Christina von Belgien
Beiname: die Wunderbare
auch: von St-Trond/Sint-Truiden
Gedenktag katholisch: 24. Juli
Name bedeutet: die Christin (griech. - latein.)
Christina war der Überlieferung nach ein armes Waisenkind und lebte als Hirtin. Um 1182 veränderte eine Jenseitsvision
ihr Leben, sie führte nun ein asketisches Leben als Büßerin, setzte sich in Feuer, Eiswasser, flocht sich aufs Rad, ließ
sich über Mühlräder treiben und ertrug weitere Qualen mit größten Schmerzen, doch ohne leiblichen Schaden zu nehmen. Sie
hatte mystische Erfahrungen wie Ekstasen, Tele-Visionen und war mit der Gabe der Herzensschau und der Prophezeiung
ausgestattet, weshalb sie Ratgeberin des Grafen Ludwig von Loo und der Benediktinerinnen
in Sint-Truiden wurde. In deren Kloster lebte
sie zuletzt, ohne Ordensfrau geworden zu sein als Halbreligiöse
und Büßerin; dort starb sie.
Schon 1215 erwähnte Jakob von Vitry in seiner Lebensgeschichte der Maria von Oignies Christinas Wundertaten. Nach 1232 verfasste der Dominikaner Thomas von Cantimpré die Lebensgeschichte der wohl eigenartigsten Mystikerin des Mittelalters, deren Schilderungen durch die Theologie von Wilhelm von Saint-Thierry beeinflusst wurden: demnach war Christina 1172 gestorben, aber nach einer Reise durch drei Orte im Jenseits wieder ins Erdenleben zurückgekehrt. An diesem Beispiel konnte die kurz zuvor von der Kirche festgestellte Lehre vom Fegefeuer erläutert werden: Christina durchlitt nun dieselben Schmerzen wie die armen Seelen im Fegefeuer, um so derer fürbittend zu gedenken.
Offenbar gab es trotz ihre mystischen Erlebnisse nach Christinas Tod keine Verehrung. Heinrich von Mechelen versuchte Ende des 13. Jahrhunderts eine rationale Erklärung von Christinas Erfahrungen durch astrologische Deutungen.
Patronin der Sünder; gegen Infektionskrankheiten und Viehseuchen; in verzweifelten Lagen; für einen sanften Tod
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 03.03.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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