen aus der ganzen Gemeinde, die Syrisch-Orthodoxe Kirche nennt 25 Gefährten. Von Anthimos wird auch in der Lebensgeschichte von Indes und Domna berichtet, die aber historisch wertlos ist; auch die spät verfasste Lebensgeschichte Anthimos' ist legendär.

Die Orthodoxe Kirche nennt 2000 oder gar 20.000 Märtyrer von Nikomedia, die damals starben und nennt als weitere Namen den Priester Glycerius, dann Secundos, Nikostrates, und Antonia. In der armenischen Kirche werden 20.000 Märtyrer genannt, die in der Kirche der heiligen Irene in Nikomedia unter Kaiser Maximian ihr Leben verloren; namentlich aufgeführt sind der Kronminister Dorotheus, der General Mardonius, der Gouverneur Mygdonius sowie Gorgonius, Petrus und Clericus der Ältere; Indes und Domna werden separat am 30. Dezember verehrt, wobei erster Eunuch und letztere Götzenpriesterin genannt werden.

Als Schülerin von Anthimos gilt auch Euphrasia von Nikomedia, die eine eigene Legende hat.

Kaiser Justinian I. „der Große” ließ Anthimos nahe Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - eine herrliche Kirche erbauen. Dort, so wurde erzählt, wachsen bis heute aus den Knochen seiner Kopfreliquie Haare.

Anthimos ist möglicherweise derselbe wie der in Rom an der Via Salaria verehrte. Die unter Anthimos' Namen überlieferte fragmentarisch erhaltene antiarianische Schrift Über die Heiligen der Kirche stammt nicht von ihm.

1 Nach der Schilderung des Eusebius von Cäsarea war das Dekret zur Christenverfolgung bereits erlassen worden bevor das Feuer ausbrach, das dann den Christen angelastet wurde und als Vorwand für die Hinrichtung ganzer Familien diente.

Eusebius' Bericht über Die Märtyrer am kaiserlichen Hofe gibt es in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg auf Deutsch.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Anthimos von Nikomedia und Gefährten

Wikipedia: Artikel über Anthimos von Nikomedia und Gefährten

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Heinrich von Bonn
Blandina Segale
Quimburga
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 25.08.2023

Quellen:
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• Stefan Albrecht: Das Synaxar von Konstantinopel als Pilgerführer? In: Despoina Ariantzi, Ina Eichner (Hg.): Für Seelenheil und Lebensglück. Das byzantinische Pilgerwesen und seine Wurzeln. Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz 2018

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.