Bartholomäus Longo
italienischer Name: Bartolo
Gedenktag katholisch: 5. Oktober
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Altamura-Gravina-Acquaviva delle Fonti und im Erzbistum
Amalfi-Cava de' Tirreni
nicht gebotener Gedenktag im Dominikanerorden: 6. Oktober
Name bedeutet: Sohn des Furchenziehers (hebr.)
Bartholomäus Longo wurde am königlichen Kolleg der Piaristen an der Kirche San Sebastiano in Francavilla Fontana bei Brindisi ausgebildet, ab 1858 studierte er Jura an der Universität in Lecce, ab 1863 an der Universität in Neapel, die damals im ehemaligen Jesuitenordenkolleg an der Kirche del Gesù Vecchio beheimatet war.
Dort wurde sein hergebrachter Glaube schwer erschüttert, er wurde von Freunden für den Spiritismus begeistert, der damals in Neapel hoch im Kurs stand. Auf Anraten eines Professors kam er in Kontakt mit einem Dominikanerpater, der ihn wieder zum katholischen Glauben zurückführte. 1864 schloss er sein Studium als Doktor ab und wirkte dann in seinem Heimatort als Rechtsanwalt und engagierte sich caritativ. Eine erwogene Hochzeit lehnte er schließlich ab, nachdem ihm ein Redemptoristenpater prophezeit hatte, er werde eine wichtige Mission zu erfüllen haben; stattdessen schloss er sich als Tertiar den Dominikaneren an.
Bartholomäus gab seinen Beruf auf, ging wieder nach Neapel und wirkte dort als Verkünder des Glaubens und mit Werken der Barmherzigkeit. Dann lernte er im Haus von Katharina Volpicelli - das heute das Santuario delle Ancelle del Sacro Cuore beherbergt - die Gräfin Gräfin Marianna Farnararo de Fusco kennen, eine reiche, 1864 verwitwete Frau 1, und wurde Lehrer ihrer Kinder und Verwalter ihrer Güter. Dabei lernt er ab 1872 das Leben der ungebildeten Landarbeiter kennen; ihnen wollte er helfen, indem er sie unterrichtete; sie sollten lernen mit Hilfe des Betens des Rosenkranzes. Er wurde beraten von Josef Toniolo und sammelte die Landarbeiter in der damals verfallenen Kirche Santissimo Salvatore in Pompei.
Bartholomäus Longo zog immer mehr Menschen an, nachdem er in der
Kirche Santissimo Salvatore ein Bild der
gekrönten Rosenkranz-Maria aufstellte; es folgten Gebetserhörungen und
Wunder. So ergab sich die Notwendigkeit zum Bau der großen
Rosenkranz-Basilika in Pompei, zudem gab
Bartholomäus die Zeitschrift Il Rosario e la Nuova Pompei
, Der Rosenkranz und das neue Pompei
, heraus.
Angebaut an die Basilika wurde auch ein Waisenhaus errichtet; zu dessen Betreuung gründete Bartholomäus die Figlie del
Santo Rosario
, die Töchter des Rosenkranzes
nach der Regel der
Dominikanerinnen; dort wohnte auch Bartholomäus in den letzten Jahren
seines Lebens.
Mit 4 Millionen Besuchern im Jahr kommen heute mehr Menschen in die Rosenkranz-Basilika von Pompei als in die berühmten Ruinen von Pompeji.
Kanonisation: Bartholomäus Longo wurde am 26. Oktober 1980 durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
1 ▲ 1885 heiratete das Paar nach einer Audienz bei Papst Leo XIII., um in brüderlicher Liebe zu leben.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 17.05.2022
Quellen:
• Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 1. Christiana, Stein am Rhein 1991
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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