Balbina
Gedenktag katholisch: 31. März
Name bedeutet: die Stammelnde (latein.)
Balbina war nach der durch Ado von Vienne aufgrund einer Legende aus dem 6. Jahrhundert geschaffenen Lebensgeschichte die Tochter des römischen Tribunen und Kerkermeisters Quirinus. Dieser ließ demnach den römischen Bischof Alexander I. und den Präfekten Hermes als Christen in getrennten Gefängnissen scharf bewachen, musste aber erleben, dass Alexander dem Hermes erschien: von einem Engel geführt, ohne Fesseln und ohne den anderen Kerker verlassen zu haben. Quirinus bat Alexander um ein weiteres Zeichen: die Heilung seiner an einem Kropf leidenden Tochter Balbina. Alexander gab Quirinus den Auftrag, nach den Ketten des Petrus suchen; der fand sie, seine Tochter Balbina küsste die Kette und wurde geheilt.
So bekehrt und dann von Alexander getauft, erlitten Vater und Tochter den Martertod durch Enthauptung.
Balbinas Grab ist angeblich in dem nach ihr benannten Friedhof am Vicolo delle Sette Chiese - heute Teil der Katakomben des Callistus - in Rom festgestellt worden. Dieser Friedhof geht aber tatsächlich eher auf eine Stifterin Balbina als auf die Märtyrerin zurück. Die von ihr ebenfalls gestiftete Kirche wurde erstmals 595 als Santa Balbina genannt; Mauerreste stammen aus dem 4. Jahrhundert und gehörten wohl zu einem Palast des Lucius Fabius Cilon, der zweimal Konsul und Präfekt von Rom unter Kaiser Septimus Severus war. Florus von Lyon verzeichnete Balbina in seinem Martyrologium am 18. Juni, Ado von Vienne wies ihr den heutigen Gedenktag zu.
Attribute:
Kette
Patronin
gegen Kropf und Halsleiden
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Die
Katakomben des Callistus sind täglich von 9 Uhr
bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet; der Eintritt beträgt 8 €. (2017)
Die Kirche Santa Balbina in Rom kann täglich
von 9 Uhr bis 12 Uhr besucht werden; falls sie geschlossen ist, muss man an der Klosterpforte nachfragen. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.08.2018
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• https://www.catacombesancallisto.it/de/index.php - abgerufen am 04.02.2024
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• Josef Theodor Rath. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. VII, Herzberg 1994
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.