Augustinus Gemelli
Taufname: Eduard
italienische Namen: Edoardo / Agostino
Gedenktag katholisch: 15. Juli
Name bedeutet: der Erhabene (latein.)
Eduard Gemelli, Sohn einer wohlhabende Familie, studierte in Pavia, wo er im Kolleg Ghislieri wohnte, an der dortigen Universität Medizin und beendete als Doktor. In dieser Zeit schloss er sich den Sozialisten an. Dann leistet er seinen Militärdienst in Mailand im damaligen Krankenhaus Sant'Ambrogio, wo er aus Enttäuschung über die Sozialisten zum Katholizismus zurückfand. 1903 trat er in Rezzato bei Brescia im Kloster San Pietro in Colle den Franziskaner-Minoriten bei mit dem Ordensnamen Augustinus.
1908 wurde Augustinus Gemelli zum Priester geweiht. 1909 gründete er eine philosophische Zeitschrift und 1914 die
Kulturzeitschrift Vita e Pensiero
, Leben und Gedanken
. 1909 bis 1912 kämpfte er auf der Grundlage seiner
medizinischen Kenntnisse dafür, die wunderbare Natur vieler Heilungen, die am
Sanktuarium in Lourdes stattfanden,
wissenschaftlich zu untermauern; dafür verfasste er auch das Buch Der Kampf gegen Lourdes
. Im 1. Weltkrieg leitete
er ein psychophysiologisches Labor beim Oberkommando der Armee, wo er die Psychologie der Soldaten und insbesondere der
Flieger studierte. 1919 gründete er zusammen mit Armida Barelli, die er
schon länger als geistlicher Berater begleitete, den weiblichen Zweig der Missionare des Königtums (unseres Herrn
Jesus Christus)
als Institut geweihter Laien. Ab 1921 war er maßgeblich
beteiligt an der Gründung der Katholischen
Universität vom Heiligen Herzen in Mailand, die schon 1924 ihren Betrieb aufnehmen konnte und der er dann als Rektor
vorstand. 1928 gründete er zusammen mit mit Georg La Pira den männlichen
Zweig der Missionare des Königtums Christi
. 1937 wurde er Präsident der im Vatikan
in Rom angesiedelten Päpstliche Akademie der
Wissenschaften; dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod inne.
Vita e Pensiero:
Ein Jude, ein Mittelschullehrer, ein großer Philosoph, ein großer Sozialist, Felice Momigliano, beging Selbstmord. … Wenn zusammen mit Positivismus, Sozialismus, freiem Denken und Momigliano alle Juden sterben würden, die das Werk der Juden fortsetzen, die unseren Herrn gekreuzigt haben, wäre es dann nicht wahr, dass es der Welt besser gehen würde? Es wäre eine noch vollständigere Befreiung, wenn sie, bevor sie reuig sterben, um das Wasser der Taufe bitten würden.
Zwischen Herbst 1938 und 1939 versuchte Augustinus Gemelli, die Kirche dazu zu bringen, die antisemitische Politik
und Rassengesetze der Faschisten zu akzeptieren, und rechtfertigte in seiner Zeitschrift Vita e Pensiero
die
antisemitische Politik. Nach dem Krieg wurde Gemelli zum Mitglied des höheren Rates für öffentliche Bildung ernannt
und widmete sich der Entwicklung der Katholischen
Universität vom Heiligen Herzen, zu deren Rektor er 1953 auf Lebenszeit vom Staatspräsidenten ernannt wurde. 1958
konnte in Rom das dann nach ihm benannte Universitätskrankenhaus
Gemelli-Kliniken gegründet werden.
1920 begutachtete Augustinus Gemelli die Stigmata von Pater Pio da
Pietrelcina und äußerte in einem Brief an das Heilige Offizium, Pio sei
ein Mann von lobenswertem Leben, aber kein Mystiker, und schlug Untersuchungen durch ein Expertenteam aus Theologen,
Medizinern und Psychologen vor. 1926 schrieb Gemelli in einem neuen Brief an das Heilige Offizium, Pio sei ein
ignoranter Psychopath, der sich der Selbstverstümmelung und künstlich herbeigeführte Stigmata hingab, um die
Leichtgläubigkeit der Menschen auszunutzen
.
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Augustinus Gemelli
Wikipedia: Artikel über Augustinus Gemelli
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Joseph von Copertino
Ellinger von Tegernsee
Ildefons Kreuz Garcia Gefährten
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 26.02.2024
Quellen:
• https://it.wikipedia.org/wiki/Agostino_Gemelli - abgerufen am 11.06.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.