Bacchus
italienischer Name: Bachisio
Gedenktag katholisch: 7. Oktober
nicht gebotener Gedenktag im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus
Gedächtnis IV. Klasse Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Trifft ein Fest IV. Klasse auf den selben Tag wie ein Fest III. Klasse, dann kann das Fest IV. Klasse nie gefeiert, sondern immer nur kommemoriert werden. Um ein solches „nichtfeierbares” Fest IV. Klasse zu kennzeichnen, bezeichnen wir es nicht als „Gedenktag”, sondern als „Gedächtnis” IV. Klasse.:
8. Oktober, Todestag: 7. Oktober
in Sardinien 10./11. Mai
Verehrung in Rusafa: 27. Mai
Gedenktag orthodox: 7. Oktober
Gedenktag armenisch: 7. Oktober
liturgische Feier am dritten Donnerstag nach Pfingsten
Gedenktag koptisch: 1. Oktober, 7. Oktober
Weihe der Kirche in Rusafa: 4. Juli, 15. November
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 1. Oktober
Weihe der Kirche in Rusafa: 15. November
Gedenktag syrisch-orthodox: 3. Mai, 6. Mai, 1. September, 1. Oktober (Todestag), 7. Oktober (Fest), 9. Dezember
Name: als Dionysos
Sohn des Zeus und der Semele, Gott des Weines und der Ekstase (griech.)
Bacchus erhielt der Legende zufolge als einziger Sohn seiner Eltern eine gute Ausbildung und machte Karriere in der römischen Armee bei den Grenztruppen in Syrien, was sogar die Anerkennung von Kaiser Valerius hervorrief. Als er eines Tages nach Mailand kam, hatte er dort eine Vision und ließ sich dann von Blasius, dem Bischof von Sebaste - dem heutigen Sivas in der Türkei -, taufen.
Der syrische Präfekt Antioco forderte ihn und seinen Glaubensbruder Sergius auf, dem Christentum abzuschwören und den Götzen Jupiter zu verehren, was beide verweigerten. Sie wurden verhaftet, Bacchus ins Militärlager nach Barbalissus - heute die Ruinen Emar / Meskene Qadime - am Euphrat gebracht, gefoltert und zu Tode gepeitscht.
Bacchus wurde zusammen mit Sergius in Resafa - dem späteren Sergiopolis, heute Ruinen - am Rand des Euphrattales begraben. Hier entstand nun ein reger Märtyrerkult und von hier aus verbreitete sich das Christentum in der ganzen Gegend. Anfang des 5. Jahrhunderts ließ Bischof Alexander von Hierapolis in Rusafa eine große Basilika über ihrem Grab errichten. Kaiser Justinian I. „der Große” sandte Weihegeschenke dorthin, dasselbe tat der heidnische Perserkönig Chosrau II. Reliquien der beiden Märtyrer wurden im ganzen Orient verbreitet und kamen auch in den Westen, so in die Kirche St. Martin nach Heiligenstadt im Eichsfeld. Auch Gregor von Tours rühmte die Märtyrer und kannte Reliquien.
Bachisio
- bzw. weiblich Bachisia
werden die Bewohner der Insel
Sardinien in Italien nach Bacchus
genannt, weil er dort besonders verehrt wird, v. a. im Bergdorf
Onanì.
1 und in der ihm geweihten
Kirche nahe Loceri und in Bolotana in der
Provinz Nuoro, wo an der 1594 ihm geweihten Kirche
- an der Stelle einer frühchristlichen Kirche erbaut - jeweils vom 8. bis 10. Mai und vom 5. bis 7. Oktober ein großes
Fest mit Prozession stattfindet.
Der Weingott
Bacchus hat nichts mit diesem Märtyrer des Christentums zu tun, sondern ist der griechische Weingott;
der christliche Weinheilige ist Urban I. bzw. eigentlich
Urban von Langres, regional auch
Urban.
Patron von Loceri und Bolotana auf Sardinien; des Militärs
1 ▲ Dafür konnten wir beim Besuch in Onani außer einer 1960 gestifteten Statue in der Pfarrkirche keinen Anhaltspunkt finden.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 15.10.2024
Quellen:
•
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• Infotafel an der Kirche San Bachisio in Bolotana
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.