Ökumenisches Heiligenlexikon

Eduard Franziskus Pironio

spanischer Name: Eduardo Francisco

1 Gedenktag katholisch: 2. Februar

Name bedeutet: E: Hüter des Besitzes (althochdt.)
F: der Franke (latein.)

Bischof von Mar del Plata und von Poggio Mirteto, Präfekt in Rom, Kardinal
* 3. Dezember 1920 in Nueve de Julio bei Buenos Aires in Argentinien
5. Februar 1998 in Vatikanstadt


Eduard Franziskus Pironio wuchs in seiner Familie mit 21 Geschwistern auf. Nach der Schule studierte er am Priesterseminar San José in La Plata und am Angelicum in Rom Theologie und Philosophie. 1943 wurde er im Sanktuarium Nuestra Señora in Luján bei Buenos Aires zum Priester geweiht und wirkte dann ein Jahr in der Gemeindeseelsorge im Bistum Mercedes, bis er Dozent am Seminar von Mercedes wurde. 1959 übernahm er als Generalvikar die Verwaltungsleitung dieses Bistums. 1960 wurde er Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars in Buenos Aires und Professor für Katholische Theologie. 1962 bis 1965 nahm er als Theologe an allen Sitzungsperioden des 2. Vatikanischen Konzils teil. 1964 wurde er zum Titularbischof von Caeciri - einem früheren Bistum an heute unbekanntem Ort im Süden von Algerien - und zum Weihbischof von La Plata ernannt. Von 1967 bis 1972 versah er das Amt des Generalsekretärs der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz CELAM, die ihren Sitz in Bogotá in Kolumbien hat. Dabei übte er großen Einfluss aus bei der II. Generalkonferenz des Lateinamerikanischen Episkopats, die 1968 im Priesterseminar in Medellín in Kolumbien tagte und das Profil der lateinamerikanischen Kirche als Befreiungstheologie definierte.

1972 wurde Eduard Franziskus Pironio Bischof von Mar del Plata. 1975 berief Papst Paul VI. ihn zum Pro-Präfekten der Kongregation für die Orden und Säkularinstitute - beheimatet im Palazzo della Congregazioni - in Rom. 1976 wurde er zum Kardinaldiakon ernannt mit der Titelkirche Santi Cosma e Damiano und zugleich zum Präfekten der Kongregation für die Orden und Säkularinstitute. 1984 nahm er an den beiden Konklave teil, die Papst Johannes Paul I. und Papst Johannes Paul II. wählten. 1982 wandte sich Pironio - erfolglos - gegen die Erhebung des Opus Dei zur Personalprälatur. 1984 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Laien. Weil er ein maßgeblicher Vertreter der Befreiungstheologie und enger Freund von Bischof Oscar Romero und des Generalpriesters der Jesuiten Pedro Arrupe war, galt er im Vatikan als fortschrittlich; die Ernennung zum Leiter des Laiendikasteriums bedeutete eine deshalb erfolgte Degradierung. Pironio blieb dennoch initiativ und wurde einer der Mitbegründer des Weltjugendtages, der erstmals 1984 in Rom stattfand. 1985 wurde Pironio zum Präsidenten der Päpstlichen Kommission für die Seelsorge an den Menschen im Gesundheitswesen, 1987 zum Kardinalpriester und 1995 zum Kardinalbischof von Sabina-Poggio Mirteto mit Sitz in Poggio Mirteto bei Rieti ernannt. 1996 nahm Papst Johannes Paul II. seinen altersbedingten Rücktritt von seinen Ämtern in der römischen Kurie an. Pironio starb an einem sehr schmerzhaften Knochentumor.

Das Grab fand Eduard Franziskus Pironio im Sanktuarium Nuestra Señora in Luján.

Kanonisation: Eduard Franziskus Pironio wird am 16. Dezember 2023 im Sanktuarium Nuestra Señora in Luján im Auftrag von Papst Franziskus durch Kardinal Fernando Vérgez Alzaga, der von 1975 bis 1998 Privatsekretär Pironios war, seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 27.11.2023

Quellen:
• https://de.wikipedia.org/wiki/Eduardo_Francisco_Pironio - abgerufen am 27.11.2023
• https://es.wikipedia.org/wiki/Eduardo_Pironio - abgerufen am 27.11.2023
• https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2023-11/argentinien-kardinal-pironio-dezember-lujan-seliggesprochen.html - abgerufen am 27.11.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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